Alt 08.04.14, 11:56
Standard Milliarden-Schadenersatz belastet Takeda-Aktie
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An den ostasiatischen Börsen war am Dienstag keine einheitliche Tendenz auszumachen. Negative Vorgaben aus den USA belasteten erneut besonders die Technologiewerte. Defensive und dividendenstarke Aktien waren dagegen gesucht und führten einige Märkte der Region in positives Terrain. Nicht jedoch die Tokioter Börse. Dort verlor der Nikkei-225-Index 1,4 Prozent auf 14.607 Punkte.

Der Kurs von Takeda Pharmaceutical brach um 5,2 Prozent ein, nachdem eine US-Jury entschieden hatte dass der - gemessen am Umsatz - größte japanische Pharmahersteller 6 Milliarden Dollar Schadenersatz zahlen muss, weil er das Krebsrisiko eines Diabetesmedikaments verheimlicht haben soll. Takeda kündigte an, die Entscheidung anzufechten.

Weiter unter Druck standen Aktien aus dem Technologie- und Internetsegment, nachdem deren US-Pendants am Montag erneut unter Druck gestanden hatten. Yahoo Japan fielen um 3,3 Prozent. Rakuten ermäßigen sich um 2,1 Prozent.

Ansonsten belastete die Aufwertung der japanischen Währung vor allem Aktien des Exportsektors. Für einen Dollar mussten zuletzt nur gut 102,60 Yen gezahlt werden, verglichen mit knapp 103,40 im Hoch am Montag. Etwas Rückenwind dürfte der Yen auch von der Entscheidung der japanischen Notenbank erhalten haben, an ihrem geldpolitischen Kurs festzuhalten. Angesichts der am 1. April erfolgten Mehrwertsteuererhöhung, die mutmaßlich den Konsum bremsen dürfte, hatte es am Markt hier und da die Spekulation auf eine weitere geldpolitische Lockerung gegeben. Außerdem profitierte der Yen von seinem Ruf als sicherer Hafen angesichts der erneut zunehmenden Spannungen zwischen der Ukraine und Russland.

Tagesfavorit in Ostasien war die Börse in Schanghai, die am Montag feiertagsbedingt geschlossen war. Dort wurden die Kurse von Hoffnungen getragen, dass die Regierung in Peking der heimischen Wirtschaft mit stimulierenden Maßnahmen unter die Arme greifen wird. Der Shanghai Composite stieg um 1,9 Prozent.

Die Anleger in Schanghai griffen verstärkt zu Blue Chips mit stabilen Dividenden und verlässlichem Ertragswachstum, wie Jacky Zhang von BOC International berichtete. Gesucht waren unter anderem Aktien von Kohlebergwerksbetreibern. Investoren spekulierten hier darauf, dass die chinesische Regierung technisch überholte Anlagen stilllege und so Kapazitäten abbaue, hieß es. Zudem sei der Sektor mit durchschnittlichen Kursverlusten von 13 Prozent seit Jahresbeginn niedrig bewertet. China Shenhua Energy gewannen 2,6 Prozent und Yanzhou Coal Mining 3,0 Prozent.

Aktien chinesischer Banken wurden ebenfalls in Erwartung von Wirtschaftsstimuli gekauft, aber auch vor dem Hintergrund der jüngst erst gestatteten Ausgabe von Vorzugsaktien zur Verbesserung der Kapitalausstattung. Industrial Bank gewannen 8,0 Prozent und China Minsheng Banking 4,5 Prozent.

An der Börse in Seoul zeigten sich Samsung Electronics widerstandsfähig mit einem knapp behaupteten Kurs, nachdem das Unternehmen einen enttäuschenden Ausblick abgegeben hatte. Samsung rechnet mit einem sinkenden operativen Quartalsergebnis. HTC-Aktien fielen in Taiwan um 2,5 Prozent. Der Smartphonehersteller hatte einen überraschend hohen Erstquartalsverlust ausgewiesen.

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