Alt 19.03.14, 12:41
Standard Desaströses Börsendebüt für Japan Display
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Trotz guter Vorgaben aus den USA herrschte an vielen ostasiatischen Börsen am Mittwoch gedrückte Stimmung. Das Thema Krim war zunächst abgehakt. Dafür rückten regionale Probleme in den Vordergrund. In China wächst die Angst vor weiteren Unternehmenspleiten, sie wird geschürt vom Zahlungsausfall eines relativ kleinen Immobilienunternehmens. Und Japan hat für Februar ein überraschend hohes Handelsbilanzdefizit gemeldet. Seitdem das Land als Folge der Fukushima-Katastrophe seine Atomkraftwerke abgeschaltet hat, muss es vermehrt fossile Energieträger importieren. Diese kamen Japan auch deshalb teuer zu stehen, weil der Yen schwächer tendierte.

Das Börsendebüt des Apple-Zulieferers Japan Display in Tokio geriet zum Desaster: Die Aktien des weltweit größten Herstellers von LCD-Bildschirmen für Smartphone- und Tablet-Computer schlossen um 15 Prozent unter ihrem Ausgabekurs, der von Marktteilnehmern als "konservativ gewählt" beschrieben wurde. Hedgefonds hätten große Stücke gezeichnet und sie rasch zu Geld machen wollen, sagte Chris McGuire, CEO und CIO des Hedgefonds Phalanx Capital Management. Japan Display war im Jahr 2012 durch den Zusammenschluss der LCD-Sparten von Hitachi, Toshiba und Sony entstanden.

Gleichwohl erholte sich der Tokioter Leitindex Nikkei-225 von einem anfänglichen Rücksetzer und legte nach einem zwischenzeitlich etwas größeren Plus am Ende um 0,4 Prozent zu auf 14.463 Punkte. Beobachter schrieben diese Erholung einer leichten Abwertung des Yen zum US-Dollar zu. Im späten japanischen Handel kostete der Dollar rund 101,50 Yen und damit etwa 10 Sen mehr als am Vorabend in New York.

In Schanghai verlor der Composite-Index 0,2 Prozent. Chinesische Anleger trennten sich vor allem von Immobilien- und Bankenaktien. Sie fürchten, dass sich die Zahlungsausfälle in der Immobilienbranche zu einem Flächenbrand ausweiten könnten. Bestärkt werden die Investoren darin von der Ratingagentur Fitch. Nach Meinung der Analysten leiden die Immobiliengesellschaften unter dem Überangebot in den kleineren chinesischen Städten. Die Aktien von China Vanke und Poly Real Estate fielen um 1,3 Prozent und 1,4 Prozent. China Citic Bank verbilligten sich um 1,3 Prozent und China Minsheng Bank um 2 Prozent.

In Taiwan verloren die Aktienkurse im Schnitt 0,5 Prozent, nachdem eine Gruppe von Demonstranten das Parlament in der Hauptstadt Taipeh gestürmt hatte. Sie protestierten gegen das geplante taiwanische Handelsabkommen mit der Volksrepublik China. Die Acer-Aktie büßte 1,9 Prozent ein, nachdem der Sprecher des Unternehmens wegen des Verdachts auf Insiderhandel verhaftet worden war.

Die Feinunze Gold, die mit der nachlassenden Risikoaversion der Anleger am Vortag abermals nachgegeben hatte, fiel um rund 10 Dollar auf 1.346 Dollar. Der WTI-Ölpreis gab leicht nach auf 99,55 von 99,70 Dollar.

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