Alt 12.07.11, 18:03
Standard Wall Street mittags bei nervösem Handel wenig verändert
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NEW YORK (Dow Jones) - Mit den sich etwas abschwächenden Sorgen wegen der Schuldenkrise der Eurozone sowie einem sich ausweitenden US-Handelsbilanzdefizit tendieren die Aktien an Wall Street am Dienstag wenig verändert. Allerdings bleibt der Markt bis zum Mittag (Ortszeit) gekennzeichnet durch ein nervöses Auf und Ab der Indizes. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) gewinnt gegen 18.57 Uhr MESZ 1 Punkt auf 12.506. Der S&P-500 tendiert unverändert bei 1.320 Zählern und der Nasdaq-Composite-Index verzeichnet ein Minus von 0,4% oder 10 Stellen auf 2.792.

Eine Auktion neuer italienischer Staatsanleihen ging problemlos über die Bühne und stärkt wieder etwas die Zuversicht. "Die Auktion war kein Desaster", so John Gillette von Lazard Capital Markets. Gleichwohl bleibe die Nervosität am Markt unverkennbar, die bereits mit den enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten am Freitag aufgekommen war. Verstärkt werde die Nervosität durch Sorgen, einige europäischen Banken könnten bei den Stresstests durchfallen. Händler verweisen auf die europäischen Staatsanleihen in den Büchern der europäischen Kreditinstitute. "Gedeckelt wird der Markt durch die großen makroökonomischen Probleme in Europa, die niemand wirklich abschätzen kann", sagt Portfoliomanager Ed Cowart von Eagle Growth and Income Fund.

Unterdessen ist das Handelsbilanzdefizit in den USA im Mai auf das höchste Niveau seit zweieinhalb Jahren gestiegen. Die Importe wurden vor allem wegen des festen Ölpreises aufgebläht, so dass das Defizit gegenüber dem Vormonat um 15% auf 50,25 Mrd USD gestiegen ist. Zwei Stunden vor der Schlussglocke an Wall Street publiziert die US-Notenbank das Protokoll ihrer Sitzung vom 21. und 22. Juni. "Erwartungen einer Leitzinswende wird es nicht geben, nachdem am Freitag der enttäuschende US-Arbeitsmarktbericht die Währungshüter in ihrer Niedrigzinspolitik bestätigt hat", prognostiziert ein Marktteilnehmer.

Finanzwerte erholen sich etwas von ihren jüngsten Abschlägen. Die Ratingagentur Standard & Poor's hält Staatshilfen für einige systemische Finanzinstitute für denkbar. So steigen American Express um 1,3% auf 52,95 USD und J.P. Morgan um 0,6% auf 39,65 USD. Cisco Systems führen die Liste der Gewinner an, Marktteilnehmer rechnen mit einer gründlichen Überarbeitung des erfolgreichsten Unternehmensproduktes. Die Aktie klettert um 2,7% auf 15,86 USD.

Am anderen Ende der Kurstafel befinden sich Technologie- und Industriewerte. Intel sind mit einem Minus von 1,5% auf 22,50 USD Schlusslicht, Boeing folgen mit einem Abschlag von 1,1% auf 72,52 USD. Alcoa gewinnen 0,1% auf 15,92 USD. Der Aluminiumverhütter hat am Montagabend die US-Berichtssaison mit einem wenig inspirierenden Quartalsbericht eröffnet. Alcoa hat den Nettogewinn im zweiten Quartal zwar mehr als verdoppelt, damit aber nur gerade so die erst vor kurzem noch gesenkten Prognosen der Analysten erfüllt.

Novellus Systems brechen um 11,6% auf 31,62 USD ein. Der Ausrüster von Chip-Produzenten hat im zweiten Quartal etwas weniger umgesetzt als Analysten erwartet hatten und hat auch für das dritte Quartal einen eher vorsichtigen Ausblick gegeben. Microchip Technology stürzen um 13,6% auf 32,38 USD ab. Der Hersteller von Halbleitern für die Automobilbranche hat die Ziele für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres gesenkt und dies mit den Folgen des Erdbebens in Japan begründet. Auch die Aktien der Chip-Produzenten Texas Instruments und Analog Devices geben nach.

Aktien von Radiant Systems haussieren nach einem Übernahme-Angebot der NCR Corp um 30,5% auf 27,99 USD. NCR bietet für den Hersteller von Computer-basierten Bezahlsystemen und Abwicklungs-Software 1,13 Mrd USD in bar. NCR fertigt Geldautomaten und Kassensysteme.

DJG/DJN/flf

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