Alt 13.12.12, 19:06
Standard XETRA-SCHLUSS/Fiskalklippe überschattet neue Fed-Geldschwemme
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FRANKFURT--Auch die Macht der US-Notenbank ist endlich. Statt sich über eine Runde geldpolitischer Lockerung (QE4) zu freuen, machten sich die Anleger am Donnerstag am deutschen Aktienmarkt Sorgen um die drohende Fiskalklippe in den USA. Republikaner und Demokraten entfernen sich immer mehr von einander. Schlecht kam auch die Warnung der Deutschen Bank an, das vierte Quartal werde von erheblichen Sonderbelastungen geprägt sein. Der DAX verlor 0,4 Prozent oder 33 auf 7.582 Punkte.

Der Sprecher der Republikaner im Repräsentantenhaus, John Boehner, hatte am Vorabend von "schwerwiegenden Unterschieden" zwischen seiner Partei und dem Haushaltsplan von Präsident Barack Obama gesprochen. Die Wahrscheinlichkeit für eine Lösung verringert sich damit von Tag zu Tag. Ohne politische Einigung kommen auf das Land zum Jahreswechsel automatische Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen von rund 600 Milliarden US-Dollar zu. Dem Land droht damit der Rückfall in die Rezession.

Der Streit um die Fiskalklippe überschattete die erneute Lockerung der Geldpolitik in den USA. Die Federal Reserve hat das laufende Anleihekaufprogramm auf monatlich 85 Milliarden Dollar von zuvor 40 Milliarden erhöht. Sie will zudem die Zinsen auf ultraniedrigem Niveau halten, solange die Arbeitslosenquote über 6,5 Prozent und die auf zwei Jahre berechnete Inflationsrate unter 2,5 Prozent liegt. Aktuell liegt die Arbeitslosenquote bei 7,7 Prozent.

Die Deutsche-Bank-Aktie fiel um 2,7 Prozent auf 33,34 Euro. Das Geldinstitut hat vor signifikanten Sonderbelastungen im vierten Quartal im Zusammenhang mit dem neuen Geschäftsbereich "Non-Core Operations" gewarnt. "Anleger deuten die Aussagen als eine Art Vorbereitung auf eine kommende Gewinnwarnung", sagte ein Händler. RWE-Papiere fielen nach einer Herunterstufung durch Nomura um 2,7 Prozent auf 31,03 Euro. Im MDAX stiegen die Titel von Aurubis nach Vorlage ordentlicher Geschäftszahlen 0,1 Prozent auf 51,21 Euro.

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