Alt 12.12.12, 12:21
Standard MDAX notiert am 12.12.12 erstmals über 12.000 Pkt.
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Momentan scheint es an den Börsen nur eine Richtung zu geben: Die nach oben. So ist der DAX das erste Mal seit fast fünf Jahren über 7.600 Punkte gestiegen. "Investoren scheinen für die weltweite Konjunktur einen positiven Ausgang einzupreisen", begründet Stan Schamu von IG Markets die Rally an den weltweiten Börsen. Schwache Konjunkturdaten würden momentan von der Börse negiert. Der DAX legt am Mittwochmittag um 0,3 Prozent auf 7.612 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,1 Prozent auf 2.627 Zähler.

Der MDAX notiert am 12.12.12 das erste Mal über 12.000 Punkten. Damit hat der Index seit Jahresbeginn knapp 35 Prozent zugelegt. Als ein Treiber für den MDAX gilt die hohe Dividendenrendite. Zudem sind viele Unternehmen stark exportorientiert mit hohen Exportanteilen in die stark wachsenden Schwellenländer und nach China.

Rückenwind für die Börsen kommt aus den USA. Im Gezerre um eine Lösung der Haushaltsprobleme ist die US-Regierung offenbar zu Zugeständnissen bei der Besteuerung von Unternehmen bereit. Damit steigen die Chancen für eine Umschiffung der gefürchteten Fiskalklippe. Doch auch ohne Fiskalklippe bleiben die konjunkturellen Aussichten bescheiden. Daher dürfte die US-Notenbank am Abend den wichtigsten Leitzins mit 0,00 bis 0,25 Prozent bestätigen.

Der Euro legt zum US-Dollar weiter zu und steigt auf 1,3020. "Der Euro hat sich gefestigt - unter anderem wegen der mehrheitlichen Erwartung der Marktteilnehmer, dass die US-Notenbank heute nochmals eine Bilanzausweitung beschließt", sagt Ralf Umlauf von der Helaba. Angesichts der holprigen Konjunkturerholung und der von der Politik heraufbeschworenen Gefahren für die US-Wirtschaft rechnen viele Volkswirte mit einer neuen Geldschwemme der Fed. Die Schätzungen reichen bis zu einer Summe von 45 Milliarden US-Dollar pro Monat, die die Zentralbank mit neuen Käufen von Staatsanleihen in das Finanzsystem pumpen könnte.

Bundesanleihen weiten dagegen die Kursverluste der vergangenen beiden Tage aus. Der erfolgreiche Schuldenrückkauf durch Griechenland am Vortag signalisiere etwas Entspannung in der Schuldenkrise, was die Zinsen stütze. Übergeordnet heißt es aber: "Wir gehen davon aus, dass die Zinssätze für Anleihen mit besonders hoher Sicherheit wie die Bundesanleihe oder amerikanische Staatsanleihen weitere Tiefstände ausloten", sagt Jan Bottermann von der Essener National-Bank.

Mit Blick auf die Einzelwerte sorgen Geschäftszahlen aus der Modebranche für Kursbewegung: Der spanische Textilkonzern Inditex hat in den ersten neun Monaten dank seiner Expansion in Asien ein kräftiges Gewinn- und Umsatzwachstum verzeichnet. Auch der Gewinnbeitrag aus dem Internethandel wird größer. Die Muttergesellschaft der Modekette Zara berichtete ein Gewinnplus auf 1,6 Milliarden Euro, der Umsatz kletterte um 17 Prozent auf 11,36 Milliarden Euro. Nachdem die Aktie bereits seit Jahresbeginn um 66 Prozent zulegen konnte, notiert sie mit den Zahlen etwas leichter bei 103 Euro.

Im DAX stellt die Aktie von ThyssenKrupp mit einem Plus von 3,5 Prozent den Gewinner. Am Morgen gab es positive Analystenkommentare von Jefferies und von J.P. Morgan. So sehen die Analysten von Jefferies für den für 2013 erwarteten Verkauf von Steel Americas wieder bessere Aussichten. Etwas leichter notieren defensive Titel von Merck, Fresenius Medical Care und Henkel. Klar zu erkennen ist, dass die Verliereraktien des Jahres gekauft werden. So steigen Wacker Chemie um 7,6 Prozent, Solarworld 9 Prozent und SMA Solar 4,3 Prozent.

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