Alt 07.12.12, 13:20
Standard T-Aktie drückt DAX
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FRANKFURT--An den europäischen Aktienmärkten geben die Kurse überwiegend etwas nach. Der DAX bröckelt am Mittag um 15 Punkte oder 0,2 Prozent ab, belastet vor allem von fallenden Kursen der Deutschen Telekom. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,4 Prozent nach. An der Spitze der Verlierer in Europa steht die Börse in Mailand mit einem Abschlag von einem Prozent.

Ein stärkerer Rückschlag im DAX gilt allerdings als unwahrscheinlich: "Marktteilnehmer hoffen noch auf einen Rücksetzer, um am Aktienmarkt einzusteigen und an der Rally teilzunehmen", sagt Chris Weston, Chefstratege bei IG Markets. Von daher dürften Abschläge schnell aufgefangen werden.

Viele Anleger warten auch auf den US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag. "Er dürfte Hinweise geben, wie sich die US-Wirtschaft erholt", meint Anita Paluch von Gekkomarkets. Die Schätzungen für die im November neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft klaffen weit auseinander. Die Analysten glauben, dass der Wirbelsturm Sandy den Arbeitsmarkt kräftig durcheinander gewirbelt hat. Von Dow Jones befragte Volkswirte rechnen mit einem Plus von 80.000 Stellen, also deutlich weniger als die 171.000 Stellen im Oktober.

Die Aktien der Deutschen Telekom verlieren 3,3 Prozent auf 8,29 Euro. Der Konzern senkt die Dividende, für die kommenden beiden Jahre peilt er nun 0,50 Euro je Aktie an nach 70 Cent für dieses Jahr. Damit sinkt die Dividende stärker als erwartet. "Wir sehen einen Wechsel hin zu Unternehmen, die einen guten Cash-Flow generieren", so ein Händler. Nur dann seien auch nachhaltig hohe Dividenden gesichert. Allerdings gibt es auch positive Stimmen: "Für den Heimatmarkt hat die Telekom eine ziemlich aggressive Investmentstrategie vorgelegt", urteilen die Analysten der Societe Generale, die zum Kauf der Aktie raten.

Auch die Papiere von E.ON und RWE stehen mit Abschlägen von über einem Prozent auf der Verliererseite. Dagegen steigen die Titel der Deutschen Post um 1,4 Prozent auf 16,63 Euro. Beiersdorf-Aktien bauen die jüngsten Gewinne mit einem Plus von 0,8 Prozent aus, BASF und Linde steigen jeweils um 0,6 Prozent.

Etwas belastet wird die Stimmung am Gesamtmarkt auch von negativen Wachstumsaussagen der Bundesbank. Die Bundesbank erwartet, dass die deutsche Wirtschaftsleistung im kommenden Jahr nur um 0,4 Prozent zulegt und nicht um 1,6 Prozent, wie noch im Juni vorausgesagt. "Die konjunkturellen Perspektiven haben sich in Deutschland eingetrübt", heißt es. Die Bundesbank sieht die Gefahr einer Rezession im vierten Quartal 2012 und im ersten Quartal 2013. Im Handel kommt die neue Prognose nicht gut an. Viele Investoren haben eine Rezession im ersten Quartal bislang nicht auf dem Plan. Der Euro wird mit 1,2923 US-Dollar gehandelt, damit ist er deutlich unter die Marke von 1,30 Dollar zurückgefallen.

Der Mailänder Aktienmarkt leidet unter der politischen Entwicklung in Italien. Die Berlusconi-Partei "Volk der Freiheit" hat Regierungschef Mario Monti die Unterstützung entzogen und sich bei der Abstimmung über ein Gesetz zum Ankurbeln von Investitionen enthalten. Damit muss Monti um die Mehrheit im Parlament bangen. Die Aktien des UniCredit geben um 1,6 Prozent nach, die der Banca Intesa um 1,3 Prozent.

Noch stärker abwärts geht es mit einigen Rohstofftiteln, die unter Gewinnmitnahmen leiden. Hier fallen Xstrata um 2,1 Prozent. Der Branchenindex der Rohstoffaktien fällt um 0,9 Prozent zurück.

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