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NEW YORK (Dow Jones)--Das Protokoll der US-Notenbanksitzung von Anfang Mai hat den Kursen am US-Aktienmarkt am Mittwoch Beine gemacht. Nach einer zunächst abwartenden und zaghaften Aufwärtsbwegung, verstetigte und versteilerte sich die Bewegung im Handelsverlauf. Im Späthandel schmolz ein Teil der Gewinne dann aber wieder ab.
Börsianer werteten den Inhalt des Protokolls tendenziell als taubenhaft, weil die US-Notenbanker nach anfänglichen aggressiven Zinserhöhungen zur Eindämmung der Inflation später im Jahr zu einem flexibleren Vorgehen bereit zu sein scheinen, auch in Abwägung der Folgen für die Wirtschaft. Zudem zeigten die Aufzeichnungen, dass zunächst keine noch aggressivere Straffungspolitik zu erwarten sein dürfte, als die ohnehin schon erwartete mit zwei 50-Basispunkte-Zinserhöhungen auf den nächsten beiden Sitzungen. Insbesondere die techniklastigen Nasdaq-Indizes konnten sich in der so aufgehellten Stimmung deutlicher erholen um bis zu 1,5 Prozent, nachdem sie am Vortag unter anderem in Reaktion auf eine Gewinnwarnung von Snap (+10,7%) stark nachgegeben hatten. Der Dow-Jones-Index ging 0,6 Prozent höher aus dem Tag mit 32.120 Punkten, der S&P-500 kam um 0,9 Prozent voran. An der Nyse gab es nach vorläufiger Angabe 2.638 (Dienstag: 1.513) Kursgewinner, 643 (1.783) -verlierer und 91 (129) unveränderte Titel. Gelassene Reaktion bei Anleihen und Dollar Deutlich gelassener wurde das Protokoll, das letztlich keine Überraschungen enthielt, am Anleihemarkt aufgenommen, auch der Dollar zeigte wenig Reaktion. Auch dass der US-Auftragseingang für langlebige Güter im April etwas weniger zulegte als erwartet, bewegte die Anleihekurse kaum, die am Vortag noch deutlich gestiegen waren, als die Festverzinslichen von ihrem Ruf als sicherer Hafen profitierten. Der Dollar zeigte derweil nach dem jüngsten Rücksetzer eine Gegenbewegung. Der Euro fiel von knapp 1,0750 am Morgen auf 1,0678 Dollar, der Dollar-Index gewann 0,2 Prozent. Die Ölpreise zeigten sich bis zu knapp 1 Prozent fester. Nachdem neue Ölvorratsdaten aus den USA insgesamt uneinheitlich ausgefallen waren, ging es nach dem Fed-Protokoll leicht nach oben mit den Preisen. Der Goldpreis gab um 0,7 Prozent nach. Kurssprünge bei Wendy's, Intuit, Nordstrom und Urban Outfitters Am Aktienmarkt legten Wendy's um 9,8 Prozent zu, nachdem der als aktivistischer Investor bekannte Hedgefonds Trian Interesse an einer Übernahme der Burgerkette bekundet hatte. Intuit gewannen 8,2 Prozent. Der Entwickler von Software für Steuererklärungen verdiente in seinem dritten Geschäftsquartal mehr und setzte auch mehr um als erwartet. Die Kaufhauskette Nordstrom (+14,0%) kehrte im ersten Quartal in die Gewinnzone zurück und erhöhte den Ausblick auf das laufende Jahr erhöht. Sehr positiv wurden auch die Erstquartalszahlen des Bekleidungsunternehmens Urban Outfitters (+15,5%) aufgenommen. Stark erholt zeigten sich im Bekleidungssektor Abercrombie & Fitch: Nach einem Minus von fast 30 Prozent am Dienstag, legte der Kurs um 16,4 Prozent zu. Das auf Eigenheime spezialisierte Bauunternehmen Toll Brothers (+8,0%) übertraf im zweiten Geschäftsquartal mit Umsatz und Gewinn die Erwartungen. Dass Starbucks (-0,3%) seine Saftmarke Evolution Fresh verkauft, half dem Kurs nicht. Eine Rally erlebten die Aktien von Schusswaffen- und Munitionsherstellern nach dem Amoklauf mit über 20 Toten am Dienstag in einer Grundschule in Texas. Die Kurse der Munitionsherstellers Vista Outdoor und Ammo stiegen um 6,9 bzw 5,6 Prozent, die Aktien der Waffenhersteller Smith & Wesson und Sturm, Ruger zogen um 6,9 bzw. 4,1 Prozent an. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos (END) Dow Jones Newswires May 25, 2022 16:10 ET (20:10 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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