Beitrag gelesen: 409 x |
||
Nach der Rally der vergangenen Tage atmen Europas Börsen am Donnerstag erst einmal durch. Nach Gewinnen des DAX von fast 300 Punkten in nur zwei Tagen ist eine Konsolidierung keine Überraschung. In der kommenden Woche wird sich zeigen müssen, ob die Hoffnung auf eine Leitzinssenkung in der Eurozone gerechtfertigt ist oder nicht. Eine ganze Reihe schwacher Daten hatten in den vergangenen Tagen entsprechende Spekulationen geschürt und die Aktienmärkte nach oben getrieben.
Der DAX steigt bis Donnerstagmittag 0,2 Prozent auf 7.776 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es dagegen um 0,4 Prozent auf 2.691 nach unten. Die Marktakteure müssen sich durch einen Zahlenwust arbeiten. Etliche europäische Schwergewichte wie Bayer, AstraZeneca, Volvo, Unilever, Banco Santander und British American Tobacco haben Quartalszahlen veröffentlicht. Aktien von Borussia Dortmund legen nach der 4:1-Gala des BVB gegen Real Madrid um fast 6 Prozent zu. Für Aufmerksamkeit sorgt die Erstnotiz der Evonik-Aktie. Die Aktien des Chemiekonzerns und Sponsors von Borussia Dortmund startete mit einem Kurs von 33 Euro auf dem Börsenparkett. Der Ausgabekurs hatte bei 32,20 Euro gelegen. Bis zum Mittag notieren die Titel bei 32,97 Euro, ein Plus von deutlich mehr als 2 Prozent gegenüber dem Ausgabekurs. Ob der Börsengang so erfolgreich wird wie es der BVB beim Sieg gegen Real Madrid war, muss sich erst noch zeigen. Immerhin gilt die Evonik-Aktie als ein Kandidat für die zweite Börsenliga MDAX, den Index der 50 mittelgroßen Börsenunternehmen. Die Analysten von J.P.Morgan haben die Aktie mit Overweight und einem Kursziel von 37 Euro gestartet. Der Euro wertet leicht auf und notiert um 1,3070 Dollar. Die Attraktivität des Greenback hat nach einer Reihe zuletzt enttäuschender Konjunkturdaten aus den USA nachgelassen. Die Steuererhöhungen und automatischen Ausgabenkürzungen scheinen die US-Wirtschaft stärker zu belasten als bislang angenommen. Damit könnte die Fed doch länger an ihrem Anleihenkaufprogramm festhalten, was einen Belastungsfaktor für den Dollar darstellen würde. Derweil wertet das Pfund Sterling nach überraschend robusten Wachstumszahlen aus Großbritannien gegen Dollar und Euro auf. Das Bruttoinlandsprodukt Großbritanniens ist im ersten Quartal um 0,3 Prozent gestiegen und damit dreimal so stark wie von Volkswirten erwartet. "Das starke Wachstum im ersten Quartal mindert die Chancen, dass die englische Notenbank bei ihrer Sitzung in der nächsten Woche die Wertpapierkäufe ausweitet", sagt Annalisa Piazza von Newedge. An der Börse verlieren Bayer-Aktien 1 Prozent. Die Leverkusener sind im ersten Quartal mit Umsatz und operativem Gewinn leicht hinter den Konsensschätzungen der Analysten geblieben. Die Ziele für das Gesamtjahr hat Bayer jedoch bekräftigt. Mit AstraZeneca verliert in London die Aktie eines weiteren Pharmaschwergewichts 2,7 Prozent nach Geschäftszahlen. Kursverluste auch bei Unilever und Banco Santander. Der niederländische Lebensmittelriese hat im ersten Quartal mit 12,2 Milliarden Euro weniger umgesetzt als erwartet. Unilever-Aktien geben um 1,2 Prozent nach. Die spanische Großbank hat im ersten Quartal 12,6 Prozent weniger verdient als Analysten im Konsens prognostiziert hatten. Das drückt die Aktie um 4 Prozent, in ihrem Sog fallen die Papiere des Kontrahenten BBVA um 2 Prozent. Kaufen bis es qualmt ist dagegen die Devise bei Aktien von British American Tobacco. Sie verteuern sich um 2,1 Prozent. Mit Marken wie Dunhill, Kent, Lucky Strike und Pall Mall hat der Konzern in den Monaten Januar bis März fünf Prozent mehr umgesetzt. Volvo-Aktien steigen trotz enttäuschender Quartalszahlen um 2 Prozent. Der Automobilkonzern spricht von einem stärkeren Lkw-Auftragseingang. Papiere von MTU Aero Engines ziehen um 2,5 Prozent an, nachdem das Unternehmen mit Flugzeugmotoren mehr umgesetzt hat als erwartet. Die Ergebnisse von Fielmann sehen Anleger nicht durch die rosa Brille, die Aktie verliert 2,7 Prozent. Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com DJG/mpt/raz Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|