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Den größten Tagesverlust seit Anfang Februar hat am Mittwoch der deutsche Aktienmarkt hinnehmen müssen. Der DAX fiel um 2,3 Prozent auf 7.503 Punkte zurück. Das ist zugleich der tiefste Stand seit dem 5. Dezember. Bereits im frühen Handel brach der DAX binnen weniger Minuten um 160 Punkte ein, ohne dass Händler hierfür eine plausible Begründung anführen konnten. Die Spekulationen reichten von einem drei Milliarden Euro schweren Aktien-Verkaufsprogramm bis hin zu einer Fehleingabe eines Händlers.
Die Deutsche Börse fühlte sich kurz vor Ende des Xetra-Handels gar bemüßigt klarzustellen, es habe keine Fehleingabe oder Computerfehler gegeben. "Es war jederzeit ein ordnungsgemäßer Handel sichergestellt. Das Handelsgeschehen war jederzeit unter Kontrolle" sagte ein Sprecher des Börsenbetreibers aus Eschborn. Spekuliert wurde auch, eine Ratingagentur könne die Kreditwürdigkeit Deutschlands senken. Am Nachmittag, als sich auch die Investoren an der Wall Street für den Rückwärtsgang entschieden, weiteten sich auch am deutschen Markt die Kursverluste nochmals aus. Auch in New York verkaufte man vor allem konjunktursensible Aktien wie Caterpillar, Chevron oder Cisco Systems. "Es sind die Sorgen um die weltweite Konjunktur, die uns heftige Rückschläge an den Börsen bescheren", sagte ein Händler. Europaweit wie auch an der Wall Street mussten denn auch die Aktien konjunkturabhängiger Unternehmen die meisten Federn lassen. So fielen im DAX die Papiere von BASF, Bayer, BMW, Continental, HeidelbergCement, Infineon und VW um knapp 3 bis fast 5 Prozent zurück - allesamt konjunktursensible Titel. Viel Schatten also und wenig Licht. Zu den wenigen Kursgewinnern zählten EADS-Aktien, die um 4,8 Prozent stiegen. Das Aktienrückkaufprogramm des Luft- und Raumfahrtkonzerns sorgte für Nachfrage. EADS hat von ihren Aktionären Frankreich und Daimler für insgesamt rund 1,1 Milliarden Euro Aktien zurückgekauft. Und krempelt damit die Aktionärsstruktur weiter um. Daimler ist nun nicht mehr Aktionär von EADS. Papiere von Kabel Deutschland verteuerten sich um 3,3 Prozent. Der weltweit größte Kabelkonzern Liberty Global bereitet laut Manager Magazin eine Übernahme von Kabel Deutschland vor. Seit Wochen schon kursiert das Gerücht um einen solchen Deal. Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com DJG/bek/ros Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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