Alt 26.11.10, 18:04
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX dank später Aufholjagd nur etwas leichter
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FRANKFURT (Dow Jones)--Dank einer nachmittäglichen Aufholjagd ist der DAX am Freitag vergleichsweise glimpflich davon gekommen und lediglich mit leichten Kursverlusten aus dem Handel gegangen. Bis zum Ende des Xetra-Geschäfts verlor der Leitindex 0,4% bzw 31 Punkte auf 6.849 und zeigte sich damit etwas leichter. Charttechnisch liegt der nächste Widerstand für den DAX beim Jahreshoch von 6.902 Punkten, Unterstützung findet sich beim jüngsten Verlaufstief von 6.724/02 Punkten.

Noch bis zurm Mittag sah es freilich nach herberen Kursverlusten am deutschen Aktienmarkt aus. Die schwelenden Krisen um die Refinanzierungsfähigkeit einiger Staaten des Euroraums sowie um den Konflikt auf der koreanischen Halbinsel drückten den Leitindex im Tagestief zunächst bis auf ein Minus von 1,5%. Dann kamen allerdings wieder größere Käufe in den Markt und stützten die Kurse. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 100,9 (Vortag: 83,5) Mio Aktien im Wert von rund 3,14 (Vortag: 2,63) Mrd EUR.

"Wie bereits in den vorangegangenen Tagen werden Schwächen zum Ausbau von Positionen genutzt", sagte ein Händler. Nach wie vor gebe es institutionelle Investoren, die davon überzeugt seien, dass der DAX bis zum Jahresende noch die 7.000 Punkte knacken werde, und diese Prozentpunkte an Wertentwicklung ausweisen wollten. "Solche Großanleger kommen aber vorwiegend aus dem Ausland, deutsche institutionelle Anleger erhöhen ihre Aktienquoten bislang noch nicht sonderlich."

Unter kaum nachlassendem Abgabedruck standen zum Wochenausklang allerdings die Finanzwerte im DAX. Angesichts der Furcht der Anleger vor einer Ausweitung der Refinanzierungsschwierigkeiten auf Spanien gaben Deutsche Bank um 1,7% auf 38,27 EUR nach. Die Nachricht, dass der Primus unter den heimischen Geldhäusern das Ziel einer Mehrheit an der Deutschen Postbank übernommen hat, wirkte sich nicht positiv aus.

Commerzbank verbilligten sich um 1,2% auf 5,84 EUR. Auch europaweit ging es für die Aktien der Kreditinstitute kräftig nach unten, vor allem die Titel von der iberischen Halbinsel. Schwächer als der Gesamtmarkt gingen auch die Versicherer im Leitindex aus dem Handel. Allianz fielen um 1,6% auf 86,90 EUR, Munich Re um 0,5% auf 110,80 EUR.

Ansonsten bestimmten Gewinnmitnahmen das Bild am Ende des Kurszettels. BMW gaben um 1,1% auf 59,25 EUR nach. Mit einem Plus von 86,3% seit Jahresbeginn weisen die Bayern allerdings immer noch die zweitbeste Wertentwicklung aller deutschen Standardwerte auf. Nur VW legten bisher kräftiger zu, am Berichtstag drehten sie sogar noch ins Plus und gewannen 0,2% auf 127,35 EUR. Lufthansa verbilligten sich um 1,7% auf 16,65 EUR. Bislang haben sich die Aktien der Kranich-Airline 2010 jedoch bereits um 41,7% verteuert. Damit liegen sie an fünfter Stelle im DAX.

Besser als der Leitindex hielten sich vor allem als defensiv geltende Papiere. So rückten Fresenius um 1,6% auf 68,40 EUR vor und FMC um 1,3% auf 44,91 EUR. Für SAP ging es um 0,7% auf 36,51 EUR nach oben. Die Nachricht, dass Hasso Plattner, einer der Gründer der Walldorfer Software-Schmiede, seinen Anteil auf unter 10% reduziert hat, belebte die nach dem Jury-Spruch wegen Urheberrechtsverletzung aufgekommene Übernahmefantasie wieder etwas. "Dass Plattner sein Portfolio etwas diversifiziert, ist aber vollkommen normal", relativierte ein Börsianer jedoch.

Im MDAX sprangen Sky Deutschland um 12,8% auf 1,70 EUR. Die Analysten von Morgan Stanley haben die Aktien des Bezahlfernsehsenders auf "Overweight" von "Equalweight" heraufgestuft. Zur Begründung verwiesen sie auf Anzeichen für ein positives Momentum bei der Zahl der Neukunden. News Corp, der auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur gehört, ist an Sky Deutschland derzeit mit 49,9% beteiligt.

Im TecDAX ging es für die ohnehin volatile Conergy um 18,3% auf 0,46 EUR nach oben. Das Solarunternehmen ist im Kampf gegen die drohende Insolvenz offenbar einen Schritt vorangekommen. Unter Führung der Commerzbank, die mit einem Anteil von 29,08% größter Einzelaktionär von Conergy ist, hätten die Banken den Hedgefonds Sothic und York Capital angeboten, die von beiden Finanzinvestoren gehaltenen Schulden in einen Eigenkapitalanteil von rund zwei Dritteln umzuwandeln, sagten mehrere mit der Sache vertraute Personen.

DJG/jej/reh

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