Alt 26.11.10, 12:57
Standard XETRA-MITTAG/DAX baut wegen Schuldenkrise Verluste aus
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt baut bis Freitagmittag die Eröffnungsverluste aus. Die weiter grassierenden Sorgen um die Schuldenkrise in der Eurozone ziehen nicht nur den Euro nach unten, sondern belasten auch europaweit die Börsen. Der DAX verliert gegen 13.14 Uhr 1,3% bzw 89 auf 6.791 Punkte und notiert damit schwach. "Die Unterstützung schwindet zusehends", berichtet ein Händler.

Neben der Aussicht auf eine Zuspitzung der Verschuldungskrise in der Eurozone sorge vor allem die Aussicht auf eine Verschärfung des Konflikts in Korea für Verkäufe. Am Sonntag wollen Südkorea und die USA ein Manöver durchführen.

Investoren kauften daher vor dem Wochenende Dollar vor allem gegen Euro und gegen asiatische Währungen wie den südkoreanischen Won, den Singapur-Dollar, den Philippinischen Dollar sowie den thailändischen Baht. "Händler flüchten in weniger risikoreiche Währungen", meint der Stratege. Es bleibt nun abzuwarten, wie die US-Anleger auf die Impulse reagieren. In den USA wird am Berichtstag nur verkürzt gehandelt.

Unter Druck stehen vor allem Finanzwerte. Es gibt Spekulationen, wonach der Umfang des Euro-Rettungsschirms möglicherweise nicht ausreichen könnte, sollten weitere EU-Wackelkandidaten wie Portugal oder Spanien Hilfe benötigen. Die Spreads an den Anleihenmärkten der Peripherie weiten sich derweil aus und lösen Verkäufe bei Bank- und Versicherungsaktien aus. Allianz verlieren 2,7% auf 85,95 EUR, Munich Re 1,6% auf 109,55 und Commerzbank 2,7% auf 5,75 EUR.

Deutsche Bank geben um 2,9% auf 37,80 EUR nach. Die Verluste stehen nicht im Zusammenhang mit der Meldung, dass das Institut nun die Mehrheit an der Postbank hält. "Damit hat die Bank ihr Ziel erreicht", konstatiert ein Marktteilnehmer. Die Deutsche Bank halte nun 51,4% an der Postbank und könne diese somit konsolidieren.

Die Mitteilung der Deutschen Bank sei vermutlich noch nicht das letzte Wort. Man habe den Markt zeitnah über das Erreichen des Ziels der Mehrheitsübernahme informieren wollen. "Vermutlich wird die endgültige Zahl der angedienten Stücke noch nach oben angepasst werden", heißt es. Postbank geben um 0,7% auf 23,86 EUR nach.

Unter den Verlierern im DAX finden sich neben Finanzwerten auch die Automobiltitel. Händler gehen davon aus, dass nach den zuletzt kräftig gestiegenen Kursen nun Gewinne mitgenommen werden. BMW fallen um 2% auf 58,72 EUR. Für VW geht es 1,7% auf 124,95 EUR nach unten. MAN geben ebenfalls kräftig nach und büßen 1,6% auf 93,11 EUR ein. Gegen den Trend ziehen Metro um 0,6% auf 57,60 EUR an.

Merck KGaA verlieren 2,2% auf 59,68 EUR. Die Entscheidung der US-Gesundheitsbehörde FDA, die Prüfzeit des Multiple-Sklerose-Mittel "Cladribin" um drei Monate zu verlängern, belastet möglicherweise den Kurs. Im frühen Geschäft wurde die Nachricht noch ignoriert.

In der zweiten Reihe des deutschen Aktienmarkts legen Sky Deutschland um 3,3% auf 1,57 EUR zu. Die Analysten von Morgan Stanley haben die Aktie auf "Overweight" von "Equalweight" hochgestuft. Puma dagegen verlieren nach einer Abstufung 2,3% auf 231,65 EUR. Morgan Stanley hat die Aktie auf "Underweight" von "Overweight" heruntergenommen.

Im TecDAX haussieren die schwankungsanfälligen Conergy-Aktien um 16,2% auf 0,45 EUR. Die erwartete Wandlung von Schulden in Eigenkapital wird im Handel positiv für die Aktie gewertet. Wie die "FTD" berichtet, haben sich die Conergy-Gläubiger im Grundsatz darauf geeinigt, ihre Kredite in Aktien des Unternehmens zu tauschen.

DJG/mpt/bek/reh

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