Alt 23.11.10, 13:03
Standard XETRA-MITTAG/DAX etwas leichter - Markt stabilisiert sich
Beitrag gelesen: 430 x 

FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt gibt am Dienstagmittag leicht nach, hat sich aber im Verlauf des Vormittags von anfänglich stärkeren Abgaben erholt. Händler verweisen auf die schwachen Vorgaben des chinesischen Aktienmarktes. Als Belastungsfaktor wirkt ein nordkoreanischer Artillerieangriff auf Südkorea, das Risiko einer Ausweitung des Konflikts lässt Anleger Risiken zurückschrauben.

Mit Argusaugen wird die heikle politische Lage in Irlands verfolgt. Nach der Erleichterung über den Beschluss vom Wochenende, die Irland-Hilfe auf den Weg zu bringen, sei die Ungewissheit über die politische Lage in dem Land neues Unsicherheitsmoment, sagen Händler. Auch könnte bald Portugal gezwungen sein, unter den Rettungsschirm der EU zu schlüpfen.

Der DAX büßt bis 13.26 Uhr 0,5% bzw 34 Punkte auf 6.788 ein. Charttechnisch ist er bei 6.750 und 6.700 Punkten unterstützt. Nach oben bildet das Jahreshoch bei 6.901 Punkten einen Widerstand. Am Nachmittag dürften die Verkäufe bestehender Häuser in den USA die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes für die Euro-Zone im November haben positiv überrascht. Sie untermauerten, dass die wirtschaftliche Erholung im Euroraum weiterhin intakt sei, meint ein Volkswirt. Auch sei deutlich geworden, dass Deutschland und Frankreich die Zugpferde im aktuellen Aufschwung seien.

Der Bankensektor verliert an Boden. Anleger machten aus Angst vor einer Restrukturierung der Schulden in einigen Ländern der Eurozonen-Peripherie weiter einen Bogen um den Sektor, sagt ein Markteilnehmer. Das Rettungspaket für Irland habe für keine Erleichterung gesorgt. Kreditanalysten verweisen darauf, dass durch die Rettungspakete keine fundamentalen Probleme gelöst werden, sondern lediglich Zeit gewonnen werde. Deutsche Bank geben um 1,4% auf 39,31 EUR nach und Commerzbank um 1,2% auf 5,92 EUR.

Bei VW wird nach den Gewinnen des Vortages Kasse gemacht. Die Aktie büßt 1,6% auf 123,95 EUR ein. HeidelbergCement sind ebenfalls nicht gesucht. Die Aktie sinkt um 0,9% auf 42,51 EUR, nachdem die Citigroup sie auf "Halten" von "Kaufen" abgestuft hat. Deutsche Post verlieren wegen Gewinnmitnahmen 2,2% auf 13,36 EUR. Die Details zu den Wachstumszielen der Post deckten sich mit den Erwartungen im Markt, meinen Händler.

Die Aufschläge bei K+S führen Händler auf das Übernahmeangebot für den kanadischen Explorer Potash One zurück. "Das kommt bei Investoren und Analysten gut an", lobt ein Teilnehmer. K+S gewinnen 1,5% auf 48,99 EUR.

Kursverluste verzeichnen dagegen Sky Deutschland. Die BaFin hat verschiedene fehlerhafte Geschäftsberichte des Medienunternehmens moniert. "Damit kehrt die Unsicherheit in die Aktie zurück", analysiert ein Händler. Allerdings sei der Vorwurf der überhöhten Abonenntenzahlen bereits bekannt gewesen, sagt ein Analyst. Die Aktie verliert 5,4% auf 1,48 EUR, nachdem sie in der Spitze rund 13% eingebüßt hatte. News Corp, der auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur gehört, ist an Sky Deutschland derzeit mit 49,9% beteiligt.

Positiv wird im Handel die Zusammenarbeit des Hamburger Biotechnologieunternehmens Evotec mit der Merck KGaA gewertet. Beide Gesellschaften wollen gemeinsam präklinische Wirkstoffe zur Behandlung von neurologischen Erkrankungen entwickeln. Evotec steigen um 1,9% auf 2,52 EUR.

DJG/mif/bek/reh

Copyright (c) 2010 Dow Jones&Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 00:06 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]