Alt 19.11.10, 17:47
Standard XETRA-SCHLUSS/Gut behauptet - DAX beendet Woche mit Jahreshoch
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FRANKFURT (Dow Jones)--Eine schwankungsfreudige Handelswoche hat am Freitag am deutschen Aktienmarkt ein gutes Ende genommen. Zwar rutschte der DAX nach einem neuen Jahreshoch von 6.854 Punkten bereits kurz nach Handelsbeginn wieder ins Minus, weil Anleger Gewinne mitnahmen. In der letzten Handelsstunde schaffte der DAX aber die Rückkehr in positives Terrain und schloss 0,2% oder 11 Punkte höher bei 6.844.

Das ist der höchste Stand seit dem 6. Juni 2008. Auf Wochensicht hat der DAX um 1,6% zugelegt, seit Monatsanfang steht immerhin schon ein Plus von 3,7% zu Buche. "Sollte es in der kommenden Woche Hiobsbotschaften zum Thema Lösung der irischen Bankenkrise geben, dürften verstärkt Gewinne mitgenommen werden", prognostizierte ein Händler. Andererseits setzten immer neue DAX-Höchststände Investoren unter Zugzwang, die Rally bis zum Jahresende nicht komplett zu verpassen.

Die Umsätze blieben im Vergleich zum Vortag in etwa stabil. Auf dem Handelssystem Xetra wurden 73 Mio DAX-30-Aktien umgesetzt im Wert von insgesamt rund 3 Mrd EUR. Am Donnerstag waren es 96,6 Mio Aktien im Volumen von 2,93 Mrd EUR. Der Verfall von Optionen auf den DAX und auf Einzelwerte hinterließ am Kassamarkt laut Händlern kaum Spuren.

Am Vormittag teilte die People's Bank of China mit, dass der Mindestreservesatz um 50 Basispunkte angehoben wird. Damit soll die Liquidität im Finanzsystem verringert und so der zunehmende Inflationsdruck eingedämmt werden. Da über einen solchen Schritt jedoch bereits seit Tagen an den Finanzmärkten spekuliert worden war, gerieten die Aktienkurse nach der Mitteilung nicht mehr stärker unter Druck.

VW zogen um 3% auf 122,70 EUR an und waren damit größter DAX-Gewinner. Mit milliardenschweren Investitionen will Volkswagen den Weg zur weltweiten Nummer eins ebnen. In den kommenden fünf Jahren will Europas größter Autobauer rund 52 Mrd EUR in den Ausbau der Produktion investieren. Mehr als die Hälfte der Sachinvestitionen fließt in deutsche Werke.

Bayer stiegen um 2,2% auf 57,78 EUR. Investoren begrüßen, dass Bayer per Saldo 2.000 Mitarbeiter abbauen, auf diese Weise 800 Mio EUR jährlich einsparen und die Hälfte dieser Summe re-investieren will. "Beeindruckend", kommentierte die Landesbank Baden-Württemberg diese Pläne und bestätigte ihre Kaufempfehlung für die Aktie.

Henkel verteuerten sich um 2,4% auf 47,08 EUR, nachdem die britische Barclays Bank die Aktie auf Übergewichten" von "Gleichgewichten" hochgestuft hatte. Die Analysten erwarten steigende Margen dank einer deutlich verbesserten Position von Henkel im Klebstoffgeschäft.

Auf Deutsche Bank (-1,6%) und Commerzbank (-1%) lasteten hingegen weiter Sorgen um die hohe Verschuldung in der Peripherie der Eurozone. Die Macquarie Bank schätzt, dass ausländische Banken allein in Irland mit insgesamt 628 Mrd USD engagiert sind. Europaweit mussten Bankenpapiere Einbußen hinnehmen.

ProSiebenSAT.1 büßten 2,3% auf 20,52 EUR ein. Auch der Optimismus des Vorstandsvorsitzenden Thomas Ebeling konnte die Aktie nicht stützen. Dieser rechnet mit etwas höheren Wachstumsraten im laufenden vierten Quartal. Sky Deutschland setzten dagegen die Kurs-Rally der vergangenen Wochen fort und schlossen 8% fester bei 1,51 EUR.

Auf den Verkauflisten standen vor allem die Solarwerte. So büßten Manz Automation, Phoenix Solar, Roth&Rau und SMA Solar zwischen 2% und 6,4% ein. Der TecDax konnte somit dem DAX nicht folgen und schloss 0,7% schwächer bei 790 Punkten.

DJG/bek/cln

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