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Die Korrektur nähert sich ihrem Ende.
Betrachtet man sich die globalen Aktienmärkte nicht nur in den jeweiligen Landeswährungen, sondern rechnet diese - als europäischer Anleger natürlich immer erforderlich - in unsere Währung Euro um, dann fällt auf, dass fast alle Weltmärkte auf oder unter ihrem Stand von vor einem Jahr notieren. Per Saldo haben sich die Märkte im letzten Jahr damit tendenziell (in Euro gerechnet) sogar leicht nach unten bewegt. Selbst für den - in US-Dollar deutlich gestiegenen - Goldpreis trifft dies zu. Wie sollte man sich als Investor jetzt verhalten? Im Fazit meiner letzten Kolumne vom 31. Mai 2011 schrieb ich: Diese von uns erwartete Pause könnte sich jetzt ihrem Ende nähern. Die zu gute Stimmung ist abgebaut. Crashwarnungen machen die Runde. Es scheint an der Zeit zu sein, wieder etwas offensiver zu werden. Das Chance-Risiko-Verhältnis für Neueinsteiger ist - nicht zuletzt durch den stärker gewordenen Euro - wieder deutlich attraktiver geworden. Die globalen Aktienmärkte bieten wieder viele Schnäppchen. Zugreifen! Ist dieses Fazit noch aktuell? Der MSCI World in Euro berechnet Der beste Vergleichsindex für einen europäischen Anleger, der sich ein globales Portfolio (und das ist grundsätzlich ratsam) zusammengestellt hat, ist ohne Frage der MSCI World Index in Euro berechnet. Recht gut verfolgen können Sie diesen auf Basis eines ETF auf eben diesen MSCI World Index. Die Kursdarstellung an den deutschen Märkten erfolgt dabei natürlich auch in Euro. Ein Vergleich ist damit gut möglich. Im Chartverlauf erkennen Sie, dass der MSCI World auf Euro-Basis gegenüber dem Stand von vor 12 Monaten im Minus notiert. Per heute notiert der Index sogar nur auf dem Stand vom März 2010 (grün markiert). Ein Jahr der Pause eben! In 2011 (Kursniveau Jahresbeginn ist die rote Linie im Chart) fällt bisher für einen europäischen Anleger ein Verlust von rund 7,5 % an. Ein aus unserer Sicht extrem attraktives Einstiegsniveau auf Sicht der nächsten Jahre. Der Goldpreis in Euro gegenüber dem Goldpreis in US-Dollar Der Goldpreis hat in US-Dollar in den letzten 12 Monaten ordentlich zugelegt. In Euro gerechnet bleibt jedoch für einen europäischen Anleger kein echter Gewinn übrig. Im ganzen Jahr 2011 notierte der Goldpreis - trotz eines Anstiegs in US-Dollar - nie wirklich im Plus. Der Währungseffekt ist enorm! Der Euro gegenüber dem US-Dollar Der größte Effekt dieser negativen Entwicklung der letzten 12 Monate für europäische Anleger kommt kurioserweise aus dem angeblich kriselnden Euro. Dessen Kursanstieg von rund 1,18 USD am 07. Juni 2010 bis heute auf rund 1,45 USD fällt mit einem Plus von fast 23 % mehr als beachtlich aus. Bedenken Sie: Während der angebliche Verfall unserer Gemeinschaftswährung seit 12 Monaten diskutiert und befürchtet wird, hat diese gegenüber dem US-Dollar massiv zugelegt. Für europäische Anleger bedeutet dies einen negativen Währungseffekt ihrer Auslandsinvestments. Amerikanische Anleger freuen sich über hohe Währungsgewinne in den letzten Monaten - dem schwachen US-Dollar sei Dank. Fazit Der Währungseffekt wird von vielen deutschen Anlegern nicht nur unterschätzt. Er wird sogar oft völlig fehlinterpretiert. Während man sich in Deutschland vor allem vor einem schwachen Euro fürchtet, würde dieser (wenn er denn tatsächlich schwach wäre) in Wirklichkeit Währungsgewinne für global orientierte Anleger einbringen. Bedenken Sie: Amerikanische Investoren freuen sich seit Monaten über einen schwachen US-Dollar (da er ihnen große Währungsgewinne beschert). Gleichzeitig jammern die Deutschen über den angeblich schwachen Euro, obwohl er in Wirklichkeit stark ist und ihnen Währungsverluste beschert. Eine mehr als kuriose Situation. Die Korrektur der letzten Monate zuzüglich der Währungsentwicklung hat die Welt für deutsche Anleger wieder zunehmend billiger und damit attraktiver gemacht. Ihre Engagements in den globalen Aktienmärkten sollten Sie nun aufstocken bzw. Neuengagements in Erwägung ziehen. (Unsere Jahresprognose für 2011 können Sie kostenlos unter www.gruener-fisher.de anfordern) Es bleibt bei meinem Fazit von vor zwei Wochen: Das Jahr der Pause könnte bereits beendet sein. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist im Vergleich zum Jahresanfang deutlich attraktiver geworden. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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