Alt 15.11.12, 18:51
Standard Aktien Tokio im Höhenflug
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Die asiatischen Börsen haben sich am Donnerstag überwiegend im Minus gezeigt. Die Aktienkurse in Australien fielen im Verlauf auf ein Siebenwochentief. Der schwächere Yen stützte indessen die japanischen Aktienkurse. Sorgen angesichts der drohenden Fiskalklippe in den USA belasteten weiterhin die Stimmung am Markt. US-Präsident Barack Obama hatte am Vortag davor gewarnt, dass Steuererhöhungen und Haushaltskürzungen die US-Wirtschaft in die Rezession stützen könnte, sollte keine Lösung im Haushaltsstreit gefunden werden.

Schlechte Nachrichten kamen auch aus Europa: Die Industrieproduktion in Europa war am Mittwoch auf den niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahren gesunken. Zudem verschärften sich die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten. Israel hatte bei Luftangriffen auf palästinensische Gebiete den Miltitärführer der radikal-islamischen Hamas getötet.

Die Märkte blickten unterdessen nach Peking, wo die neue chinesische Führung vorgestellt wurde. Wie erwartet übernahm der chinesische Vize-Präsident Xi Jinping die Führung der Kommunistischen Partei. "Das Positive an dem Führungswechsel ist, dass damit die Unsicherheit in China zumindest teilweise verringert wurde", sagte David Chang von Franklin Templeton Investments in Hongkong. Da der Parteikongress in China wie erwartet verlief, hielt sich sein Einfluss auf die Börse in Grenzen. Der Shanghai Composite schloss 1,2 Prozent niedriger. Der Hang Seng in Hongkong verlor im Gleichklang mit den anderen Börsen in der Region 1,6 Prozent.

Die Aktien des chinesischen Internetunternehmens Tencent Holdings gaben in Hongkong 5,5 Prozent ab, nachdem es unter den Erwartungen liegende Drittquartalszahlen vorgelegt hatte. Die Papiere des Modekonzerns Esprit Holdings schnellten dagegen um 20 Prozent in die Höhe. Der ehemalige Chef Michael Ying hat seine Beteiligung an dem Unternehmen erhöht und damit Spekulationen befeuert, dass er an die Spitze des Unternehmens zurückkehren könnte.

Auf dem Devisenmarkt zog der US-Dollar weiter gegen den Yen an. Er kostet aktuell 80,83 Yen. Am späten Mittwoch in New York lag er noch bei 80,24 Yen. Das entspricht einem Anstieg von 1,1 Prozent über Nacht. Der Yen hatte am Mittwoch den stärksten Rückgang gegenüber dem Dollar in mehr als zwei Monaten verzeichnet. Japans Premier hat sich für Neuwahlen ausgesprochen. Es wird damit gerechnet, dass die liberal-demokratische Partei, die sich derzeit in der Opposition befindet, als Sieger aus der Wahl hervorgehen wird. Sie setzt zur Unterstützung der Wirtschaft auf die Notenpresse, was den Yen gegenüber dem US-Dollar schwächen dürfte.

Der schwächere Yen stützte die japanischen Aktien. Der Nikkei-225 schloss mit einem Plus von 1,9 Prozent bei 8.830 Punkten auf dem höchsten Stand seit einer Woche. Der Topix beendete den Handelstag mit einem Aufschlag von 2 Prozent. Vor allem Exporttitel profitierten von der Yen-Schwäche. Die Papiere des Bauriesen Kajima gewannen 6,4 Prozent und Nippon Steel & Sumitomo Metal legten 4,8 Prozent zu. Hier trieb die Hoffnung auf höhere Staatsausgaben nach den Wahlen. Toyota Motor legten 5,1 Prozent zu, obwohl der Autobauer rund 3 Millionen Fahrzeuge wegen Mängel zurückrufen muss. Die Aktie des Kameraherstellers Canon verteuerte sich um 4,6 Prozent. Die Aktien der japanischen Großbanken Mitsubishi UFJ, Mizuho Financial Group und Sumitomo Mitsui Financial Group legten trotz wenig berauschender Zahlen durch die Bank um mehr als 3 Prozent zu.

Sony verloren massiv, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, eine Wandelanleihe von 150 Milliarden Yen ausgeben zu wollen. Ziel ist es, Kapital für strategische Investitionen und den Schuldenabbau aufzunehmen. Die Aktie brach um rund 9 Prozent ein.

Der S&P/ASX 200 in Australien schloss 0,9 Prozent im Minus. Qantas Airways stiegen um rund 4 Prozent wegen eines positiven Ergebnisausblicks, der Ankündigung eines Sparprogramms sowie eines Aktienrückkaufprogramms. BHP Billiton fiel um 1,8 Prozent, Newcrest Mining sogar um 4,5 Prozent aufgrund der Sorgen über den Zustand der Weltwirtschaft.

In Südkorea verlor der Kospi 1,2 Prozent. Hier belasteten ebenfalls Sorgen angesichts der drohenden Fiskalklippe in den USA. Das Index-Schwergewicht Samsung Electronics gab 1,7 Prozent ab.

DJG/DJN/sas/raz

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