Alt 15.02.19, 10:01
Standard Schwach ins Wochenende - Unsicherheit steigt wieder
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit teils deutlichen Abgaben haben die Börsen in Ostasien den letzten Handelstag der Woche beendet. Die Unsicherheit bei den Investoren nehme insgesamt wieder zu, sagte ein Beobachter. Von den Handelsgesprächen zwischen den USA und China gab es noch keine Neuigkeiten. Offenbar arbeiten beide Seiten an einer Absichtserklärung, zugleich ist aber auch davon zu hören, dass man in einzelnen Punkten noch weit auseinander ist.

US-Präsident Donald Trump hatte angedeutet, die für den 1. März geplante Einführung neuer Strafzölle auf chinesische Waren zu verschieben, allerdings nur, wenn sich die Verhandlungen auf der Zielgeraden befinden. Danach sehe es zur Zeit nicht aus, so ein Teilnehmer.

Der Haushaltsstreit in den USA ist derweil zwar beigelegt und US-Präsident Trump will den neuen Etat auch unterzeichnen. Allerdings will er zugleich den nationalen Notstand ausrufen, um den von ihm geforderten Bau der Grenzmauer zu Mexiko doch durchsetzen zu können. Dies dürfte für politische Querelen sorgen.

Negative Konjunktursignale

Für Verunsicherung sorgte, dass der US-Einzelhandelsumsatz für Dezember überraschend gesunken ist. Es war zugleich der stärkste Rückgang seit 2009. Inflationsdaten für Januar aus China sendeten ebenfalls ein negatives Konjunktursignal. Gegenüber dem Vormonat ging der Preisauftrieb bei den Erzeugerpreisen nämlich deutlich zurück. Ökonomen hatten dies so allerdings auch schon geschätzt. Bei den Verbraucherpreisen blieb der Anstieg mit 1,7 Prozent dagegen knapp unter der Erwartung.

"Der Markt ist in einem defensiven Modus und die Anleger sind besorgt, dass die jüngsten Einzelhandelsumsätze aus den USA der Auftakt zu weiteren schlechten Nachrichten sein könnten", kommentierte Ökonom Song Seng Wun von CIMB Private Banking. In diesem Umfeld ging es für die Aktienmärkte in Asien abwärts.

Der Nikkei-225 in Tokio reduzierte sich um 1,1 Prozent auf 20.901 Punkte. Nachdem der Index im Wochenverlauf um knapp vier Prozent zugelegt hatte, sprachen Teilnehmer aber auch von Gewinnmitnahmen. Der Schanghai-Composite fiel um 1,4 Prozent auf 2.682 Punkte zurück, verbuchte auf Wochensicht allerdings einen Gewinn von mehr als 2 Prozent. In Seoul fiel der Kospi um 1,3 Prozent. Die rote Laterne hatte die Börse in Hongkong, wo es für den Hang-Seng-Index um 2,0 Prozent nach unten ging.

Gegen die Tagestendenz rettete der Aktienmarkt in Sydney ein kleines Plus ins Ziel. Der S&P/ASX 200 schloss 0,1 Prozent höher. Händler verwiesen auf eine leichte Erholung bei den Finanzwerten, nach den deutlichen Abgaben im Wochenverlauf. Auch die Energiewerte legten zu.

Technologiewerte belasten Hongkong und Seoul

Hintergrund für das deutliche Minus in Hongkong waren kräftige Abgaben bei den Technologiewerten. Sunny Optical reduzierten sich um weitere 4,3 Prozent, nachdem der Hersteller von Kameralinsen für Smartphones den Markt zur Wochenmitte mit einer Gewinnwarnung verschreckt hatte. Die Aktie des Smartphone-Zulieferers AAC Technologies fiel um weitere 6,0 Prozent zurück. Tencent gaben um 2,8 Prozent nach.

In Seoul fiel die Aktie von Index-Schwergewicht Samsung Electronics um 3,1 Prozent und für die Papiere von Chip-Hersteller Hynix ging es um 4,7 Prozent nach unten.

Great Wall Motor verbilligten sich in Hongkong um 2,7 Prozent. Der Absatz der kleinen Marke WEY des Autoherstellers hat sich im Januar im Vergleich zum Vorjahr zwar nahezu halbiert, doch wurde dies durch eine Zunahme von 10 Prozent bei der Marke Haval ausgeglichen. Seit Wochenbeginn steht für die Aktie ein Plus von knapp 9 Prozent zu Buche, seit Jahresbeginn sind es 31 Prozent.

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February 15, 2019 04:20 ET (09:20 GMT)

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