Alt 14.02.19, 15:17
Standard Maue US-Daten verderben Kauflaune
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NEW YORK (Dow Jones)--Die am Donnerstag zunächst leicht freundliche Stimmung an der Wall Street ist mit neuen US-Daten gekippt. Der Dow-Jones-Index verliert 0,8 Prozent auf 25.344 Punkte, der S&P-500 gibt 0,7 Prozent nach und der Nasdaq-Composite fällt um 0,5 Prozent. Der verspätet mitgeteilte Einzelhandelsumsatz im Dezember in den USA ist um 1,2 Prozent gefallen, das war das stärkste Minus seit 2009. Dies ist eine massive Enttäuschung, denn erwartet worden war ein leichtes Plus. Am Markt wird dies als besorgniserregendes Signal für die konsumgetriebene Wirtschaft der USA gesehen.

Auch die anderen Daten weckten keine Kauflaune. So haben etwas mehr Personen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt als erwartet. Die Erzeugerpreise haben im Januar ins Minus gedreht, die Kernrate stieg allerdings etwas stärker als vorausgesagt.

Im Vorfeld der Daten standen noch die Handelsgespräche zwischen den USA und China im Blick, an die sich weiter Hoffnungen richten. Dort hat am heutigen Donnerstag in Peking die neue zweitägige Runde begonnen. Die Märkte rechnen laut Chefvolkswirt Paul Donovan von UBS Global Wealth Management mit einem "begrenzten Deal". Zudem hat US-Präsident Donald Trump angedeutet, dass die alte Stillhaltefrist für neue Zölle am 1. März um 60 Tage verschoben werden könnte. Zusammen mit der Entspannung im Haushaltsstreit liefert die Politik damit zwar eine stabile Basis für den Aktienmarkt.

Doch die weltweit allenfalls uneinheitlichen Konjunkturdaten sorgen für Risse im Fundament, denn die Anleger vermissen Klarheit über den aktuellen Zustand der Weltwirtschaft. Zeigten sich in jüngster Zeit die US-Daten überwiegend stärker als die Daten aus China und Europa, ist es am Donnerstag umgekehrt. Denn China konnte mit einer starken Handelsbilanz aufwarten. Positiv für die Handelsgespräche ist auch, dass sich der chinesische Handelsbilanzüberschuss mit den USA verringert hat.

Cisco nach Zahlenausweis fest

Für die Cisco-Aktie geht es 3,5 Prozent nach oben. Der US-Netzwerkausrüster hat im zweiten Geschäftsquartal die Markterwartungen übertroffen. Dagegen bricht die Fossil-Aktie um 17 Prozent ein. Das Modeunternehmen enttäuschte mit den Ergebnissen für das vierte Quartal die Erwartungen der Analysten.

Coca-Cola fallen um 6,2 Prozent. Der Getränkekonzern hat es zwar im vierten Quartal zurück in die Gewinnzone geschafft. Umsatzseitig bekam das Unternehmen allerdings ungünstige Wechselkurse zu spüren und schnitt schlechter ab als am Markt erwartet.

Um 4,3 Prozent abwärts geht es mit den Papieren von American International Group (AIG). Der US-Versicherungskonzern profitierte zwar im vierten Quartal von einer weggefallenen Steuerabschreibung aus dem Vorjahr, doch die Waldbrände in Kalifornien und Wirbelsturm "Michael" belasteten das Ergebnis.

Die Titel von Yelp rücken um 1 Prozent vor. Das Internetunternehmen übertraf mit den Ergebnissen für das vierte Quartal die Erwartungen des Marktes. Apple halten sich mit minus 0,2 Prozent besser als der Markt. Das Unternehmen bringt einige ältere iPhone-Modelle wieder in Deutschland auf den Markt, deren Verkauf der US-Konzern im Zuge eines Patentrechtsstreits mit Qualcomm einstellen musste.

Euro bleibt unter 1,13 Dollar

Im Euro-Dollar-Paar kommt es am Donnerstag zu einiger Bewegung. Die schwachen US-Daten drücken auf den Dollar, so dass der Euro wieder auf rund 1,13 steigt. Zuvor bereits hatte sich die Gemeinschaftswährung nach Daten zum Eurozonen-BIP von ihrem Tagestief bei 1,1249 Dollar erholt. Weil das BIP wie erwartet ausgefallen war, schlossen Marktteilnehmer aus der Kursreaktion, dass sich einige Akteure auf ein schwächeres BIP eingestellt haben dürften. Gegen den Yen fällt der Dollar wieder deutlich unter 111.

Die Preise am US-Ölmarkt sind ebenfalls nach unten abgetaucht. Die mauen US-Daten wecken die Sorge nach einer geringeren Nachfrage. Zunächst setzten die politischen Entwicklungen in den USA und China die positiven Akzente. Doch nach den Konjunkturdaten aus den USA schmolzen die Aufschläge weg. Zudem war am Vortag über einen Lageraufbau berichtet worden. Das Barrel der US-Sorte WTI fällt um 0,8 Prozent auf 53,48 Dollar, Brent gewinnt dagegen noch 0,4 Prozent auf 63,84 Dollar.

Am Anleihemarkt zeigt sich nach den jüngsten Verlusten eine Gegenbewegung. Gespeist wird das Interesse an den Staatspapieren von der Erwartung einer lockeren Geldpolitik nach den enttäuschenden Konjunkturdaten. Die Rendite der zehnjährigen Titel fällt um 5,7 Basispunkte auf 2,65 Prozent.

Der Goldpreis hat mit den US-Daten ins Plus gedreht. Für die Feinunze werden 1.311 Dollar bezahlt, das sind 0,3 Prozent mehr.

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February 14, 2019 09:44 ET (14:44 GMT)

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