Alt 14.02.19, 11:16
Standard Wenig verändert - Deutliches Plus in Seoul
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit einer leicht negativen Tendenz, aber mehrheitlich wenig verändert haben die Aktienmärkte in Ostasien am Donnerstag den Handel beendet. Aus der Reihe scherte die Börse in Seoul mit einem Plus von 1,1 Prozent.

Bei den Investoren kehrte nach zuletzt drei Sitzungen mit Kursgewinnen mit Blick auf die laufenden Handelsgespräche zwischen den USA und China etwas Ernüchterung ein, so ein Teilnehmer. Ein Bloomberg-Bericht, wonach US-Präsident Donald Trump eine Verschiebung neuer Strafzölle auf chinesische Produkte um 60 Tage erwägt, zeigte keine Reaktion mehr, nachdem Trump zuvor bereits eine Verlängerung in Aussicht gestellt hatte. Auch Konjunkturdaten aus Japan und China hatten allenfalls begrenzten Einfluss auf das Handelsgeschehen.

In Tokio schloss der Nikkei-225 kaum verändert bei 21.140 Punkten. Der Index hatte an den vergangenen beiden Handelstagen um 3,9 Prozent zugelegt. Damit werde die Luft etwas dünner, meinte ein Teilnehmer. Für den Schanghai-Composite ging es um 0,1 Prozent auf 2.720 Punkte nach unten. Am Vortag war der Index auf den höchsten Stand seit vier Monaten geklettert. Der Hang-Seng-Index verzeichnete einen Abschlag von 0,2 Prozent.

Gegen den Trend legte der Kospi in Seoul um 1,1 Prozent zu. Hier verwiesen Marktteilnehmer zur Begründung auf das deutliche Plus des Index-Schwergewichts Samsung Electronics von 2,8 Prozent. Daneben war zu hören, dass die Handelsdaten aus China gestützt hätten. Für Korean Airlines ging es um 3,2 Prozent aufwärts.

Konjunkturdaten aus China und Japan verpuffen

Die chinesischen Exporte sind im Januar um 9,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen und haben damit die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen - diese hatten eine Abnahme um 4,1 Prozent prognostiziert. Im Dezember war noch ein Rückgang um 4,4 Prozent verzeichnet worden. Die Importe gingen um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück, während die Analysten hier mit einem wesentlich deutlicheren Minus von 11 Prozent gerechnet hatten. Der Handelsbilanzüberschuss mit den USA verringerte sich geringfügig.

Aus dem chinesischen Handelsministerium hatte es im Vorfeld schon entsprechende Signale zu den Aus- und Einfuhrdaten für Januar gegeben. Volkswirten mutmaßten, dass der unerwartete Anstieg der Exporte zumindest teilweise auf das chinesische Neujahrsfest Anfang Februar zurückzuführen sein könnte, da es Exporteure dazu veranlasst haben könnte, im Vorfeld noch ihre Orders abzuarbeiten.

Das japanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich derweil dank solider Konsumausgaben und Investitionen im Schlussquartal 2018 um annualisiert 1,4 Prozent. Im Vorquartal war die Wirtschaft dagegen noch um 2,6 Prozent geschrumpft, belastet von Erdbeben und Überschwemmungen im Sommer. Der japanische Wirtschaftsminister Toshimitsu Motegi sprach von einer anhaltenden kontinuierlichen Erholung, verwies jedoch gleichzeitig auf die weiter herrschenden Risiken.

Nintendo mit leichtem Minus

In Tokio büßten Nintendo 0,6 Prozent ein. Zwar hat das Unternehmen sein offizielles Programm für neue Online-Spiele vorgestellt, doch laut Morningstar-Analyst Kazunori Ito traf dies bei Investoren nur auf ein begrenztes Interesse. Viel wichtiger sei, ob beim Umsatz mit der Spielkonsole Switch möglicherweise die Umsatzspitze bereits früher erreicht werde als gedacht. Die steigenden Werbeausgaben von Sony für die Spielkonsole PS4 ließen vermuten, dass auch Nintendo mehr in die Werbung investieren müsse. Sony stiegen um 1,2 Prozent.

Für den Kurs des Ölunternehmens Inpex ging es um 2,9 Prozent nach unten. Marktteilnehmer sprachen hier von Gewinnmitnahmen nach dem deutlichen Plus von 12,5 Prozent am Vortag. Das Unternehmen hatte die Prognose für den Gewinn im Gesamtjahr um 37 Prozent nach oben geschraubt.

Verluste verzeichneten Aktien von Apple-Zulieferern. Die Aktie von Sunny Optical fiel in Hongkong um 4,8 Prozent. Der Hersteller von Kameralinsen für Smartphones verschreckte die Investoren mit einer Gewinnwarnung. Die Daiwa-Analysten verwiesen dazu auf negative Wechselkurseffekte und einen erhöhten Margendruck. Allerdings hätten die Januar-Auslieferungen den positiven Ausblick bestätigt. Die Analysten erwarten, dass Sunny Optical 2019 und 2020 wieder ein solides Gewinnwachstum verzeichnen wird. Für AAC Technologies ging es im Gefolge um 2,6 Prozent abwärts.

Japan Display verloren 2,6 Prozent. Der Smartphone-Zulieferer wird nach eigener Aussage für das Fiskaljahr wahrscheinlich erneut einen Nettoverlust ausweisen. Es wäre bereits der fünfte in Folge. Hintergrund sei die wesentlich niedriger als erwartete Nachfrage für das iPhone XR.

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February 14, 2019 03:58 ET (08:58 GMT)

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