Alt 13.02.19, 22:06
Standard Anleger an der Wall Street bleiben optimistisch
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Vortagesrally im Zuge gestiegener Hoffnungen auf Lösung der Handels- und Haushaltsstreitigkeiten der USA hat der Optimismus die Wall Street am Mittwoch noch ein bisschen weiter getragen. US-Präsident Donald Trump heizte den Optimismus im Handelsstreit mit China noch etwas an, indem er die Möglichkeit in den Raum stellte, zunächst auf eine Erhöhung der Strafzölle auf chinesische Importe zum Ende der Stillhaltefrist zu verzichten - wenn auch gekoppelt an Bedingung. Zudem berichteten chinesische Quellen, dass Vizepräsident Xi Jinping am Freitag die US-Regierungsdelegation treffen werde.

Darüber hinaus wurde die Kauflaune gestützt durch Berichte, wonach Trump die Grundsatzvereinbarung des Kongresses zum Haushalt und zur Sicherung der Grenze zu Mexiko unterschreiben wolle. Damit wäre ein zweiter Regierungstillstand endgültig vom Tisch. Der Dow-Jones-Index gewann 0,5 Prozent auf 25.543 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite kletterten um 0,3 bzw. 0,1 Prozent. Umgesetzt wurden 814 (Dienstag: 870) Millionen Aktien. Dabei standen sich an der Nyse 1.907 (2.218) Kursgewinner und 1.035 (734) -verlierer gegenüber, während 94 (86) Titel unverändert schlossen.

"Entwicklungen, die Fortschritte im Handel zwischen den USA und China zeigen, erweisen sich als nachhaltig und erhalten die positive Dynamik", sagte Portfolioverwalter Eric Weigand von U.S. Bank Wealth Management. Positiv nahmen Marktteilnehmer auch zur Kenntnis, dass die Inflation der US-Notenbank kaum Argumente für Zinserhöhungen liefert. Die US-Verbraucherpreise stagnierten im Januar, Ökonomen hatten einen minimalen Anstieg vorausgesagt. Im Jahresvergleich betrug der Anstieg 1,6 Prozent, in der Kernrate 2,2 Prozent, jeweils einen Tick höher als gedacht. Die Kernrate lag damit über dem Inflationsziel von 2 Prozent der US-Notenbank.

Teva auf Tauchstation

Unter den Einzelwerten stürzten Teva Pharmaceutical um 7,8 Prozent ab. Der weltgrößte Hersteller von Nachahmermedikamenten hatte sowohl mit den Geschäftszahlen für das vierte Quartal als auch mit dem Ausblick enttäuscht.

Ford Motor rief in Nordamerika rund 1,5 Millionen Fahrzeuge wegen möglicher Probleme mit dem Automatikgetriebe zurück. Die Aktie verlor 0,6 Prozent. Dish büßte im vierten Quartal viele Satelliten-Fernsehkunden ein. Der Kurs gab um 7,7 Prozent nach.

Der Reiseportalbetreiber TripAdvisor hat im Jahr 2018 sinkende Hotelbuchungen verzeichnet. Zudem wurden die Gewinnprognosen des Marktes im Schlussquartal verfehlt. Die Aktie sank um 5,7 Prozent. Der US-Supermarktbetreiber Kroger steigt verstärkt ins Finanzierungsgeschäft u.a. mit mobilen Bezahldiensten ein. Das kam gut an, die Titel legten um 1,3 Prozent zu.

Groupon knickten um über 11 Prozent ein. Der Rabattvermittler hatte in der vierten Periode 2018 weniger verdient als im Vorjahreszeitraum und die Erwartungen enttäuscht. Für Activision Blizzard ging es um 7 Prozent nach oben. Zwar verfehlte der Videospieleentwickler die Marktprognosen, das Unternehmen kündigte darauf aber eine Umstrukturierung im großen Stil sowie einen Arbeitsplatzabbau an.

Die US-Hotelkette Hilton hatte im vierten Quartal 2018 dank steigender Zimmerpreise als Folge der anhaltenden Reisebereitschaft der Gäste die Markterwartungen übertroffen. Der Kurs kletterte um 6,8 Prozent.

Dollar zieht an

Der Dollar zog leicht an, laut Marktteilnehmern aber nicht unbedingt wegen der Preisdaten. Die globalen Unsicherheiten, allen voran der Brexit, spielten dem Greenback als vermeintlich sicherer Hafen in die Karten, hieß es. Der ICE-Dollarindex gewann 0,4 Prozent. Der Euro kam von Tageshochs um 1,1330 auf zuletzt 1,1266 Dollar zurück.

Am US-Anleihemarkt fielen die Kurse, die Zehnjahresrendite stieg um rund 1,7 Basispunkte auf 2,70 Prozent. Rentenhändler verwiesen zwar auf die Kernjahresinflation von 2,2 Prozent, die über dem Ziel der Fed liege. Doch seien die steigenden Renditen eher mit der gestiegenen Risikobereitschaft zu erklären, hieß es. Denn eine ganze Reihe von US-Notenbankern äußerte sich sehr taubenhaft mit Blick auf künftige Zinserhöhungen.

Rückenwind für Ölpreise trotz Lageraufbaus

Die Ölpreise zogen trotz eines Lageraufbaus in den USA an. Die Preise profitierten vor allem von der Hoffnung auf eine Einigung im Handelsstreit und damit auf eine steigende Nachfrage. Zudem hatte Saudi-Arabien Berichten zufolge angekündigt, die Förderung in den kommenden Monaten weiter zu senken. Preis stützend wirkte außerdem, dass sich die Opec nach Einschätzung der Internationalen Energie-Agentur (IEA) an ihren Plan zur Förderdrosselung hält, auch wenn Partnerproduzenten wie Russland ihren Teil der Abmachung weitgehend nicht einhielten. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um 1,5 Prozent auf 53,90 Dollar je Fass, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 1,9 Prozent auf 63,61 Dollar.

Der Goldpreis litt unter der Dollarstärke und steigenden Anleiherenditen sowie der insgesamt gesunkenen Risikoaversion. Die Feinunze verbilligte sich um 0,4 Prozent auf 1.306 Dollar.

Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

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February 13, 2019 16:16 ET (21:16 GMT)

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