Alt 13.02.19, 19:14
Standard Optimismus hält an - Ölpreise steigen
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Rally am Vortag im Zuge gestiegener Hoffnungen auf Lösungen der Handels- und Haushaltsstreitigkeiten der USA trägt der Optimismus die Wall Street am Mittwoch noch ein bisschen weiter. US-Präsident Donald Trump heizte den Optimismus im Handelsstreit mit China noch etwas an, indem er die Möglichkeit in den Raum gestellt hat, zunächst auf eine Erhöhung der Strafzölle auf chinesische Importe zu verzichten. Dies gilt unter der Bedingung, dass sich beide Seiten bei den laufenden Handelsgesprächen bis zur vereinbarten harten Frist am 2. März einer Lösung nahekommen. Bereits am Vortag hatte Trump einen zweite Regierungstillstand unwahrscheinlich genannt, nachdem der Kongress eine Grundsatzvereinbarung gefunden hatte.

Der Dow-Jones-Index liegt am Mittag US-Ostküstenzeit 0,3 Prozent höher bei 25.495 Punkten, S&P-500 und Nasdaq-Composite zeigen sich gut behauptet. "Entwicklungen, die Fortschritte im Handel zwischen den USA und China zeigen, erweisen sich als nachhaltig und erhalten die positive Dynamik", sagt Portfolioverwalter Eric Weigand von U.S. Bank Wealth Management.

Positiv nehmen Marktteilnehmer zur Kenntnis, dass die Inflation der US-Notenbank kaum Argumente für Zinserhöhungen liefert. Die US-Verbraucherpreise stagnierten im Januar, Ökonomen hatten einen minimalen Anstieg vorausgesagt. Im Jahresvergleich betrug der Anstieg 1,6 Prozent, in der Kernrate 2,2 Prozent, jeweils einen Tick höher als gedacht. Letzteres liegt über dem Inflationsziel von 2 Prozent der US-Notenbank.

Der Dollar zieht leicht an, laut Marktteilnehmern aber nicht unbedingt wegen der Preisdaten. Die globalen Unsicherheiten, allen voran der Brexit, spielten dem Greenback als vermeintlich sicherer Hafen in die Karten, heißt es. Der Euro kommt von Tageshochs um 1,1330 auf 1,1286 Dollar zurück. Am US-Anleihemarkt fallen die Kurse, die Zehnjahresrendite steigt um rund 1,3 Basispunkte auf 2,70 Prozent.

Apple-Pläne sorgen für mehr Gesprächsstoff als Kursbewegung

Auf Unternehmensseite sorgt Apple für Gesprächsstoff mit Plänen für ein Abo-News-Angebot. Dieses stößt laut informierten Kreisen auf Widerstand der Medien- und Verlagshäuser. Wie mit der Situation vertraute Personen sagen, kritisierten die Verlage als potenzielle Inhaltelieferanten die finanziellen Bedingungen. Apple soll 50 Prozent der Abonnenteneinnahmen für sich beanspruchen. Apple ziehen um 0,1 Prozent an.

Groupon knicken um über 14 Prozent ein. Das Rabatt-Unternehmen hat im vierten Quartal 2018 weniger verdient als im Vorjahreszeitraum und die Erwartungen der Analysten enttäuscht.

Für Activision Blizzard geht es dagegen um 4,5 Prozent nach oben. Der Entwickler von Videospielen hat im Weihnachtsquartal einen Gewinn von 650 Millionen Dollar erzielt, damit aber wie auch beim Umsatz die Erwartungen nicht erreicht. Zudem rechnet Activision mit einem sinkenden Umsatz. Das Unternehmen kündigte darauf eine Umstrukturierung im großen Stil an sowie einen Arbeitsplatzabbau. Von den derzeit 9.800 Angestellten sollen 775 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, das entspricht 8 Prozent der Belegschaft.

Alphabet ziehen um 0,7 Prozent an, nachdem der neue Chef von Google Cloud angekündigt hat, sein Vertriebsteam massiv zu vergrößern. Damit will er die Konkurrenten Amazon und Microsoft einholen.

Die US-Hotelkette Hilton Worldwide hat im vierten Quartal 2018 dank steigender Zimmerpreise als Folge der anhaltenden Reisebereitschaft ihrer Gäste die Markterwartungen übertroffen. Der Kurs klettert um 6,5 Prozent.

Für Teva Pharmaceutical geht es um 9 Prozent nach unten. Der weltweit größte Hersteller von Nachahmermedikamenten hat sowohl mit den Zahlen für das vierte Quartal als auch mit seinem Ausblick enttäuscht.

Ford Motor ruft in Nordamerika rund 1,5 Millionen F-150-Pickups wegen möglicher Probleme mit dem Automatikgetriebe zurück. Zudem werden 27.000 Lincoln Continental wegen Problemen mit dem Türriegel zurückbeordert. Die Aktie verliert 0,6 Prozent. Dish hat im vierten Quartal viele Satelliten-Fernsehkunden verloren. Der Kurs gibt um 7,9 Prozent nach.

Rückenwind für Ölpreise trotz Lageraufbaus

Die Ölpreise ziehen trotz eines Lageraufbaus in den USA an. Die Preise profitieren vor allem von der Hoffnung auf eine Einigung im Handelsstreit. Zudem hat Saudi-Arabien Berichten zufolge angekündigt, die Förderung in den kommenden Monaten weiter zu senken. Preisstützend wirkt außerdem, dass sich die Opec nach Einschätzung der Internationalen Energie-Agentur (IEA) an ihren Plan zur Förderdrosselung hält, auch wenn Partnerproduzenten wie Russland ihren Teil der Abmachung weitgehend nicht einhielten. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 2,2 Prozent auf 54,27 Dollar je Fass, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 2,2 Prozent auf 63,77 Dollar.

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February 13, 2019 12:42 ET (17:42 GMT)

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