Alt 11.02.19, 15:52
Standard DAX pendelt weiter um die 11.000er Marke
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FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem kräftigen Rücksetzer am Donnerstag und Freitag der Vorwoche holen am Montagnachmittag die europäischen Börsen einen Teil der Verluste wieder auf. Von Überzeugung bei den Käufen kann aber keine Rede sein angesichts der weiterhin sehr hohen wirtschaftlichen und politischen Risiken. Der DAX gewinnt 0,9 Prozent auf 11.005 Punkte und notiert damit weiter rund um die Marke von 11.000. Im Tageshoch lag er auch schon bei 11.042. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,9 Prozent auf 3.164 Punkte zu.

Weiterhin sorgen der US-chinesische Handelskonflikt, der Brexit sowie der ungelöste US-Haushaltsstreit für Unsicherheit. Wie ausgeprägt der Stress am Finanzmarkt bzw. die Flucht in sichere Häfen ist, lässt sich an den Bundesanleihen ablesen. Deutsche Anleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren rentieren auf Grund der starken Nachfrage nur noch mit 0,11 Prozent. Im Tief standen sie bei 0,09 Prozent - das ist der niedrigste Stand seit über zwei Jahren.

Schlagzeilenrisiko ist hoch

Das von den US-chinesischen Handelsgesprächen ausgehende Schlagzeilenrisiko ist hoch. Zunächst für etwas Hoffnung scheint zu sorgen, dass die Gespräche am 14. Februar weitergehen sollen. Dann wird sich Chinas Vizepremier Liu He erneut mit den hochrangigen US-Gesprächsführern Lighthizer und Mnuchin treffen. Bei einem Scheitern der Gespräche könnten ab dem 1. März höhere Zölle drohen.

In Sachen Brexit will Premierministerin Theresa May mehr Zeit für Nachverhandlungen, die es aber kaum noch gibt. Das wiederum könnte bedeuten, dass die zweite Parlamentsabstimmung über ihren Austritts-Deal am Donnerstag möglicherweise gar nicht stattfinden wird. Dem Pfund kann das aktuell kaum etwas anhaben, ebensowenig wie ein unter Erwarten ausgefallenes BIP-Wachstum in Großbritannien im vierten Quartal. Das Pfund gibt nur leicht gegen Euro und Dollar nach.

Spekulation über höheres Briefporto stützt Dt. Post

Für die Aktien der Deutschen Post geht es im DAX um 2,2 Prozent nach oben. Kurstreiber ist ein Bericht der "FAZ" über ein mutmaßlich höheres Briefporto. Zwar werde die geforderte Portoerhöhung etwas nach hinten verschoben, dafür könne es aber in Richtung 85 oder sogar 90 Cent pro Standardbrief gehen. Bislang kostet der Transport 70 Cent.

Wirecard erholen sich um 5,9 Prozent. Laut Händlern helfen Aussagen der Staatsanwaltschaft München vom Freitagabend. Sie sieht nämlich keinen Grund für Ermittlungen gegen den Zahlungsdienstleister. Ein weiterer, dritter negativer Bericht der "FT" innerhalb gut einer Woche hatte dem Kurs des Bezahldienstleisters den dritten deftigen Kursabsturz beschert.

Carl Zeiss Meditec ist gut ins Jahr gestartet, die Aktie gewinnt 1,2 Prozent. Die Aktie von Bundesligatabellenführer Borussia Dortmund steht erneut unter Druck. Der Kurs sackt um 6,8 Prozent ab. Nach dem 3:3 gegen Hoffenheim - nach 3:0-Führung - ist der Vorsprung im Meisterschaftsrennen gegen Bayern München auf fünf Punkte geschrumpft. Ein höheres Kursziel von Goldman Sachs für Airbus treibt den Kurs des Flugzeugbauers um 2,3 Prozent nach oben.

Smith & Nephew in Übernahmegesprächen

Für Smith & Nephew geht es an der Londoner Börse um 3,8 Prozent nach unten. Belastend wirkt ein Bericht in der "FT", wonach sich der Medizintechnik-Anbieter in Übernahmegesprächen mit Nuvasive befindet. Die Transaktion könnte ein Volumen von mehr als 3 Milliarden Dollar haben and wäre für Smith & Nephew der größte Kauf der Unternehmensgeschichte.

Weiter abwärts geht es mit Leoni. "Das ist schon dramatisch, normalerweise gibt es nach so einem Kursabsturz zumindest ein paar Gewinnmitnahmen von Shorties", sagt ein Händler. Der Autozulieferer hatte am Freitag sehr schwache Zahlen vorgelegt, worauf der Kurs um über 30 Prozent abgestürzt war. Aktuell verbilligt er sich um weitere 3,1 Prozent.

Aber auch der Automobilsektor bleibt mit einem Plus von 0,3 Prozent hinter dem Gesamtmarkt zurück. In den kommenden Tagen wird der Bericht es US-Handelsministerium erwartet, der erörtern soll, ob EU-Autoimporte eine Bedrohung der nationalen Sicherheit darstellen. In einem solchen Fall drohen Strafzölle.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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February 11, 2019 10:19 ET (15:19 GMT)

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