Alt 11.02.19, 09:26
Standard DAX um 1% erholt wieder über 11.000 - Dt. Post vorne
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FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den starken Kursverlusten am Donnerstag und Freitag der Vorwoche geht es zum Start in die Woche an den europäischen Börsen etwas nach oben. Gründe für eine nachhaltige Erholung gibt es allerdings kaum, abgesehen von günstigen Vorgaben von der Wall Street und aus Asien.

Weiterhin sorgen der US-chinesische Handelskonflikt und der Brexit übergeordnet für Unsicherheit. Wie stark der Stress am Finanzmarkt bzw. die Flucht in sichere Häfen ausgeprägt ist, lässt sich an den Bundesanleihen ablesen. Deutsche Anleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren rentieren auf Grund der starken Nachfrage mit nur 0,10 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit über zwei Jahren. Der DAX zieht um 1,0 Prozent an auf 11.011 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 1,0 Prozent auf 3.166 Punkte zu.

Das von den US-chinesischen Handelsgesprächen ausgehende Schlagzeilenrisiko ist hoch. Zunächst für etwas Hoffnung scheint zu sorgen, dass die Gespräche am 14. Februar weitergehen sollen. Dann wird sich Chinas Vizepremier Liu He mit den hochrangigen US-Gesprächsführern Lighthizer und Mnuchin treffen.

Auch das Brexit-Drama hat eine spannende Woche vor sich. Die britische Premierministerin May hat sich als Ziel gesetzt, bis Mittwoch dem Parlament die Ergebnisse ihrer Gespräche in Brüssel vorzulegen. Sollte sie erneut mit leeren Händen dastehen, dürfte es nach Einschätzung der Societe Generale am Donnerstag im Unterhaus wieder hoch hergehen.

Briefe schreiben wird teurer - gut für die Post

Für die Aktien der Deutschen Post geht es im DAX um 2,6 Prozent nach oben. Kurstreiber ist nach Einschätzung aus dem Handel ein Bericht der "FAZ" über ein mutmaßlich höheres Briefporto. Zwar werde die geforderte Portoerhöhung etwas nach hinten verschoben, dafür könne es aber in Richtung 85 oder sogar 90 Cent pro Standardbrief gehen. Bislang kostet der Transport 70 Cent. "Wir reden hier immerhin über bis zu 29 Prozent Preisanstieg", sagt ein Händler.

Ebenfalls vorne im DAX liegen Wirecard. Für die am Freitag erneut schwer gebeutelte Aktie geht es um 2,3 Prozent nach oben. Laut Händlern helfen Aussagen der Staatsanwaltschaft München vom Freitagabend bei der Erholung. Sie sieht nämlich keinen Grund für Ermittlungen gegen den Zahlungsdienstleister. Ein weiterer, dritter negativer Bericht der "FT" innerhalb gut einer Woche, hatte dem Kurs des Bezahldienstleisters den dritten deftigen Kursabsturz beschert.

Weiter abwärts geht es zum Wochenstart mit Leoni. "Das ist schon dramatisch, normalerweise gibt es nach so einem Kursabsturz zumindest ein paar Gewinnmitnahmen von Shorties", sagt ein Händler. Dies zeige sich dann zumindest als kurzfristige Gegenbewegung. Bei Leoni sei davon keine Spur zu sehen. Der Kurs fällt weiter um fast 7 Prozent auf 19,16 Euro, nachdem er am Freitag um 32 Prozent abgestürzt war. Der Autozulieferer hatte einen Gewinneinbruch vermeldet, den Ausblick gekappt und lässt die Dividende ausfallen.

Ein höheres Kursziel von Goldman Sachs für Airbus treibt den Kurs des Flugzeugbauers um 1,6 Prozent nach oben.

Carl Zeiss Meditec ist gut ins Jahr gestartet. Das starke Wachstum von knapp 10 Prozent war dem größten Geschäftsfeld Ophthalmic Devices und dem kräftigen Umsatzanstieg in den Regionen Asien-Pazifik sowie EMEA zu verdanken. "Dem Markt wird vor allem der Margenanstieg gefallen", sagt ein Händler. Die Marge legte auf 14,9 nach 13,2 Prozent im Vorjahr zu. Die Aktie liegt knapp 1 Prozent höher.

Norwegische Krone von Preisdaten gedrückt

Am Devisenmarkt tut sich bei den großen Währungspaaren zunächst wenig. Die Norwegische Krone fällt dagegen zum Euro deutlicher zurück, letzterer steigt auf den höchsten Stand seit Anfang Januar. Hintergrund sind neue Preisdaten. Sie zeigen, dass sich die norwegischen Verbraucherpreise im Januar ex Energie und Steuern um 0,7 Prozent zum Vormonat unerwartet stark verringert haben. Ökonomen hatten nur einen Rückgang um 0,3 Prozent erwartet.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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February 11, 2019 03:51 ET (08:51 GMT)

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