Alt 08.02.19, 23:40
Standard Dow erobert im Verlauf 200-Tage-Linie zurück
Beitrag gelesen: 246 x 

NEW YORK (Dow Jones)--Das Geschäft an der Wall Street ist am Freitag verhalten verlaufen. Nach deutlichen Verlusten im frühen Geschäft erholten sich die Indizes aber von ihren Tagestiefs und drehten teilweise noch leicht ins Plus. Der Dow-Jones-Index war nur vorübergehend unter die 200-Tagelinie gefallen. Die Anleger blieben aber skeptisch mit Blick auf den endlos schwelenden Handelskonflikt zwischen Amerika und China in Verbindung mit steigenden Wachstumssorgen.

US-Präsident Donald Trump hatte am Vortag mitgeteilt, dass er keine Pläne habe, seinen chinesischen Amtskollegen Xi Jinping vor Ablauf des Stillhalteabkommens am 1. März zu treffen. Als einen kleinen Lichtblick bezeichneten Händler aber Meldungen, wonach die USA nach dem 1. März die bestehenden Zölle auf chinesische Importe zunächst bei 10 Prozent belassen und nicht wie vielfach angedroht auf 25 Prozent anheben wollen.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,3 Prozent auf 25.106 Punkte. Für den S&P-500 ging es dagegen um 0,1 Prozent auf 2.708 Punkte nach oben. Der Nasdaq-Composite gewann 0,1 Prozent auf 7.298 Punkte. Der Umsatz fiel auf 831 (Donnerstag: 943) Millionen Aktien. Dabei standen sich an der Nyse 1.414 (922) Kursgewinner und 1.523 (2.024) -verlierer gegenüber, während 94 (97) Titel unverändert schlossen.

"Bislang waren die Märkte optimistisch, dass trotz wenig solider Indizien ein Handelsabkommen erreicht wird. Trumps Haltung strapaziert nun aber die Nerven der Investoren nur wenige Wochen vor Ablauf der Frist", sagte Analyst Jasper Lawler von London Capital Group. Da die US-Berichtssaison langsam auslaufe, gelte die Aufmerksamkeit wieder verstärkt dem Dauerthema Handel. Ohne die Aussicht auf ein Abkommen habe dies einen negativen Effekt auf die Kapitalströme am Aktienmarkt, ergänzte der Experte.

Berichtsperiode läuft aus

Die auslaufende Berichtsperiode lieferte Geschäftsberichte von einigen Nachzüglern. Hasbro fielen um 0,9 Prozent. Der Spielwarenhersteller hat im Weihnachtsquartal bei Umsatz und Gewinn die Markterwartungen verfehlt. Als Grund nannte der Konzern die Insolvenz von Toys 'R' Us und das sich verändernde Einzelhandelsumfeld. Die Wettbewerbertitel von Mattel sprangen dagegen um 23 Prozent nach oben, nachdem der Spielwarenanbieter überraschend die Rückkehr in die Gewinnzone im vierten Quartal vermeldet hat.

Bei Expedia überzeugte der Ausblick, aber auch die Viertquartalszahlen des Reiseportalbetreibers fielen besser als erwartet aus. Der Kurs zog um 2,3 Prozent an. Motorola Solutions schnellten um 14 Prozent empor. Das Unternehmen hat im vierten Quartal mit Umsatz und Gewinn die Erwartungen übertroffen und für das laufende Jahr eine Steigerung des bereinigten Gewinns in Aussicht gestellt.

Forescout Technologies verteuerten sich um knapp 18 Prozent. Das Cybersicherheit-Unternehmen hat im vierten Quartal besser abgeschnitten als erwartet und einen optimistischen Ausblick gegeben. Dunkin' Brands legten um 1,1 Prozent zu. Der Betreiber der Ketten Dunkin' Donuts und Baskin-Robbins hat im Schlussquartal 2018 zwar mehr verdient als erwartet und auch die Dividende erhöht, doch enttäuschte der Umsatz.

Sichere Häfen bleiben attraktiv

In dem vorsichtigen Finanzmarktumfeld blieben US-Rentenpapiere gesucht. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel um weitere 2,5 Basispunkte auf 2,63 Prozent. Albert Edwards, Analyst der Societe Generale, sieht die Renditen weiter sinken. Er schließt selbst negative Renditen nicht mehr aus, sollten die USA in die Rezession fallen.

Am Devisenmarkt tat sich nicht viel, die wichtigsten Währungspaare handelten in einer engen Spanne. Der Dollar hatte seine beste Woche seit August, der ICE-Dollarindex verbuchte einen Wochenaufschlag von 1,1 Prozent. Der Wochenanstieg des Dollar dürfte damit zusammenhängen, dass US-Präsident Trump nun doch nicht vor dem 1. März mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zusammentreffen werde, sagten die MUFG-Analysten. Der Greenback werde als sicherer Anlagehafen in unsicheren Zeiten anderen Währungen vorgezogen.

Nach dem Preisverfall des Vortages erholten sich die Erdölpreise moderat. US-Leichtöl der Sorte WTI legte 0,2 Prozent zu auf 52,72 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent um 0,7 Prozent auf 62,06 Dollar je Fass. Dennoch hat der Ölmarkt einen deutlichen Wochenverlust von 5 Prozent verbucht. Die Nachfragesorgen bestünden unverändert weiter angesichts der trüben Wachstumsaussichten der Weltwirtschaft, hieß es.

Der Goldpreis profitierte unverändert von sinkenden Wachstumsaussichten in Verbindung mit nachgebenden Rentenrenditen und Zinserwartungen, die das zinslose Edelmetall attraktiver erscheinen lassen. Die Feinunze legte um 0,3 Prozent auf 1.314 Dollar zu.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/raz

(END) Dow Jones Newswires

February 08, 2019 16:13 ET (21:13 GMT)

Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 14:54 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]