Alt 08.02.19, 17:59
Standard Dow-Jones-Index fällt unter 200-Tagelinie
Beitrag gelesen: 256 x 

NEW YORK (Dow Jones)--Anleger an der Wall Street sehen auch zum Wochenschluss wenig Kaufgründe. Die Abgaben weiten sich bis Mittag Ortszeit aus und drücken den Dow-Jones-Index unter die 200-Tagelinie. Wie schon am Vortag überwiegt die Skepsis um den endlos schwelenden Handelskonflikt zwischen Amerika und China in Verbindung mit steigenden Wachstumssorgen. US-Präsident Donald Trump hatte am Vortag mitgeteilt, dass er keine Pläne habe, seinen chinesischen Amtskollegen Xi Jinping vor Ablauf des Stillhalteabkommens am 1. März zu treffen. Verschärfend wirkt ein Bericht, wonach Trump in der kommenden Woche einen Bann chinesischer Telekommunikationsausrüstung im Mobilfunkbereich unterzeichnen werde. Kreisen zufolge will der Präsident mit diesem Schritt Cyber-Attacken aus der Volksrepublik verhindern.

Als einen kleinen Lichtblick bezeichnen Händler Meldungen, wonach die USA nach dem 1. März die bestehenden Zölle auf chinesische Importe zunächst bei 10 Prozent belassen und nicht wie vielfach angedroht auf 25 Prozent anheben wollen. Doch hebt das die angeschlagene Stimmung nur unwesentlich. Der Dow-Jones-Index fällt um 1 Prozent auf 24.913 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite geben 0,8 bzw. 0,7 Prozent nach.

"Bislang waren die Märkte optimistisch, dass trotz wenig solider Indizien ein Handelsabkommen erreicht wird. Trumps Haltung strapaziert nun aber die Nerven der Investoren nur wenige Wochen vor Ablauf der Frist", sagt Analyst Jasper Lawler von London Capital Group. Da die US-Berichtssaison langsam auslaufe, gelte die Aufmerksamkeit wieder verstärkt dem Dauerthema Handel. Ohne die Aussicht auf ein Abkommen habe dies einen negativen Effekt auf die Kapitalströme am Aktienmarkt, ergänzt der Experte.

Berichtsperiode läuft aus

Die auslaufende Berichtsperiode liefert Geschäftsberichte von einigen Nachzüglern. Hasbro fallen um 4,4 Prozent. Der Spielwarenhersteller hat im Weihnachtsquartal bei Umsatz und Gewinn die Markterwartungen verfehlt. Als Grund nannte der Konzern die Insolvenz von Toys 'R' Us und das sich verändernde Einzelhandelsumfeld. Die Wettbewerbertitel von Mattel springen dagegen um 22,4 Prozent nach oben, nachdem der Spielwarenanbieter überraschend die Rückkehr in die Gewinnzone im vierten Quartal vermeldet hat.

Bei Expedia überzeugt der Ausblick, aber auch die Viertquartalszahlen des Reiseportalbetreibers fallen besser als erwartet aus. Der Kurs zieht um 4,1 Prozent an. Motorola Solutions schnellen um 14,3 Prozent empor. Das Unternehmen hat im vierten Quartal mit Umsatz und Gewinn die Erwartungen übertroffen und für das laufende Jahr eine Steigerung des bereinigten Gewinns in Aussicht gestellt.

Forescout Technologies verteuern sich um 118 Prozent. Das Cybersicherheit-Unternehmen hat im vierten Quartal besser abgeschnitten als erwartet und einen optimistischen Ausblick gegeben. Dunkin' Brands legen um 0,9 Prozent zu. Der Betreiber der Ketten Dunkin' Donuts und Baskin-Robbins hat im Schlussquartal 2018 zwar mehr verdient als erwartet und auch die Dividende erhöht, doch enttäuscht der Umsatz.

Sichere Häfen bleiben attraktiv

In dem negativen Finanzmarktumfeld bleiben US-Rentenpapiere gesucht. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt um weitere 2,5 Basispunkte auf 2,63 Prozent. Albert Edwards, Analyst der Societe Generale, sieht die Renditen weiter sinken. Er schließt selbst negative Renditen nicht mehr aus, sollten die USA in die Rezession fallen.

Am Devisenmarkt tut sich nicht viel, die wichtigsten Währungspaare handeln in einer engen Spanne. Der Dollar steht vor seiner besten Woche seit August, der ICE-Dollarindex steuert auf einen Wochenaufschlag von 1 Prozent zu. Der Wochenanstieg des Dollar dürfte damit zusammenhängen, dass US-Präsident Trump nun doch nicht vor dem 1. März mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zusammentreffen werde, sagen die MUFG-Analysten. Der Greenback werde als sicherer Anlagehafen in unsicheren Zeiten anderen Währungen vorgezogen.

Nach dem Preisverfall des Vortages erholen sich die Erdölpreise moderat. US-Leichtöl der Sorte WTI legt 0,1 Prozent zu auf 52,69 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent um 0,2 Prozent auf 61,77 Dollar je Fass. Dennoch läuft der Ölmarkt einem deutlichen Wochenverlust entgegen. Die Nachfragesorgen bestünden unverändert weiter angesichts der trüben Wachstumsaussichten der Weltwirtschaft, heißt es.

Der Goldpreis profitiert unverändert von sinkenden Wachstumsaussichten in Verbindung mit nachgebenden Rentenrenditen und Zinserwartungen, die das zinslose Edelmetall attraktiver erscheinen lassen. Die Feinunze legt um 0,3 Prozent auf 1.314 Dollar zu.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/raz/flf

(END) Dow Jones Newswires

February 08, 2019 11:59 ET (16:59 GMT)

Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 18:37 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]