Alt 08.02.19, 12:38
Standard DAX fällt unter 11.000-Punktemarke
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FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen notieren am Freitagmittag im Minus. Die 11.000er-Unterstützung im DAX hält nicht mehr. Der DAX verliert 0,4 Prozent auf 10.974 Punkte, der Euro-Stoxx-50 notiert bei 3.142 - ein Abschlag von 0,3 Prozent. Belastend wirken vor allem Wachstumssorgen: Schwache Auftragseingänge in Deutschland, enttäuschende Produktionsdaten aus Europa und gesenkte Wachstumsaussichten durch die EU lassen Rezessionsszenarien immer wahrscheinlicher erscheinen.

Derweil hat der US-chinesische Handelsstreit Spuren in den Bilanzen der europäischen Unternehmen hinterlassen. Im Handelskonflikt hat die Skepsis wieder zugenommen, nachdem Larry Kudlow, Wirtschaftsberater im Weißen Hause, von einer ziemlich großen Distanz zwischen den USA und China gesprochen hat. US-Präsident Donald Trump und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping werden außerdem vor Ablauf der bis 1. März laufenden Verhandlungsfrist wohl nicht zusammentreffen. Damit droht die Einführung neuer Zölle auf chinesische Importe.

Erneut Warnung aus dem Autosektor - Markt entsetzt über Leoni

Die Nachrichtenlage im Autosektor ist weiter völlig am Boden: Nach Fiat Chrysler und Subaru hat sich der Zulieferer Leoni sehr negativ geäußert. Im vierten Quartal ist der operative Gewinn eingebrochen. Das Unternehmen senkte dazu den Ausblick, hat die Mittelfristziele gekappt und lässt auch die Dividende ausfallen.

Entsprechend deutlich fällt die Marktreaktion aus. Der Leoni-Kurs stürzt um 24,8 Prozent ab. Die Kurse der französischen Zulieferer Valeo und Faurecia verlieren 4,1 bzw 2,4 Prozent. Continental geben mit 0,8 Prozent etwas weniger stark nach, während es für BMW 1,4 Prozent nach unten geht.

Eine Erleichterungsrally gibt es bei Ceconomy. Gerade im wichtigen Weihnachtsquartal lagen Umsatz und bereinigtes operatives Ergebnis der Elektronikeinzelhandelskette mit den Marken Media-Markt und Saturn oberhalb der Markterwartung. Das Unternehmen habe die umsatzsteigernden Rabatttage diesmal besser genutzt, kommentiert Baader Helvea. Da man lange nichts Gutes von Ceconomy vernommen hatte, springt der Kurs um 17,9 Prozent nach oben.

Bei Symrise wird eine Kapitalerhöhung in Höhe von rund 400 Millionen Euro locker weggesteckt. Die Nachfrage soll nach Aussage eines Händlers gut gewesen sein. Der Kurs steigt um 1,9 Prozent.

Bei Air France-KLM geht es 2,9 Prozent abwärts nach einem geringer als erwartet ausgefallenen Anstieg der Verkehrszahlen. Lufthansa geben um 0,6 Prozent nach, während IAG in London 0,8 Prozent niedriger notieren.

L'Oreal gut und teuer - Wirecard auf Erholungskurs

L'Oreal hat ein Umsatzwachstum oberhalb der Schätzungen vorgelegt. Für die Aktie geht es um 0,3 Prozent nach oben. Der französische Konsumgüterkonzern habe das stärkste Umsatzwachstum seit zehn Jahren ausgewiesen und die Konsensschätzung deutlich übertroffen, so die Analysten von CFRA. Allerdings habe die Marge mit diesem Wachstum nicht Schritt gehalten. Überdies sei die Aktie hoch bewertet, auch im Vergleich zu anderen Branchenunternehmen. CFRA stuft L'Oreal daher auf "Halten" von "Kaufen" ab.

SAP steigen sogar um 1,1 Prozent nach einem positiv aufgenommenen Kapitalmarkttag. Wirecard erholen sich um 2,5 Prozent, nachdem der Kurs nach neuerlichen negativen Presseberichten am Vortag um 15 Prozent abgestürzt war. Es war bereits der dritte Kurseinbruch innerhalb einer Woche gewesen, jeweils ausgelöst von negativen Berichten der "FT" über Geschäftspraktiken des Unternehmens in Asien. Wirecard will nun rechtlich gegen die Zeitung vorgehen.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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February 08, 2019 06:59 ET (11:59 GMT)

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