Alt 01.02.19, 09:47
Standard Anleger in Schanghai vor Feiertagswoche in Kauflaune
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Ostasien haben sich zum Ende der Woche in meist engen Grenzen uneinheitlich gezeigt. Eine Ausnahme machte der Index in Schanghai. Er legte um 1,3 Prozent auf 2.618 Punkte zu, getragen laut Marktteilnehmern von einer optimistischen Einschätzung der Handelsgespräche zwischen den USA und China. Zuletzt sprach US-Präsident von "enormen Fortschritten". Zumindest in Schanghai überlagerte das enttäuschende Konjunkturdaten aus China.

Gerade vor der anstehenden Handelspause in der kommenden Woche habe das einige Akteure zu Käufen animiert, hieß es. An der Startup-Börse ChiNext schoss der Index sogar um 3,5 Prozent nach oben, in Shenzhen der Composite um 2,7 Prozent. An beiden Börsen waren vor allem Technologieaktien stark gesucht.

Geprägt wurde der Handel in der Region ansonsten von Zurückhaltung, zum einen angesichts anstehender Feiertage und zum anderen, weil es bislang keine konkrete Erfolgsmeldung von den Handelsgesprächen gibt. Die Börsen im chinesischen Kernland haben in der kommenden Woche aufgrund des Neujahrsfestes geschlossen, in Hongkong findet am Montag nur ein verkürzter Handel statt. Geschlossen hat zu Wochenanfang auch der Handelsplatz in Südkorea.

Chinesischer Einkaufsmanagerindex bremst Nikkei-Index

In Tokio legte der Nikkei-225-Index 0,1 Prozent auf 20.778 Punkte leicht zu, nachdem er vor Bekanntwerden neuer Konjunkturdaten aus China noch im Plus gelegen hatte. Der privat erhobene Caixin-Einkaufsmanager-Index für das verarbeitenden Gewerbe in China ist mit 48,3 (zuvor: 49,7) im Januar auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren gefallen ist. Ein Wert von unter 50 signalisiert eine Kontraktion. Erst am Vortag hatte der staatliche Index für das verarbeitende Gewerbe einen minimalen Anstieg verzeichnet, allerdings mit 49,5 ebenfalls im Kontraktionsbereich.

Kräftig um 9,2 Prozent abwärts ging es in Tokio für die Nintendo-Aktie, nachdem das Unternehmen seine Umsatzprognose für die Switch-Spielekonsole gesenkt hat. Auch sonst wurden Einzelwerte von der laufenden Berichtssaison bewegt. Komatsu gaben nach der Zahlenvorlage 3,5 Prozent nach. Nach unten ging es auch für Mitsui und Denso um 2,5 bzw. 1,2 Prozent. Nomura gaben 4 Prozent nach und KDDI verloren nach der Zahlenvorlage 0,8 Prozent.

Für die Aktie des Messenger-App-Anbieters Line Corp. ging es nach Zahlen um 10,8 Prozent aufwärts. Der Kurs des Apple-Zulieferers Murata sprang um 8,5 Prozent nach oben, was Beobachter auf die gut laufende Berichtssaison in den US zurückführten.

Handelsgespräche noch ohne greifbare Ergebnisse

Nachdem zuletzt die US-Notenbank die Märkte mit ihren taubenhaften Aussagen erfreut hat, rückten nun die Handelsquerelen zwischen den USA und China wieder stärker in den Vordergrund. Ob sich beide Seiten in den zweitägigen Gesprächen in Washington angenähert haben ist unklar. Während US-Präsident Donald Trump von "enormen Fortschritten" berichtete, sich aber nicht zu Details äußerte, verlautete aus informierten Kreisen, dass es noch große Differenzen zwischen beiden Seiten geben soll. Dem US-Präsidenten zufolge hat Peking zugesagt mehr amerikanische Agrarprodukte kaufen zu wollen.

Zudem sollen Mitte Februar US-Finanzminister Steven Mnuchin und der Handelsbeauftragte Robert Lighthizer nach China reisen, um die Gespräche fortzusetzen. In einen Tweet stellte Trump zuvor jedoch klar, dass es eine Einigung erst nach einem Treffen zwischen ihm und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping geben könne. Auch Peking setze auf ein Treffen und habe hierfür Ende Februar als Termin vorgeschlagen, hieß es. Sollte bis zum 1. März keine Einigung gefunden werden, wollen die USA die Strafzölle auf chinesische Importe von 10 auf 25 Prozent erhöhen.

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February 01, 2019 03:17 ET (08:17 GMT)

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