Alt 31.01.19, 08:41
Standard Anleger freuen sich über taubenhafte US-Notenbank
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die asiatischen Aktienmärkte haben am Donnerstag überwiegend mit soliden Gewinnen darauf reagiert, dass die US-Notenbank eine Zinspause angedeutet hat. Sie folgten damit aber nur zum Teil den sehr guten US-Vorgaben. Die Währungshüter wollen bei künftigen Anpassungen des Leitzinses "geduldig" sein und grundsätzlich datenabhängig agieren. Zudem senkte die Notenbank ihre Einschätzung zur Wirtschaftslage auf "solide" von "stark". Damit ist weiter unsicher, ob es in diesem Jahr überhaupt zu einem weiteren Zinsschritt kommt.

Die Schwellenländer gelten als große Gewinner einer Zinserhöhungspause in den USA. "Sowohl die Währungen als auch die Anleihen und damit auch die Aktienmärkte sind die Profiteure", sagte ein Marktteilnehmer.

Während angesichts der taubenhaften Aussagen der Fed in den USA die laufenden Handelsgespräche zwischen den USA und China zunächst etwas in den Hintergrund, dürften sie in Asien dafür gesorgt haben, dass die Kursgewinne im Rahmen blieben. Neuigkeiten zum Verlauf der zweitägigen Gespräche gibt es bislang noch nicht, könnten aber im Tagesverlauf aufschlagen.

In Tokio legte der Nikkei-225-Index um 1,1 Prozent auf 20.774 Punkte zu. Dass der Yen deutlicher anzog im Zuge der breiten Dollarschwäche nach den Zinsaussagen, bremste kaum. Der Dollar kostete zuletzt 108,71 Yen nach etwa 109,32 zur gleichen Zeit am Vortag. Stützend wirkte in Tokio zudem, dass die japanische Industrieproduktion im Dezember weniger stark gesunken ist als befürchtet.

Unter den Einzelwerten ging es für TDK nach dem Zahlenausweis am Vortag um 8,1 Prozent aufwärts, für die Aktie des IT-Dienstleisters NEC um 7 Prozent. Astellas Pharma verteuerten sich ebenfalls nach der Vorlage von Geschäftszahlen um gut 4 Prozent.

Positive Signale aus China

In Hongkong lag der Hang-Seng-Index im späten Handel rund 1 Prozent vorne, der Schanghai-Composite schloss 0,4 Prozent höher mit 2.585 Punkten. Hier kam leichte Unterstützung von neuen Konjunkturdaten. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe ist im Januar minimal gestiegen und auch besser ausgefallen als erwartet. Gleichwohl liegt er mit 49,5 immer noch im Kontraktion anzeigenden Bereich. Der Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe stieg derweil kräftig weiter auf 54,7 Zähler. Ein Wert über 50 signalisiert eine Expansion.

In Südkorea gab der Kospi anfängliche Gewinne wieder ab und schloss knapp im Minus. Die Industrieproduktion Südkoreas ist im Dezember mit einem Anstieg um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr deutlicher gestiegen als von Volkswirten mit 1,0 Prozent geschätzt. Der Index der Frühindikatoren sank jedoch leicht.

Bremsend wirkte die Kursentwicklung des Index-Schwergewichts Samsung, nachdem der Technologieriese für das vierte Geschäftsquartal einen Gewinnrückgang um rund 30 Prozent vermeldet hatte. Der Grund hierfür sei eine nachlassende globale Nachfrage nach Speicherchips und Smartphones, teilte Samsung mit. Im Gesamtjahr erzielte Samsung gleichwohl ein Rekordergebnis. Die Aktie hatte zunächst knapp im Plus gelegen, ging dann aber 0,5 Prozent leichter aus dem Tag.

Ölaktien von Ölpreisen gestützt

Die Börse in Sydney schloss 0,4 Prozent leichter. Gleichwohl profitierten hier - wie auch in der gesamten Region - Ölwerte erneut von steigenden Ölpreisen. Die überraschend geringe Zunahme bei den wöchentlichen US-Lagerbeständen und die US-Sanktionen gegen Venezuela stützten die Ölpreise, ebenso der schwächere Dollar. Die global gehandelte europäische Referenzsorte Brent lag zuletzt 0,7 Prozent höher bei 62,09 Dollar je Barrel.

Bei den Ölaktien in Australien ging es für Santos und Oil Search um bis zu 2,5 Prozent nach oben. In Japan erhöhten sich Inpex um 2,8 Prozent und in Hongkong ging es für CNOOC um 2,3 Prozent nach oben.

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January 31, 2019 03:05 ET (08:05 GMT)

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