Alt 22.11.11, 12:12
Standard XETRA-MITTAG/DAX fester - Erholung ohne Genesung
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt holt am Dienstagmittag einen Teil der Verluste vom Vortag auf. Bis um 12.40 Uhr MEZ steigt der DAX um 1% oder 58 auf 5.663 Punkte. Gesucht sind vor allem die zu Wochenbeginn unter die Räder gekommenen konjunktursensiblen Titel. Von einer durchgreifenden oder nachhaltigen Erholung kann aber keine Rede sein. Das Regiment der Schuldenkrise unterdrückt jegliche Erhebung der Kurse. "Die desaströse Gemengelage an allen Fronten ist die gleiche geblieben", so ein Händler.

Die "Super-Kommission" hat ihr Scheitern bei der Durchsetzung der Sparpläne eingeräumt. Die USA könnten damit ebenso finanzpolitisch handlungsunfähig werden wie die Eurozone, heißt es im Handel. Ein Riss geht auch durch Belgien, wo die Regierungsbildung erneut gescheitert ist. Das Sparprogramm steht damit auf der Kippe.

Am Nachmittag könnte die zweite Veröffentlichung des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) einen neuen Impuls geben. Volkswirte rechnen in der zweiten Bekanntgabe mit einer Abwärtsrevision auf ein Plus von annualisiert 2,3% gegenüber den vorangegangenen drei Monaten. Vorläufig nannte das Handelsministerium einen Anstieg um 2,5%. Am Abend wird dann noch die US-Notenbank das Ergebnis ihrer geldpolitischen Beratungen vom 1. und 2. November vorlegen.

Metro ziehen um 1,4% auf 35,11 EUR an. Einem Bericht der "FAZ" zufolge steht dem Investor Nicolas Berggruen bei seiner Offerte für die Metro-Tochter Kaufhof der US-Finanzinvestor Blackstone als Immobilienpartner zur Seite. Das Konsortium habe inzwischen auch ein nachgebessertes vorläufiges Gebot abgegeben, heißt es. Gefragt sind auch Allianz, die um 2,3% auf 71,16 EUR anziehen. Die Analysten von Morgan Stanley haben das Kursziel auf 118,30 EUR von 117,20 EUR angehoben.

ThyssenKrupp rücken um 0,8% auf 17,54 EUR vor. Die Tarifpartner haben sich am frühen Dienstagmorgen darauf geeinigt, dass die etwa 75.000 Stahlarbeiter in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen ab 1. Dezember 3,8% höhere Löhne und Gehälter erhalten sollen. "Mit 3,8% können die Unternehmen gut leben", meint ein Analyst.

Für Kursverluste sorgen dagegen Aussagen von Lufthansa Cargo über mögliche weitere Kapazitätsstreichungen. "Für die Margen der Einzelunternehmen sind Kapazitätsanpassungen ok, aber nach den Rezessions-Warnungen aus China gestern sieht es der Markt als Indikator für ein weiter schrumpfendes globale Wirtschaftswachstum", so ein Händler. Lufthansa geben um 1,7% auf 8,48 EUR nach. Auch Infineon stehen auf der Verliererseite, hier berät der Aufsichtsrat unter anderem über die Dividende. Der Kurs fällt um 1,9% auf 5,62 EUR.

In der zweiten Reihe fallen TUI mit 4,2% Abschlag auf 3,52 EUR auf. Beim britischen Wettbewerber Thomas Cook hat sich das Geschäft weiter abgeschwächt, deshalb hat der Reiseveranstalter das Gespräch mit seinen wichtigsten Banken gesucht. Thomas Cook brechen in London um über 60% ein.

DJG/mif/hru/ros

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