Alt 21.11.11, 12:24
Standard XETRA-MITTAG/Sehr schwach - Angst um Weltkonjunktur belastet
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FRANKFURT (Dow Jones) - Weiter deutlich im Minus zeigt sich der deutsche Aktienmarkt am Montagmittag. Eine globale Flut schlechter Wirtschafts-Nachrichten von China über Singapur bis Deutschland belastet. Unter anderem hat die Bundesbank ihre Wirtschaftsprognose für 2012 kräftig gesenkt. Einzelnachrichten zu Unternehmen spielen demgegenüber keine Rolle. Der DAX fällt gegen 13.05 Uhr um 2,6% oder 149 auf 5.651 Punkte. Auch der Euro gibt deutlich nach.

Auf die Stimmung drückt vor allem Asien: In Japan ist der Export im Oktober deutlich stärker als erwartet zurückgegangen, das für den internationalen Transport wichtige Singapur rechnet mit einer nachhaltigen Wirtschaftseintrübung. In China hat Vizepremier Wang vor einer langanhaltenden "globalen Rezession" gewarnt. "Bisher war immer nur von leichtem Abschwung die Rede", so ein Händler. In Deutschland hat die Bundesbank ihre Wachstumsprognose drastisch gesenkt: Sie rechnet 2012 nur noch mit einem Wachstum von 0,5% bis 1% nach zuvor noch 1,8%.

Enttäuscht zeigen sich Händler auch auf die Reaktion der Madrider Börse auf das Wahlergebnis. Die spanischen Anleihen profitieren nicht vom Wahlsieg der konservativen Volkspartei. Spanische 10-jährige Anleihen rentieren weiter über 6,5%. Die Börse in Madrid fällt um 2,6%.

Auch Griechenlands Lage sorgt weiter für Verwirrung; die Auszahlung der nächsten Kredittranche ist weiter nicht in trockenen Tüchern. So weigert sich ND-Parteiführer Samaras, das von IWF, EU und EZB geforderte schriftliche Bekenntnis für die nötigen Reform- und Sparmaßnahmen bis zu den Neuwahlen abzugeben. Sollte sich dadurch die Auszahlung der Tranche verzögern, halten die Analysten der HSH-Nordbank den unkontrollierten Default des Landes für nicht ausgeschlossen. In Athen geben die Kurse um 3,2% nach.

Selbst aus den USA drücken Nachrichten zur Verschuldungslage. Dort steht die sogenannte Super-Kommission bei der Suche nach Einsparungen über 1,2 Bill USD vor dem Scheitern. Auch die Zeit für eine Lösung drohe auszugehen: Angesichts des Thanksgiving-Feiertages am Donnerstag ende die Woche praktisch am Mittwoch.

Deutsche Bankenwerte geben stärker als der europäische Sektortrend nach. Im Handel wird auch auf den negativen Kommentar der Ratingagentur Moody's zum deutschen Finanzsystem verwiesen. Deutsche Bank verlieren 4,3% auf 25,80 EUR, Commerzbank 4,9% auf 1,38 EUR und Aareal Bank 7,3% auf 12,60 EUR. Auch Versicherungswerte können sich dem nicht entziehen. Allianz geben 2,6% auf 70,18 EUR nach, für Munich Re geht es 0,7% auf 87,63 EUR nach unten.

Konjunkturzykliker leiden unter den chinesischen Warnungen. Unter anderem fallen HeidelbergCement um 4,7%, BASF um 3,1%, ThyssenKrupp um 3,2% und die Aktien von MAN um 4,6%. Lufthansa geben trotz des Plans längerer Arbeitszeiten 3,2% ab auf 8,68 EUR. Bei den anderen Werten verlieren selbst die Versorger E.ON 3,4% und RWE 3,2%.

Beiersdorf schlagen sich mit einem Abschlag von 1,3% auf 40,70 EUR vergleichsweise wacker - das Unternehmen will die operative Marge in Richtung 16% erhöhen. K+S können wenig von der Hoffnung auf eine höhere Dividende profitieren und fallen 1,8%. Bayer verlieren 2,4%, obwohl die US-Behörden ein Augenmedikament zugelassen haben.

DJG/mod/ros

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