Alt 18.11.11, 12:07
Standard XETRA-MITTAG/DAX stabilisiert sich vor Verfall
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FRANKFURT (Dow Jones) - Bis Freitagmittag kommt es zu einer Stabilisierung am deutschen Aktienmarkt auf niedrigem Niveau. Den nächsten Impuls könnte nun der Verfall auf DAX-Optionen darstellen; laut Händlern zeichnet sich ein Verfall um das Niveau von 5.800 Punkten ab. Ansonsten herrscht weiter Ratlosigkeit. "Die Börsen sind rein politisch getrieben", sagt ein Händler, und hier seien die Nachrichten nicht gut. Die Hoffnungen auf eine Jahresendrally nähmen ab, zunehmend trübe sich auch das charttechnische Bild ein. Bis 12.46 Uhr verliert der DAX 0,3% oder 17 auf 5.833 Punkte.

Das Thema an den Kapitalmärkten bleibt die Staatsschuldenkrise im Euroraum. Die Renditen spanischer und italienischer Papiere entwickeln sich zwar dank des Eingreifens der Europäischen Zentralbank (EZB) etwas zurück, von Entspannung kann aber keine Rede sein. Das Krisenmanagement der Politik ist offensichtlich zum Stillstand gekommen, einzig die EZB erscheint noch handlungsfähig. Laut "FAZ" hat sich diese eine Obergrenze für den Kauf von Anleihen von wöchentlich 20 Mrd EUR verordnet. Hochgerechnet aufs Jahr wären das gut 1 Bill EUR, ein hohes Volumen auch verglichen mit den Quantitative-Easing-Programmen der US-Notenbank.

Aus den USA steht am Nachmittag die Veröffentlichung des vom Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board ermittelten Index der Frühindikatoren auf dem Programm. Volkswirte rechnen für Oktober mit einem Plus von 0,6% binnen Monatsfrist. Aus technischer Sicht ist es wichtig, dass im DAX der Unterstützungsbereich zwischen 5.750 und 5.660 Punkten dem Druck der Bären weiter Stand halte. Auf der Oberseite gilt der Bereich um 6.000 Punkte als Widerstand.

Risiken wegen Suzuki sehen Marktteilnehmer für VW. Suzuki will die Zusammenarbeit mit VW beenden und das 20-Prozent-Paket zurückkaufen. "Das hängt von den Verträgen ab", meint Albrecht Denninghoff, Analyst von Quandt Research. Ein Risiko für VW bestehe darin, dass sich Suzuki dann andere Partner in der Branche suchen könne. VW verlieren 0,8% auf 123,57 EUR. K+S geben mit schwachen Sektorvorlagen 1,6% auf 39,83 EUR nach.

Unter Abgabedruck geraten Finanzwerte. Die Staatsschuldenkrise bleibt das Damoklesschwert für den Sektor. Deutsche Bank geben 0,8% auf 27,07 EUR, Allianz 0,8% auf 71,94 EUR und Munich Re 1,6% auf 87,99 EUR. Commerzbank ziehen 0,2% auf 1,46 EUR gegen den Trend an, und das trotz einer Verkaufsempfehlung durch die UBS. Deutsche Börse ziehen 2,8% auf 42,55 auf 40,94 EUR an; das Unternehmen und die NYSE haben Zugeständnisse an die EU-Wettbewerbsbehörden für die geplante Fusion unterbreitet, die sich im Rahmen der Erwartungen bewegen. Im Handel zeigt man sich recht zuversichtlich, dass die Fusion genehmigt wird.

Gegen den Trend ziehen SGL Carbon um 4,3% auf 45 EUR an. BMW hat 15,16% an SGL Carbon erworben. Die von Susanne Klatten kontrollierte Skion hält bereits rund 27% an SGL. Sollte die BaFin beide Pakete als Gesamtpaket betrachten, könnte dies ein Übernahmeangebot auslösen. Da der Durchschnittspreis der vergangenen drei Monate als Mindestpreis für ein Gebot aber unter dem aktuellen Kurs liege, ist dies kein wirkliches Problem. Wie sich VW verhalten wird, die mehr als 8% an SGL halten, ist unklar.

Im SDAX setzen Zooplus die Verluste fort. Das Unternehmen hat am Vortag bekannt gegeben, Kapital im Volumen von 19,7 Mio EUR aufnehmen zu wollen. Die Aktie verliert 5,3% auf 51,70 EUR.

DJG/mpt/ros

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