FRANKFURT (Dow Jones) - Eine Berg- und Talfahrt verzeichnen die Notierungen am deutschen Aktienmarkt bis Mittwochmittag. Nachdem ein Rückgang der Renditen auf italienische Staatsanleihen 10-jähriger Laufzeit die Kurse zunächst nach oben trieb, wendete sich das Blatt, nachdem die Renditen wieder in den auch psychologisch wichtigen Bereich von 7% stiegen. Auch Meldungen, wonach italienische Banken um zusätzliche Fazilitäten bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angefragt haben sollen, belastet.

Gegen 13.00 Uhr MEZ verliert der DAX 1% oder 59 auf 5.874 Punkte. Im Tageshoch notierte der Index noch bei 6.028 Punkten. Anleger fürchteten mehr und mehr, dass die Krise in die Kernländer überschwappen könnte, sorgt sich ein Händler. Die Risikoaufschläge italienischer, spanischer und französischer Staatsanleihen gegenüber Bundestiteln haben am Vortag neue Rekordhochs markiert.

"Es ist ganz offensichtlich, dass die Märkte die Europäische Zentralbank dazu zwingen wollen, die Refinanzierungsprobleme im Gemeinsamen Währungsgebiet mit der Notenpresse zu lösen", sagt der Händler. Aus technischer Sicht liegt der DAX in einer Seitwärts-Range. Der Bereich zwischen 5.750 und 5.700 Punkten unterstützt, um 6.000 Punkte liegt ein erster Widerstand.

Ein schwacher Ausblick lastet auf Infineon. Der Chiphersteller rechnet 2011/12 mit einem Umsatzrückgang in mittlerer einstelliger Größenordnung. Dass der Ausblick so kurz nach den Zahlen nach unten revidiert werde, errege Besorgnis, heißt es. Ein Händler spricht von einer "erschreckenden Dynamik".

Die Gründe dafür lägen hauptsächlich in der Industriesparte und im Chip-Kartengeschäft, der Automobilzulieferbereich sei bislang noch nicht sonderlich betroffen, sagt Eerik Budarz, Analyst bei Silvia Quandt Research. Infineon verlieren 3,5% auf 6,22 EUR.

Bayer halten sich mit Abschlägen von 0,2% auf 47,15 EUR gut. Das Unternehmen strebt deutlich höhere Umsätze in China für die kommenden Jahre an. Der gesamte Asien-Umsatz soll 2015 voraussichtlich bei über 11 Mrd EUR liegen. Teilnehmer werten die Aussagen positiv. Berichte, wonach die chinesischen Behörden langfristig eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums befürchten, spielen nur eine untergeordnete Rolle.

Eine Kaufempehlung von Nomura verhilft Munich Re zu Gewinnen von 0,1% auf 89,80 EUR; Allianz verlieren dagegen 0,7% auf 72,90 EUR. In der zweiten Reihe geben TUI 3,4% auf 4,10 EUR nach; die Aktie wird den MSCI-Deutschland-Index verlassen. Pfeiffer Vacuum gewinnen 4,5% auf 67,50 EUR; Exane stuft die Aktie mit "Outperform" ein. Mit Aufschlägen von 12,4% auf 0,80 EUR können sich Q-Cells nach dem jüngsten Ausverkauf erholen.

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