Alt 16.11.11, 09:24
Standard XETRA-START/DAX dreht mit rückläufigen Renditen ins Plus
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FRANKFURT (Dow Jones) - Wider Erwarten ist der deutsche Aktienmarkt mit Aufschlägen in den Handel am Mittwoch gestartet. Die Rendite auf italienische zehnjährige Staatspapiere fallen im frühen Geschäft unter die Marke von 7%; auch spanische Renditen entwickeln sich rückläufig. Aus dem Handel ist zu hören, dass die EZB erneut mit Stützungskäufen aktiv sein soll. Die Entspannung stützt nicht nur Aktien, auch der Euro kann sich von den Tagestiefs deutlicher lösen und steigt über 1,35 USD.

Bis 10.02 Uhr gewinnt der DAX 0,9% oder 53 auf 5.985 Punkte und notiert damit fester. "Weiterhin dürften die Anleihenmärkte die Entwicklung an den Finanzmärkten bestimmen", heißt es im Handel. Zunehmend fürchten die Anleger, dass die Krise in die Kernländer überschwappen könnte. Die Risikoaufschläge italienischer, spanischer und französischer Staatsanleihen gegenüber Bundestiteln haben am Vortag neue Rekordhochs markiert.

"Es ist ganz offensichtlich, dass die Märkte die Europäische Zentralbank dazu zwingen wollen, die Refinanzierungsprobleme im Gemeinsamen Währungsgebiet mit der Notenpresse zu lösen", sagt ein Händler. Bislang stellt sich die EZB aber quer. Aus technischer Sicht liegt der DAX in einer Seitwärts-Range. Der Bereich zwischen 5.750 und 5.700 Punkten unterstützt, um 6.000 Punkte liegt ein erster Widerstand.

Ein schwacher Ausblick lastet im frühen Geschäft auf Infineon. Der Chiphersteller rechnet 2011/12 mit einem Umsatzrückgang in mittlerer einstelliger Größenordnung. Dass der Ausblick so kurz nach den Zahlen nach unten revidiert werde, sei Besorgnis erregend, heißt es. Ein Händler spricht von einer "erschreckenden Dynamik".

Die Gründe dafür lägen allerdings hauptsächlich in der Industriesparte und im Chip-Kartengeschäft, der Automobilzulieferbereich sei bislang noch nicht sonderlich betroffen, sagt Eerik Budarz, Analyst bei Silvia Quandt Research. "Daher stellt sich die Frage, ob, und wenn ja, wann sich auch in dieser Sparte die ersten Anzeichen einer Schwäche einstellen", heißt es. Infineon verlieren 4,2% auf 6,18 EUR.

Bayer ziehen dagegen im frühen Geschäft 1,6% auf 47,94 EUR an. Das Unternehmen strebt deutlich höhere Umsätze in China für die kommenden Jahre an. Der gesamte Asien-Umsatz soll 2015 voraussichtlich bei über 11 Mrd EUR liegen, heißt es im Handel. Teilnehmer werten die Aussagen positiv. Berichte, wonach die chinesischen Behörden langfristig eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums befürchten, spielen nur eine untergeordnete Rolle.

FMC steigen mit geplanten Aktienkäufen der Mutter Fresenius 0,8% auf 51,90 EUR an. Eine Kaufempehlung von Nomura verhilft Munich Re zu Gewinnen von 1,6% auf 91,14 EUR; Allianz ziehen 0,8% auf 73,94 EUR an. In der zweiten Reihe verlieren hingegen TUI 1,5% auf 4,18 EUR; die Aktie wird den MSCI-Deutschland-Index verlassen. Pfeiffer Vacuum gewinnen 3,4% auf 66,80 EUR; Exane stuft die Aktie mit "Outperform" ein.

DJG/mpt/raz

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