Alt 15.11.11, 17:32
Standard XETRA-SCHLUSS/Schulden halten Aktienmarkt weiter in Schach
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FRANKFURT (Dow Jones) - Deutsche Aktien waren auch am Dienstag nicht angesagt. Wie schon zu Wochenbeginn, lasteten die Schuldenberge in der Eurozone auf den Kursen. Immerhin konnte sich der DAX am Nachmittag merklich von den Tiefständen nach oben lösen, gestützt von robusten Konjunkturdaten aus den USA. Am Ende ging das Börsenbarometer mit einem Abschlag von 0,9% oder 52 Punkten auf 5.933 aus dem Xetra-Handel.

Gegen 12.40 Uhr MEZ handelte der DAX im Tagestief mit einem Minus von knapp 3% noch deutlich niedriger. Auf dieses Niveau hatte den Index eine Auktion spanischer Anleihen mit Laufzeiten von 12 und 18 Monaten gedrückt. Für beide Laufzeiten muss Spanien einen Zins von mehr als 5% zahlen. Daraufhin geriet auch der Euro erneut unter Druck. Die Prämien für Absicherungen gegen einen Ausfall Spaniens und Italiens als Schuldner stiegen auf neue Rekordwerte.

Im Fahrwasser überraschend robuster Einzelhandelsumsätze in den USA im Oktober erholten sich am Nachmittag die Kurse jedoch wieder. "Die Achterbahnfahrt des DAX zwischen 5.700 und 6.200 Punkten geht weiter", resümierte ein Händler. Seit Anfang November bewegt sich der Leitindex stark schwankend in dieser Spanne.

Das Handelsgeschäft war ein wenig lebhafter als am Montag. In den 30 DAX-Titeln wechselten auf Xetra rund 138,4 Mio Aktien im Wert von rund 3 Mrd EUR die Besitzer. Zu Wochenbeginn waren es 118,9 Mio Aktien im Volumen von etwa 2,27 Mrd EUR.

Finanztitel zählten angesichts der schwelenden Schuldenkrise einmal mehr zu den größten Verlierern. Deutsche Bank büßten 2,4% auf 27,96 EUR ein und Commerzbank 2,8% auf 1,54 EUR. Allianz (-2,2%) und Munich Re (-1,1%) kamen nicht viel besser weg. Im Automobilsektor reichten die Abschläge von 0,3% bei VW über 1,1% bei BMW bis zu 3,4% bei Daimler.

Etwas besser hielten sich defensive Aktien wie Bayer (+0,5%), Fresenius Medical Care (+1,7%) und Merck KGaA (+0,4%).

Auf den Verkaufslisten ganz oben rangierten erneut die deutschen Solaraktien. Q-Cells brachen um 15,3% ein und SolarWorld um 8,2%. SMA Solar verloren 12,3%. Die Aktien der Branche waren bereits am Montag eingebrochen. Der anhaltende Preisverfall für Solartechnik setzt die deutschen Solarunternehmen immer mehr unter Druck.

Der Baukonzern Bilfinger Berger hat im dritten Quartal die Bauleistung stärker gesteigert als erwartet und will diese Kennziffer bis 2016 um 50% erhöhen. Die Titel verbilligten sich dennoch um 3% auf 64,59 EUR.

Kabel Deutschland hat trotz eines guten zweiten Geschäftsquartals für das künftige Wachstum vorsichtigere Töne angeschlagen. Die Aktie gab um 3,2% auf 40,78 EUR nach.

Die Papiere von König & Bauer verloren 3,9% auf 10,10 EUR. Der Druckmaschinen-Hersteller ist in den ersten neun Monaten 2011 tiefer in die roten Zahlen gerutscht und will wegen der gegenwärtigen Unsicherheiten bis März 2012 keine Prognosen mehr geben. Heidelberger Druck fielen um 2,4% auf 1,37 EUR.

-Von Benjamin Krieger, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725
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