FRANKFURT (Dow Jones) - Der Rücktritt des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi führt zu Wochenbeginn zu Aufschlägen am deutschen Aktienmarkt. Allerdings bleiben die Aufschläge weit hinter dem zurück, was sich vorbörslich abzeichnete. Der Rücktritt von Berlusconi und ein Neuanfang unter dem Wirtschaftsexperten Mario Monti wird zwar im Handel positiv gesehen, die neue Regierung stehe aber vor einer Mammutaufgabe. Bis 9.40 Uhr gewinnt der DAX lediglich 0,1% oder 9 auf 6.066 Punkte.

Monti müsse einen Weg finden, Italien wieder auf den Wachstumspfad zu führen und zugleich den Schuldenstand des Landes senken, merkt die Societe Generale an. Beobachter fügen hinzu, dass eine langwierige Sanierung des Haushalts Vertrauen durch die Kapitalmärkte voraussetze. Einen wichtigen Stimmungstest stellt in diesem Zusammenhang am Berichtstag eine Auktion italienischer Staatspapiere mit einer Laufzeit von fünf Jahren dar. Eine gute Aufnahme durch die Investoren könnte Aktiennotierungen und den Euro treiben.

Aus technischer Sicht ist der Weg Richtung 6.200 Punkte frei, der gebrochene Abwärtstrend bei knapp 5.950 Punkten unterstützt den DAX.

Das zunehmende Interesse an Kaufhof stützt derweil den Kurs von Metro weiter. Wie es heißt, soll nun der ehemalige Karstadt-Quelle-Chef Wolfgang Urban im Auftrag deutscher Unternehmerfamilien in den Bieterkampf eingreifen. Das könnte den Preis nach oben treiben, da auch die österreichische Signa Interesse an Kaufhof hat. Metro ziehen im frühen Geschäft 1% auf 35,83 EUR an.

Ein negativer Ausblick belastet derweil die Stimmung bei Hochtief. Das Unternehmen leide unter anderem unter der Krise in Griechenland, die auf verschiedene Projekt-Geschäfte durchschlage. Für die Aktie geht es 9% auf 46,52 EUR nach unten. Mit einem Minus von 5,3% auf 68,72 EUR verzeichnen auch Hugo Boss schärfere Verluste. Großaktionär Permira verkauft 4,5 Mio Aktien, was 6,4% des Grundkapitals entspricht. Nach der Platzierung hält Permira noch 66% des Aktienkapitals.

Q-Cells brechen dagegen mit einem Minus von 18,2% auf 0,94 EUR regelrecht ein. Das Unternehmen hat die Liquiditätsprognose für das laufende Jahr gesenkt. Zugleich hat der Finanzvorstand den Rücktritt erklärt, was auf die Investoren keinen guten Eindruck machen dürfte. Nach einer Senkung des Umsatzziels verlieren Solarworld 9,1% auf 3,50 EUR.

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