Alt 15.10.13, 10:06
Standard Optimismus an den Aktienmärkten setzt sich durch
Beitrag gelesen: 480 x 

Die Zeichen einer Annäherung im Budgetstreit der USA haben Optimismus und Kurse an den ostasiatischen Börsen am Dienstag beflügelt. Bis zum Donnerstag bleibt der US-Politik noch Zeit, das Undenkbare abzuwenden. Denn mit der dann erreichten Schuldengrenze droht der größten Volkswirtschaft der Welt die Staatspleite. Doch zumindest auf Senatsebene schienen sich die Streithähne zwischen Demokraten und Republikaner näher gekommen zu sein. Angeführt wurde die Aufwärtsbewegung von den Börsen in Australien und Südkorea, wo die entsprechenden Leitindizes jeweils um rund 1,0 Prozent stiegen.

"Es ist wohl nicht so, dass die USA ihre Rechnungen nicht mehr begleichen können. Es scheint eher so zu sein, dass die Ehefrau das Scheckbuch versteckt hat. Die meisten Fondsverwalter fürchten statt der Apokalypse eher, den Anschluss zu verlieren, sollte der Markt durchstarten", versuchte Aktienstratege Nicholas Smith von CLSA die Stimmung einzufangen. In Tokio wurde die aufkeimende Hoffnung von einem zulegenden Yen etwas ausgebremst, auch nach unten revidierte Industriedaten animierten nicht zu Käufen. Nach zwischenzeitlich höheren Aufschlägen verbuchte der Nikkei-225 zum Handelsende nur noch ein Plus von 0,3 Prozent auf 14.442 Punkte. Der japanische Leitindex verbuchte damit in den vergangenen fünf Sitzungen Aufschläge - von insgesamt 4,2 Prozent.

Der Aktienmarkt in China hinkte mit einem kleinen Minus hinterher, Schanghai und Shenzhen verloren jeweils 0,2 Prozent. "Die Kaufdynamik hat nach den jüngsten Aufschlägen eindeutig nachgelassen. Ohne frische Treiber dürften Anleger kaum mehr Geld in den Aktienmarkt stecken", erklärte Analyst Zeng Xianzhao von Everbright Securities die Zurückhaltung. Der künftige wirtschaftspolitische Kurs der Regierung bleibe unklar. In Hongkong konnte aufgrund des Feiertages am Vortag erst am Dienstag auf die günstig ausgefallenen Inflationsdaten des Vortages reagiert werden. Der HSI kletterte um 0,5 Prozent.

Unterdessen will die Regierung in China das Gesundheitswesen für privates Kapital öffnen. Die Aktien von Top Choice Medical Investment kletterten um 9,9 Prozent, Xian Kaiyuan Investment nur gebremst vom Tageslimit um 10 Prozent und Aier Eye Hospital um 5,0 Prozent. Sorgen über die Qualität der gehaltenen Vermögenswerte drückten Bankenkurse dagegen ins Minus. Bank of China sanken um 1,4 Prozent, Industrial & Commercial Bank of China um 1,0 Prozent und Agricultural Bank of China um 0,8 Prozent.

Nach positiven Produktionskennziffern von Rio Tinto ging es mit den Aktien des Bergbaukonzerns in Sydney um 2,5 Prozent nach oben. Im Schlepptau folgten Fortescue Metals um 5,8 Prozent, Crown Limited um 3,7 Prozent und Origin Energy um 3,1 Prozent. In Tokio klettern Fuji Heavy Industries um 0,8 Prozent, laut einem Bericht wurde das Betriebsergebnis in der abgelaufenen Periode gesteigert. Nikon fielen dagegen um 2,1 Prozent, dem Unternehmen blüht ein Einbruch des Betriebsergebnisses in der zu Ende gegangenen Periode. Die Deutsche Bank lobte die Entwicklung bei Mazda, der Kurs zog um 3,0 Prozent an. Nach einer gesenkten Zinkpreisprognose sank der Kurs von Dowa Holdings um 5,9 Prozent.

Am Devisenmarkt zog der Yen zum US-Dollar an, letzterer fiel auf 98,40 Yen und bewegte sich damit in der Nähe des Tagestiefs. Im Hoch wurden noch 98,71 Yen fällig. Der Euro verharrte in seiner ausgebildeten Spanne und ging mit 1,3562 Dollar um. Der Australische Dollar zog auf 0,9555 nach 0,9489 US-Dollar am Vorabend an. Die australische Währung profitierte von den Protokollen der Zentralbank des Landes. Diese deuten keine Eile bei möglichen Zinssenkungen an. Gold geriet mit den Fortschritten in den USA etwas unter Druck. Der Preis für die Feinunze sank auf 1.264 nach 1.273 Dollar am Vortag. Händler sehen aber angesichts des drohenden Ungemachs in den USA eher Potenzial als Risiken, zumal auch die physische Nachfrage in Indien wieder anziehe. Der Ölpreis (WTI) stagniert dagegen bei 102,41 Dollar das Fass.

Kontakt zum Autor: florian.faust@dowjones.com
DJG/DJN/flf/cbr

Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 23:08 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]