Alt 07.10.13, 11:58
Standard US-Haushaltsstreit sorgt für Verluste
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Die Kurse an den ostasiatischen Finanzmärkten wurden zum Wochenstart wieder einmal in den USA gemacht. Belastet von den anhaltenden Verhandlungen über den US-Haushalt und der teilweisen Schließung von US-Behörden ging es in Tokio, Sydney und Hongkong bergab. Zwar sorgten die positiven Vorgaben der Wall Street vom Freitag zunächst für steigende Kurse, im Handelsverlauf rückten jedoch angesichts der zähen Verhandlungen zwischen Demokraten und Republikanern Sorgen über die sich nähernde Schuldenobergrenze in den Vordergrund und drückten die Indizes in die Verlustzone.

Der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, John Boehner, hatte es am Sonntag abgelehnt, der Anhebung der Schuldenobergrenze zuzustimmen, ohne mit den Demokraten über die Gründe der hohen Schulden zu sprechen. "Ich werde das Schuldenlimit nicht anheben, ohne vorher gründlich über die Probleme zu diskutieren, die die Schulden in den USA nach oben treiben", sagte er. Noch vergangene Woche war Boehner so verstanden worden, dass er keinen Staatsbankrott der USA erlauben werde.

Zusätzlich belastet vom weiterhin festen Yen verlor der Nikkei-Index in Tokio 1,2 Prozent auf 13.853 Punkte. Zu den Tagesverlierern gehörten die Aktien exportorientierter Unternehmen. Fanuc verloren 2 Prozent und Fast Retailing gaben 1,6 Prozent ab. Gefragt waren dagegen Japan Airlines. Meldungen über einen bevorstehenden Kauf von Airbus-Flugzeugen im Volumen von 8 Milliarden US-Dollar sorgten für ein Plus von 3 Prozent. Abwärts ging es dagegen für Boeing-Lieferanten. Kawasaki Heavy Industries verloren 1,5 Prozent und Fuji Heavy Industries sogar 3,3 Prozent.

Belastet von der Erhöhung der Mehrwertsteuer standen zudem Immobilienwerte weiter unter Abgabedruck. Mitsui Fudosan verloren 2 Prozent und Sumitomo Realty & Development 2,8 Prozent. Steil bergab ging es für Sharp. Belastet von der bevorstehenden Kapitalerhöhung, die das Aktienvolumen um mehr als 40 Prozent erhöht, gaben die Aktien 8,2 Prozent nach und sanken damit erstmals seit April 2010 unter die Schwelle von 300 Yen.

Während der Handel in Schanghai feiertagsbedingt pausierte, verlor der HSI in Hongkong belastet von einer gesenkten Wachstumsprognose der Weltbank für China 0,7 Prozent. Für das Land senkten die Experten die Schätzung auf 7,5 Prozent von zuvor 8,3 Prozent.

In Sydney standen vor allem Banken und Minenwerte unter Abgabedruck. BHP Billiton sanken um 1,3 Prozent und Rio Tinto um 0,8 Prozent. Aufwärts ging es dagegen für Leighton-Titel. Sie zogen um 2,9 Prozent an und erholten sich damit von den Verlusten der vergangenen Woche. Bei geringen Umsätzen angesichts öffentlicher Ferien in Sydney und anderen Teilen des Landes gab der Gesamtmarkt 0,9 Prozent ab.

Am Devisenmarkt rutschte der Dollar unter die Marke von 97 Yen und kostete zuletzt 96,96 Yen, nachdem er im Tageshoch bereits bei 97,43 Yen notiert hatte. Der Goldpreis zeigte sich kaum verändert gegenüber dem späten US-Handel am Freitag bei 1.313 Dollar.

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