Alt 02.10.13, 12:30
Standard An Japans Börse hat der US-Streit ein Nachspiel
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Das vorläufige Scheitern der Verhandlungen zum US-Haushalt hat mit einem Tag Verspätung doch noch an der Tokioter Börse seine Spuren hinterlassen. War die Aufregung über den Finanz-Stillstand am Dienstag noch eher gering, fürchten die Anleger an der japanischen Börse nun eine Konjunkturbremse in den USA. Diese wiederum könnte die US-Notenbank zur Fortsetzung ihrer massiven monatlichen Anleihekäufe bewegen. Das dürfte den US-Dollar schwächen und den Yen stärken - Japans Exportwirtschaft würde darunter leiden.

Kostete der Greenback am Dienstag im Tageshoch noch 98,50 Yen, ging er zuletzt mit 97,41 Yen um. Der stärkere Yen drückte den Nikkei-Index um 2,2 Prozent nach unten auf 14.171 Punkte. Das ist der niedrigste Stand seit knapp einem Monat. Beobachter erklärten das kräftige Minus aber auch mit starken Optionsverkäufen.

Sollten sich die Verhandlungen zwischen Republikanern und Demokraten länger hinziehen, dürfte der Dollar weiter sinken, erwartet Analyst Junya Naruse von Daiwa Securities. Wegen des starken Yen verkauften Anleger vor allem Aktien japanischer Exportunternehmen. Die Aktien Kyocera 5,2 Prozent ab. Die Aktien der japanischen Automobilkonzerne litten zudem darunter, dass ihre Autoverkäufe im September in den USA zurückgegangen sind. Nissan verloren 1 und Honda 1,5 Prozent.

Gefragt waren dagegen die Papiere von Softbank. Sie kletterten um 4 Prozent und profitierten Teilnehmern zufolge vom anstehenden Börsengang des chinesischen Internetkaufhauses Alibaba, an dem Softbank einen großen Anteil hält. Gegen den Trend legten zudem die Aktien des Batterieherstellers GS Yuasa zu. Sie zogen um 3,9 Prozent an nach einer Kaufempfehlung durch die Analysten von SMBC Nikko Securities.

Während der Handel in Schanghai feiertagsbedingt noch bis Dienstag pausierte, zogen die Kurse an der Hongkonger Börse nach dem Feiertag am Montag um 0,6 Prozent an. In Sydney ging es um 0,2 Prozent nach oben. Marktteilnehmer erklärten die Gewinne in erster Linie mit den positiven Vorgaben der Wall Street. Am Devisenmarkt gab der australische Dollar nach einem höher als erwartet ausgefallenen Handelsdefizit und schwachen Immobiliendaten auf 0,93 von 0,94 US-Dollar im Tageshoch nach.

Der Goldpreis zeigte sich nach seinem Vortags-Einbruch um rund 50 Dollar stabil. Zuletzt kostete die Feinunze mit 1.292 Dollar etwa so viel wie im späten US-Handel; im Tagestief war sie für 1.278 Dollar zu haben. Grund für den Preisrutsch seien möglicherweise Goldverkäufe eines großen Rohstofffonds gewesen, sagte Analyst Joyce Liu bei Phillip Futures.

Kontakt zum Autor: hans.bielefeld@dowjones.com

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