Alt 02.05.11, 22:34
Standard Wall Street schließt knapp im Minus - Bin-Laden-Effekt verpufft
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NEW YORK (Dow Jones)--Die Erleichterungsrally nach dem Tod von Terroristenführer Osama bin Laden ist an Wall Street im Verlauf der Montagssitzung wieder verpufft. Nachdem die Kurse auf Mehrjahreshochs gestiegen waren, schlossen sie leicht ins Minus. Der Dow-Jones-Index der 30 Industriewerte ermäßigte sich um 3 Punkte auf 12.807. Der S&P-500 verlor 0,2% oder 2 Zähler auf 1.361, wobei die Stärke im Gesundheitssektor die Verluste im Zaum hielt, und der Nasdaq-Composite-Index fiel um 0,3% bzw 9 Stellen auf 2.864. Umgesetzt wurden 0,93 (Freitag: 0,97) Mrd Aktien. Dabei kamen auf 1.242 Kursgewinner 1.747 -verlierer, während 126 Titel unverändert schlossen.

Zunächst seien neue Investoren an den Markt gekommen und hätten diesen nach oben gezogen, hieß es im Handel. Aber nach dem besten Monat des laufenden Jahres habe der Aktienmarkt in der ersten Sitzung des neuen Monats gedreht. Als Belastungsfaktor machten Marktteilnehmer Aussagen von EZB-Vizepräsident Vitor Constancio aus, der einer griechischen Umschuldung eine Absage erteilte. Dies habe Befürchtungen genährt, die Europäer seien möglicherweise nicht in der Lage, ihren Schuldenprobleme in den Griff zu bekommen. "Mit der ausklingenden Berichtsperiode wenden sich Anleger wieder den übergeordneten Themen zu. Und die sind viel Besorgnis erregender", sagte Marktstratege Karl Mills von Jurika, Mills & Keifer. Der Grad der Staatsverschuldung in den USA und Europa sei alarmierend.

Andere Marktteilnehmer attestierten dem Markt eine positive Grundstimmung. Neben dem Erfolg des US-Militärs bei der Jagd nach Osama bin Laden stützten positive Unternehmensberichte und Transaktionen den Markt. Am Berichtstag wartete Chrysler mit einem Nettogewinn auf, Händler sprachen bei dem Krisen geschüttelten und nicht börsennotierten Automobilkonzern von einem ungeheuren Meilenstein. Dazu gesellten sich gute Konjunkturdaten. Der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe gab nur leicht nach auf 60,4 nach 61,2 im März und lag damit über der Prognose. Sie hatte einen stärkeren Rückgang auf 59,5 erwarten lassen. "Damit scheint sich die Hoffnung auf eine zyklische Erholung der US-Industrie zu bewahrheiten", sagte ein Händler. Zudem legten die US-Bauausgaben im März um 1,4% zum Vormonat zu. Analysten hatten nur mit plus 0,4% gerechnet.

Alcoa legten um 1,3% auf 17,22 USD zu. Die Analysten von Goldman Sachs haben die Aktie zum Kauf empfohlen. Umgekehrt fielen Applied Materials um 3,4% auf 15,15 USD nach einer Herabstufung durch J.P. Morgan. Mit den fallenden Ölpreisen gehörten mit Chevron, die sich um 1,2% auf 108,18 USD verbilligten, und Exxon Mobil, die um 1,1% auf 86,97 USD nachgaben, zwei Ölwerte zu den schwächsten im Dow.

Cephalon stiegen nach einem Übernahmeangebot um 4% auf 80,11 USD und damit nicht ganz auf den Übernahmepreis. Der israelische Pharmakonzern Teva will das US-Biotechnologieunternehmen für 6,8 Mrd USD übernehmen und überbietet damit die kanadische Valeant Pharmaceuticals International. Valeant hatte Ende März insgesamt 5,7 Mrd USD für den US-Wettbewerber geboten, Cephalon hatte jedoch die feindliche Offerte zurückgewiesen. Der nun mit den Israelis vereinbarte Kaufpreis von 81,50 USD je Aktie entspreche einem Aufschlag von 12% auf die Valeant-Offerte, teilten Teva und Cephalon am Berichtstag gemeinsam mit.

Terex Corp gaben um 2,5% nach auf 33,91 USD nach ihrem Übernahmeangebot für Demag Cranes in Deutschland. Das Angebot umfasst knapp 0,9 Mrd EUR und entspricht damit einer Prämie von rund 15% zum letzten Schlusskurs von Demag. Arch Coal übernimmt International Coal für 3,4 Mrd USD. International Coal schnellten um 30,8% auf 14,43 USD empor, Arch Coal sanken dagegen um 2,2% auf 33,53 USD.

DJG/DJN/flf

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