Alt 24.07.10, 00:46
Standard Wall Street schließt mit guten Unternehmenszahlen fester
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NEW YORK (Dow Jones) - Mit einem deutlichen Plus haben die Kurse an Wall Street am Freitag die Sitzung beendet und damit die positive Entwicklung des Vortages fortgesetzt. Hauptgrund waren positive Unternehmenszahlen. Vor der Bekanntgabe der Ergebnisse des europäischen Banken-Stresstests herrschte aber bei den Anlegern zunächst Zurückhaltung. Im Anschluss an die Veröffentlichung legten die Kurse dann zu, obwohl bei den Anlegern Bedenken bezüglich der Kriterien für den Stresstest blieben. Der S&P-500 schaffte zudem den Sprung über den wichtigen Widerstand bei 1.100 Punkten, was das Sentiment zusätzlich stützte.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) erhöhte sich um 1,0% bzw 102 Punkte auf 10.425. Der Index bewegte sich dabei in einer Spanne zwischen 10.442 und 10.287 Punkten. Für den S&P-500 ging es um 0,8% bzw 9 Punkte auf 1.103 nach oben. Der Nasdaq-Composite kletterte um 1,1% bzw 24 Punkte auf 2.269. An der New York Stock Exchange wurden dabei insgesamt 1,15 (Donnerstag: 1,18) Mrd Aktien umgesetzt. Den 2.421 Kursgewinnern standen 599 -verlierer gegenüber, 95 Aktien schlossen unverändert.

Die Investoren haben weiterhin Zweifel, ob die Tests streng genug waren um alle Stabilitätssorgen zu beseitigen. Doch bis auf sieben Banken haben alle europäischen Institute den Test bestanden. Unter den gescheiterten Instituten befinden sich neben der deutschen Hypo Real Estate auch fünf spanische Sparkassen, wie der spanische Sparkassenverband mitteilte. Bei der siebten gescheiterten Bank handelt es sich um die griechische ATEBank.

"Der Markt ist unsicher und wünscht sich etwas mehr Klarheit", so ein Analyst. Der Stresstest würde kein vollständiges Bild abgeben. "Es ist zwar gut, das fast alle Banken den Stresstest bestanden haben, aber was haben die Institute uns nicht gezeigt?", fragt der Teilnehmer. Kritisch angemerkt wurde auch, dass lediglich die Handelsbestände einem Test unterzogen worden seien, nicht jedoch die Anlagebestände.

"Sicherlich wäre es besser gewesen, wenn der Test strenger gewesen wäre und alle Banken ihn bestanden hätten, doch wäre eine noch größere Anzahl von Banken die den aktuellen Test nicht bestehen die schlechtere Nachricht gewesen", sagte ein Beobachter.

Aufgrund fehlender Konjunkturdaten standen zum Wochenausklang neben dem Stresstest vor allem die Zahlen der Unternehmen im Fokus. Tagesgewinner im DJIA waren Verizon Communications, die um 3,8% auf 28,02 USD zulegten. Der Telekom-Konzern hat mit seinen Zahlen für das zweite Quartal zwar sowohl auf der Umsatz- als auch auf der Gewinnseite enttäuscht. In der Mobilfunk-Sparte gewann Verizon Communications jedoch weitere Vertragskunden hinzu. Die Aktien des Wettbewerbers AT&T stiegen um 0,1% auf 25,54 USD.

Unterdurchschnittlich entwickelten sich dagegen Technologiewerte. So fielen Intel um 0,4% auf 21,69 USD zurück. Microsoft gaben um 0,1% auf 25,81 USD nach und erholten sich damit von stärkeren Abgaben im Verlauf, obwohl die Softwareschmiede im vierten Quartal besser als erwartet abgeschnitten hat. In diesem Zeitraum verdiente Microsoft 0,51 USD je Aktie bei einem Umsatz von 16,04 Mrd USD. Analysten hatten den Umsatz auf 15,2 Mrd USD und das Ergebnis je Aktie auf 0,46 USD geschätzt.

Noch schlechter zeigten sich McDonald's, die sich um 2,1% auf 69,90 USD reduzierten und damit schwächster Wert im DJIA waren. Die Fast-Food-Kette hat im zweiten Quartal ihr Nettoergebnis um 12% auf 1,23 auf Mrd USD nach oben geschraubt. Das verwässerte Ergebnis je Aktie kletterte auf 1,13 USD und lag damit leicht über der Analysten-Prognose von 1,12 USD.

General Electric legten im Verlauf deutlich zu und drehten ins Plus. Das Unternehmen will den Aktienrückkauf fortsetzen. Zudem erhöhte der Mischkonzern die Dividende von 0,10 auf 0,12 USD je Aktie. Die Titel verbesserten sich um 3,3% auf 15,71 USD, nach einem Tagestief bei 15,03 USD.

Ford kletterten um 5,2% auf 12,72 USD. Der Automobilhersteller hat im zweiten Vierteljahr von der Erholung der Automobilmärkte profitiert und beim operativen Gewinn das beste Ergebnis seit dem ersten Quartal 2004 erzielt. Bei einem um 4,5 Mrd USD auf 31,3 Mrd USD gesteigerten Umsatz fuhr der Konzern einen Nettogewinn von 2,6 Mrd USD oder 0,61 USD je Aktie ein. Analysten hatten im Mittel ihrer Prognosen lediglich 0,40 USD je Aktie erwartet.

Amazon verloren 0,9% auf 118,87 USD, erholten sich damit aber von den deutlicheren Abgaben im Handelsverlauf. Der Online-Händler wies für das zweite Quartal ein Ergebnis je Aktie von 0,45 USD aus, während Analysten mit 0,53 USD gerechnet hatten. Amazon machte höhere Investitionen für das Verfehlen der Erwartungen verantwortlich.

DJG/DJN/ros

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