Alt 29.02.12, 09:59
Standard XETRA-START/"Love me Tender" - DAX vor EZB-Geld freundlich
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die Vorfreude auf reichlich frisches Geld von der Europäischen Zentralbank (EZB) treibt den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch an. Die Notenbank wird gegen 11.15 Uhr bekannt geben, wie viel Liquidität sie Europas klammen Geldhäusern für drei Jahre zur Verfügung stellt. Beim ersten Dreijahrestender im Dezember waren es 489 Milliarden Euro. Die Geldspritze sorgte für eine wochenlange Rally an Europas Aktienmärkten. Für den DAX geht es um 0,7 Prozent auf 6.935 Punkte nach oben.

Beobachter haben ihre Prognose für den Tender zuletzt nach oben geschraubt. Die meisten Auguren rechnen mit 400 bis 500 Milliarden Euro. Die Spanne der Schätzungen reicht jedoch von 250 bis 750 Milliarden Euro.

Enttäuschungspotenzial vorhanden

"Der Dreijahrestender wurde zuletzt derart aufgebauscht, man muss sich schon fragen, ob er an den Märkten überhaupt noch eine Reaktion auslöst", sagt Stan Schamu von IG Markets in Melbourne. Sollte die EZB den Banken weniger als 350 oder mehr als 700 Milliarden Euro zuteilen, dann rechnet der Stratege mit "kräftigen Bewegungen" an den Börsen.

Bei einer kleinen Zuteilung dürften Aktien aller Voraussicht nach zurückfallen. Auch der Euro als mit den größeren Risiken behaftete Währung dürfte nachgeben. Sollte die Zuteilung dagegen sehr üppig ausfallen, könnten Aktien und die Gemeinschaftswährung zulegen. Denn Anleger dürften dies als willkommene Entspannung für die durch die Schuldenkrise gebeutelten Finanzinstitute werten. Commerzbank ziehen um 1,7 Prozent auf 1,89 Euro an, Deutsche Bank gewinnen 1,5 Prozent auf 35,63 Euro. Für den europäischen Sektor der Bankenwerte geht es um 1,4 Prozent aufwärts.

Sollte die EZB beim Tender viel Geld zuteilen, dürften auch die als konjunktursensibel und damit risikoreich geltenden Branchen auf die Kauflisten rücken. Dazu zählen die Automobilhersteller, der Bausektor, Hersteller von Industriegütern und die Rohstoffproduzenten.

Streikverbot treibt Lufthansa-Aktien

Das Verbot einer Ausweitung des Fluglotsenstreiks am Frankfurter Flughafen stützt die Aktien von Lufthansa, die um 1,5 Prozent auf 10,49 Euro zulegen. Das Arbeitsgericht Frankfurt ist mit dem Verbot am Dienstagabend einem Antrag des Flughafenbetreibers Fraport, der Lufthansa und der Deutschen Flugsicherung gefolgt. Dagegen hat die Gewerkschaft GdF wiederum Berufung eingelegt. Fraport notieren kaum verändert.

Aktien von Hochtief fallen um 5,7 Prozent auf 52,05 Euro zurück. Deutschlands größter Baukonzern streicht angesichts eines dreistelligen Millionenverlusts für 2011 die Dividende. Im laufenden Jahr will Hochtief wieder schwarze Zahlen schreiben und die Aktionäre "angemessen" beteiligen. Auch die Papiere des Baudienstleisters Bilfinger Berger geben um 1,5 Prozent auf 73,21 Euro nach. Die Deutsche Bank hat die Anlageempfehlung für die Aktie auf "Halten" von "Kaufen" gesenkt.

RWE verteuern sich um 3 Prozent auf 34,63 Euro, nachdem der französische Broker Exane BNP die Aktie auf „Outperform" von „Neutral" hoch gestuft hat.

DJG/bek/kko
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