Alt 28.02.12, 12:22
Standard XETRA-MITTAG/Etwas fester - DAX in Lauerstellung
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt tendiert am Dienstagmittag etwas fester. In vielen Marktkommentaren dominiert jedoch die Skepsis. Die Ungewissheit über die Zukunft Griechenlands lastet nach wie vor auf der Kauflaune von Investoren. Ins Bild passt, dass die Athener Börse mit einem Abschlag von 3 Prozent deutlich nachgibt. Der DAX steigt dagegen um 0,5 Prozent auf 6.880 Punkte. Seit einer Woche dümpelt der deutsche Leitindex unterhalb von 7.000 Punkten.

Kurz vor dem Börsenstart teilte die Europäische Zentralbank mit, dass sie griechische Staatsanleihen vorerst nicht mehr als Sicherheiten für Liquidität der EZB akzeptiert. Die EZB begründete dies mit der Bonität Griechenlands. Am Vorabend hatte die Ratingagentur Standard & Poor's wegen des angestrebten Schuldenschnitts mit den privaten Gläubigern die Bonitätsnote gesenkt und dem Land damit einen teilweisen Zahlungsausfall attestiert.

"Die EZB scheint die Rettung Griechenlands ebenfalls kritisch zu sehen", kommentiert das Frankfurter Bankhaus Metzler. Dies lasse tief blicken, habe doch die EZB als Mitglied der Troika tiefgehende Kenntnisse vom Zustand des Landes.

Auch mit Blick auf die mit Spannung erwartete Liquiditätsspritze der EZB für Europas Banken am Mittwoch ist die Metzler Bank skeptisch. Die EZB selbst beklage, dass sich die Finanzinstitute der Eurozone zu sehr auf billige Zentralbank-Liquidität verlassen, warnt die Metzler Bank. Und immer weniger imstande seien, ihre tiefer liegenden Probleme zu lösen.

Die EZB teilt den klammen europäischen Geldhäusern zum zweiten Mal seit Dezember Liquidität mit drei Jahren Laufzeit zu. Beobachter rechnen in der Mehrzahl mit einem Volumen des Tenders von 400 bis 500 Milliarden Euro. Im Dezember waren es 498 Milliarden Euro.

In den USA stehen die Auftragseingänge der Industrie, ein Häuserpreisindex und eine Stimmungsumfrage unter Konsumenten auf der Agenda. "Ohne bessere Konjunkturdaten dürften weitere Kursanstiege in den kommenden Wochen schwieriger werden", sagt der Händler eines US-Brokers. Sollten die Zahlen die Erwartungen übertreffen, könnte der Dow Jones Index die zuletzt stark thematisierte Hürde bei 13.000 Punkten hinter sich lassen. An dieser war er zuletzt mehrfach gescheitert.

Bayer fallen um 1,1 Prozent auf 55,31 Euro. Der Chemie- und Pharmakonzern hat im vergangenen Jahr einen bereinigten operativen Gewinn von 7,613 Milliarden Euro erzielt. Das sind 65 Millionen Euro weniger, als Analysten im Konsens erwartet hatten. "Nicht wirklich prickelnd, aber auch keine Katastrophe", sagt Stefan Mühlbauer von Silvia Quandt Research zu den Zahlen und Prognosen von Bayer für das laufende Jahr.

Der Flughafenbetreiber Fraport und die Deutsche Lufthansa wollen die geplante Verschärfung des Arbeitskampfes auf dem Frankfurter Flughafen per Einstweiliger Verfügung aufhalten. Die beiden Unternehmen wollen mit einem entsprechenden Antrag beim Arbeitsgericht Frankfurt den für Mittwochmorgen angekündigten "Solidaritätsstreik" der Towerlotsen verhindern. Eine Entscheidung wird das Gericht aller Voraussicht nach noch am Nachmittag fällen. Während Lufthansa um 1 Prozent steigen, geben Fraport leicht nach.

HeidelbergCement verteuern sich um 1,3 Prozent auf 39,99 Euro. Sie profitieren laut Händlern von guten Geschäftszahlen des irischen Baukonzerns CRH.

Hannover Rück fallen um 2 Prozent. Der französische Broker Exane BNP hat die Aktie es Rückversicherers abgestuft. ProSiebenSAT.1 verteuern sich um 1,3 Prozent. Der Medienkonzern veröffentlicht am Donnerstag Zahlen zum vierten Quartal.

Der angeschlagene Solarzellenhersteller Q-Cells kommt mit einem umfassenden Restrukturierungsprogramm voran. Eine Gläubigerversammlung beschloss die Stundung einer zum Ende des Monats fälligen Anleihe. Die sehr volatile Aktie zieht daraufhin um 6 Prozent an.

DJG/bek/raz

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