Alt 27.02.12, 09:31
Standard XETRA-START/DAX startet schwächer in die Woche
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FRANKFURT (Dow Jones) - Im Einklang mit den anderen großen europäischen Indizes lässt auch der DAX am Montagmorgen Federn. Unwägbarkeiten bei der Rettung Griechenlands dämpfen den Risiko-Appetit der Investoren. Händler sprechen zudem von Gewinnmitnahmen. Der DAX verliert 1,3 Prozent auf 6.774 Punkte. Seit Dienstag dümpelt das deutsche Börsenbarometer unter der 7.000er Marke.

Am Nachmittag stimmt der Bundestag über das 130 Milliarden schwere Hilfspaket für Athen ab. Es gilt als ausgemachte Sache, dass die deutschen Parlamentarier die abermalige Überlebensration für die Hellenen durchwinken werden. Trotz des jüngsten Querschusses von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich, der Athen den Austritt aus dem Gemeinsamen Währungsgebiet nahe legte.

Merkelrede im Blick

Dennoch werden die Börsianer genau darauf achten, was Bundeskanzlerin Merkel in ihrer Regierungserklärung zur Zusammenlegung der beiden Euro-Rettungsfonds ESM und EFSF sagt. Der G-20-Gipfel hat am Wochenende finanzielle Hilfen im Kampf gegen die Staatsschuldenkrise im Euroraum von einer Aufstockung des ESM, welcher den EFSF ablöst, abhängig gemacht.

Am Mittwoch verpasst die Europäische Zentralbank den europäischen Banken zum zweiten Mal eine große Liquiditätsspritze, um die nach wie vor klamme Bankenbranche mit Geld zu versorgen. „Die Schätzungen (…) schwanken zwischen 300 und 750 Milliarden Euro", sagt Ralf Umlauf von der Helaba zum Umfang des EZB-Tenders.

Am Donnerstag und Freitag treffen sich schließlich wieder einmal die Staats- und Regierungschefs der EU, um über Lösungen für die Schuldenkrise zu beraten. „Eine endgültige Entscheidung über den Umfang der europäischen Hilfen (für Griechenland) könnte aber auf einen späteren Zeitpunkt im März verschoben werden", sagt Jan Dubsky von der Royal Bank of Scotland und fügt an: „Unter dem Strich könnte der EU-Gipfel also eine Enttäuschung werden."

Zykliker und Bankenwerte unter Druck

Besonders kräftig machen Anleger bei den Automobilwerten Kasse, der europäische Sektor gibt im Schnitt um 2,2 Prozent nach. Für Daimler geht es um 2,9 Prozent auf 46,05 Euro abwärts, VW verlieren 2,8 Prozent auf 123,05 Euro. Daneben stehen vor allem Bankenwerte unter Druck. Die Banken sind mit ihren Anleihen von Staaten der Eurozone-Peripherie unmittelbar von der Entwicklung um Griechenland betroffen. Der europäischen Bankensektor gibt um 1 Prozent nach.

Aktien der Lufthansa büßen im frühen Handel 2,9 Prozent auf 10,12 Euro ein. Der neuerliche Streik des Bodenpersonals am Frankfurter Flughafen sorgt für erneute Flugausfälle. Voraussichtlich 200 Flüge von 1.286 geplanten Verbindungen fallen aus, davon 140 Flüge der Lufthansa. Auch der hohe Ölpreis bremst die Luftfahrtindustrie. Fraport-Aktien verbilligen sich um 0,6 Prozent.

Sky profitieren nicht vom Rückzug des Wettbewerbers Vodafone aus dem Kampf um die Bundesliga-Rechte. Vodafone will stattdessen nach Abschluss des Bieterwettstreits über Kooperationen sprechen. "Das passt zur Strategie von Sky", meint ein Händler. Die Sky-Aktie verliert 2,8 Prozent auf 2,03 Euro.

Gerry Weber geben trotz einer höher als erwartet ausgefallenen Dividende um 0,9 Prozent auf 27,74 Euro nach. Das Unternehmen zahlt 65 Cent je Aktie, erwartet wurde eine Dividende von 63 Cent. Ein Ausbruch aus der kurzfristigen Seitwärts-Range zwischen 27,50 Euro und 28,50 Euro sei kurzfristig nicht in Sicht, nachdem der Kurs seit den vorläufigen Zahlen Mitte Januar bereits deutlich gestiegen sei, so ein Marktteilnehmer.

DJG/bek/kko
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