Alt 13.12.11, 12:58
Standard XETRA-MITTAG/DAX auf Erholungskurs - ZEW und Auktionen helfen
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FRANKFURT (Dow Jones) - Weiter auf Erholungskurs zeigt sich der deutsche Aktienmarkt am Dienstagmittag. Erfolgreiche Anleihe-Auktionen in Spanien und vom europäischen Schuldenfonds EFSF, sowie ein überraschend besserer ZEW-Index hellen die Stimmung auf. Mittelfristig stehe jedoch weiterhin die Sorge vor Abstufungen im Fokus. "Die Rating-Agenturen haben noch nicht genug und Abstufungen der Kreditwürdigkeit von Staaten aus dem Euroraum sind nur eine Frage der Zeit", so ein Marktteilnehmer. Der DAX steigt gegen 13.13 Uhr MEZ um 0,6% oder 35 auf 5.820 Punkte.

Ein überraschender Anstieg im ZEW-Index der Konjunkturerwartungen für Deutschland kommt im Markt gut an. Er stieg im Dezember entgegen der Erwartung auf minus 53,8 Punkte von minus 55,2 im November. Es war der erste Anstieg seit Februar dieses Jahres. Volkswirte hatten noch einen weiteren Indexrückgang auf minus 55,5 prognostiziert. ZEW-Präsident Wolfgang Franz sagte, bei den Konjunkturerwartungen scheine die Bodenbildung erreicht worden zu sein.

Auch die Anleihe-Auktionen in Europa kommen gut an. Die Iberer konnten mit 4,9 Mrd EUR mehr als die angestrebten 4,25 Mrd EUR unter die Anleger bringen. Die Papiere waren mehr als dreifach überzeichnet. Die Durchschnittsrendite sank auf 4,050% von 5,022%. Auch Europas Schuldenfonds EFSF konnte seine Geldmarktpapiere für rund 2 Mrd EUR am Markt problemlos unterbringen.

Am Nachmittag stehen aus den USA die wichtigen Einzelhandelszumsätze für November auf dem Programm. Ökonomen erwarten, dass vor allem ein florierender Automobilabsatz für ein Plus von 0,5% gegenüber dem Vormonat gesorgt hat. Nach Handelsschluss in Europa steht die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank an. Allerdings dürfte die Fed angesichts der zuletzt guten Konjunkturdaten nichts unternehmen; der Leitzinskorridor sollte damit bei 0,00% bis 0,25% bleiben. Allerdings könnte die US-Notenbank an ihrer Kommunikationsstrategie feilen und Ziele für Inflation und Arbeitslosenquote andeuten.

Gut erholt zeigen sich die Konjunkturzykliker. ThyssenKrupp legen um 2,3% zu, K+S um 3,9%, BASF um 0,6% und die Autowerte legen je bis zu 1,8% zu. Nur Daimler zeigen sich unverändert.

E.ON erholen sich von erstem Verkaufsdruck und notieren wie am Vortag bei 17 EUR. Hier belasten Abschreibungen von rund 3 Mrd EUR auf Anlagen in den Randlagen der EU. Die Probleme in Spanien seien aber bekannt, so ein Händler: "Das passt ins Bild der Schwäche in der europäischen Peripherie". Vieles dürfte daher bereits in den Kursen enthalten sein.

Commerzbank geben um weitere 1,1% auf 1,20 EUR nach. Die Aktie wird dabei von einer Herunterstufung auf "Neutral" durch Nomura belastet sowie uneinheitlichen Sektor-Vorgaben aus Europa. Deutsche Bank halten sich unverändert.

Kabel Deutschland ziehen um 5,7% auf 40,52 EUR an. Hier hatte das "manager magazin" berichtet, das Bundeskartellamt habe grünes Licht für die Übernahme von Kabel BW durch den Wettbewerber Unity Media gegeben. "Das wäre ein Schritt in Richtung Branchenkonsolidierung, wodurch die Preismacht der verbleibenden Anbieter gestärkt würde", sagt ein Händler. Bundeskartellamt und Unity Media wollten die Informationen nicht kommentieren.

TUI ziehen um 2,8% auf 3,90 EUR an. Das Unternehmen wird 33,3% der Anteile an seiner Reederei Hapag-Lloyd an das Albert Ballin Konsortium aus Hamburg verkaufen.

DJG/mod/ros

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