Alt 08.12.11, 15:03
Standard XETRA-MITTAG/Etwas fester - Warten auf EZB
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FRANKFURT (Dow Jones) - Etwas fester zeigt sich der deutsche Aktienmarkt am Donnerstagmittag. Von seinen Tageshochs ist der DAX damit aber fast 50 Punkte zurückgekommen. Händler sprechen von Zurückhaltung vor der Zinsentscheidung am Mittag und dem EU-Gipfel am Freitag. Zudem gehen die Erwartung an die Lösungsfähigkeit der EU immer weiter zurück. Der DAX steigt gegen 12.52 Uhr um 0,4% oder 25 auf 6.020 Punkte.

Da die Ergebnisse des EU-Gipfels zur Schuldenkrise erst am Freitag erwartet werden, zieht die EZB-Sitzung das Hauptinteresse auf sich. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte gilt als wahrscheinlich und dürfte ohne großen Einfluss bleiben, sagt ein Händler. Denkbar sei allerdings, dass EZB-Präsident Mario Draghi weitere Zinssenkungen andeuten werde. Auch die Ankündigung erneuter Jahrestender zur Sicherung der Liquidität der Banken würde sehr positiv gesehen.

Zu weiteren Interventionen der EZB am Anleihemarkt dürfte sich Draghi eher zurückhaltend äußern. Hierzu müsse er erst die Ergebnisse des Gipfels abwarten, heißt es. Allerdings mehren sich mittlerweile die skeptischen Stimmen. "Vergleicht man die einzelnen Länder-Positionen wird klar, dass es nur einen allerkleinsten Nenner gibt", sagt ein Händler. Ob da rasche Beschlüsse zur operativen Umsetzung von Hilfsmaßnahmen zu erwarten sind, sei unwahrscheinlich.

Die Einstufung zahlreicher europäischer Banken auf "Credit Watch Negative", darunter Commerzbank und Deutsche Bank, durch Standard & Poor's lässt die Kurse unberührt. Hierbei handele es sich um einen Automatismus, nachdem die Ratingagentur erst vor kurzem die Kreditwürdigkeit von 15 der insgesamt 17 Eurozone-Ländern auf den Prüfstand gestellt hatte. Commerzbank verlieren 1,9% auf 1,38 EUR, Deutsche Bank steigen dagegen 0,5% um 29,67 EUR. Deutsche Börse steigen um 2,2% auf 43,20 EUR nach Presseberichten über eine mögliche Teil-Abspaltung des Derivategeschäfts.

Munich Re werden von der Schadenschätzung wegen der Naturkatastrophe in Thailand nicht belastet. "Die Schätzung passt zu den Zahlen der Swiss Re", so ein Händler. Der Schweizer Konzern schätzt den Schaden auf 600 Mio USD, die Munich Re geht nun von 500 Mio EUR aus. Die Aktie steigt um 1% auf 95,37 EUR.

Bayer gewinnen 0,8% auf 47,53 EUR. Bayer droht zwar Konkurrenz für ihr Nierenkrebs-Präparat "Nexavar" durch ein Medikament von Pfizer, zugleich ist aber das Thrombosemittel "Pradaxa" von Boehringer Ingelheim ins Visier der US-Gesundheitsbehörde geraten, wovon wiederum das Bayer-Präparat "Xarelto" profitieren könnte. Wichtig für die mittelfristigen Kursperspektive sei, wie sich die Behörden zu den möglichen Nebenwirkungen der Verhütungsmittel "Yaz" und "Yasmin" äußern werden, merkt ein Händler an. Erwartet wird dies für den Abend.

Im TecDAX stehen Centrotherm an der Spitze mit 7% Plus auf 9,95 EUR. Die Analysten der Citigroup haben die Aktien zum Kauf empfohlen. MorphoSys klettern um 2,8% auf 17,64 EUR. Das Biotech-Unternehmen hat eine Meilensteinzahlung erhalten.

Carl Zeiss Meditec ziehen nach Bekanntgabe von Geschäftszahlen um 1,4% auf 14,00 EUR an. Ein Händler wertet die Zahlen positiv. Das EBIT sei ein wenig besser als erwartet ausgefallen. Auch habe das Unternehmen die Dividende auf 0,30 EUR je Anteilsschein erhöht und das Ziel bekräftigt, bis zum Jahr 2015 eine EBIT-Marge von 15% zu erreichen.

DJG/mod/raz

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