FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt kann die Gewinne aus dem frühen Handel nicht ganz halten. Zurückhaltende Aussagen aus der Politik haben die Kurse wieder etwas gebremst. So schließt die Bundesregierung Kreisen zufolge eine Kombination der beiden Euro-Rettungsfonds EFSF und EMS aus. Auch einer Bankenlizenz für den ESM ist eine Abfuhr erteilt worden. Der DAX notiert um 13.00 Uhr 0,5% oder 29 Punkte fester bei 6.057 und damit rund 80 Punkte unter dem Tageshoch.

Hoffnungen auf eine Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank sowie den "großen Wurf" zur Lösung der Staatsschuldenkrise beim EU-Gipfel waren es aber, die die Kurse im frühen Geschäft noch deutlich hatten steigen lassen. Medienberichte hatten diese Erwartungen noch angeheizt. Die "Financial Times" schreibt, dass die Rettungsschirme EFSF und ESM zusammengelegt werden könnten. Zudem will EU-Ratspräsident Van Rompuy offenbar vorschlagen, den ESM in eine Bank umzuwandeln. Dadurch könnte sich der Fonds theoretisch wie eine normale Bank Geld bei der Europäischen Zentralbank (EZB) leihen.

Die Konjunkturdaten vermitteln ebenfalls kein klares Bild: Während die Daten zur Industrieproduktion in Großbritannien und Italien auf eine Rezession hindeuten, sind die entsprechenden deutschen Zahlen gut ausgefallen.

Gewinner sind die Finanzwerte, die von einem möglichen Abklingen der Staatsschuldenkrise in Euroland am stärksten profitieren würden. So steigen Commerzbank um 2,4% und Allianz um 1,4%. RWE haben die am Vortag durchgeführte Kapitalerhöhung gut verdaut und legen um 2% auf 28,72 EUR zu. Am Dienstag hatten sie über 7% verloren.

Schwächer tendiert nach der Gewinnwarnung am Vortag erneut die Aktie des Einzelhändlers Metro. Herunterstufungen und Kurszielsenkungen großer Häuser lassen den Kurs um 2,9% auf 30,95 EUR fallen. Lufthansa fallen um 1% auf 9,39 EUR. Der Branchenverband IATA erwartet bei europäischen Fluglinien 2012 einen Verlust von 600 Mio EUR.

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