Alt 02.12.11, 13:14
Standard XETRA-MITTAG/DAX zieht vor US-Arbeitsmarktdaten kräftig an
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt kann bis Freitagmittag an seinen Gewinnen festhalten. Die Anleger schauen der Bekanntgabe des US-Arbeitsmarktberichts am frühen Nachmittag zuversichtlich entgegen. Bei positiven Daten ist ein Überwinden der Widerstandszone zwischen 6.120 und 6.150 Punkten nicht auszuschließen. Dann würde sich Aufwärtspotenzial bis zum Oktober-Hoch bei 6.430 Punkten eröffnen. Gestützt werden die Kurse vor allem von der jüngsten Erholung an den Anleihemärkten der Peripherie-Staaten und der Hoffnung auf konkrete Ergebnisse auf dem kommenden EU-Gipfel.

Bis 12.50 Uhr steigt der DAX um 1,7% oder 101 auf 6.136 Punkte. Von Dow Jones befragte Analysten prognostizieren für den Monat November einen Anstieg der Zahl der Beschäftigten in den USA um 125.000. Die Arbeitslosenquote soll bei 9% verharren. Der deutlich über den Erwartungen ausgefallene ADP-Arbeitsmarktbericht vom Mittwoch hatte Hoffnungen auf einen starken offiziellen Bericht zum Wochenausklang geschürt. Die eher enttäuschend ausgefallenen wöchentlichen Arbeitsmarktdaten zügelten am Vortag allerdings ein wenig die Euphorie der Anleger.

Die Töne von Bundeskanzlerin Merkel zur Euro-Krise belasten derweil nicht. Merkel hat betont, dass die Lösung der Schuldenkrise in der Eurozone Jahre dauern wird und die Probleme nicht auf einen Schlag gelöst werden können. Die Bundeskanzlerin reist mit dem Ziel von Vertragsänderungen auf den EU-Gipfel, hat der Einführung von Euro-Bonds zugleich aber einmal mehr eine Absage erteilt.

Positiv bewerten Händler die US-Autoabsatzzahlen. VW, die Fiat-Tochter Chrysler und Mercedes legten mit Zuwächsen von gut 40% bis gut 55% überdurchschnittlich stark zu. "Daimler könnten nun den Spread, den Kursabstand zu BMW verringern", so ein Händler mit Blick auf die starken Mercedes-Zahlen. BMW haben den Absatz vergleichsweise moderat um 15% gesteigert. Mut machen auch die VDA-Aussagen: der Verband hält stabile Absätze für möglich, falls das Vertrauen an den Märkten zurückkehre. BMW steigen 2,4% auf 56,50 EUR, Daimler 3,7% auf 34,57 EUR und VW 2,1% auf 129,25 EUR.

Noch deutlicher ziehen Banken- und Versicherungswerte an. Hier stützt die Entspannung an den Anleihemärkten der Peripherie genauso wie die Hoffnung auf ein verstärktes Engagement der EZB. Auch Fortschritte bei der Schuldenkrise auf dem EU-Gipfel in der kommenden Woche wären positiv für den Sektor. Commerzbank gewinnen 4,4% auf 1,41 EUR, Deutsche Bank 3,3% auf 29,56 EUR, Allianz 2,3% auf 78,03 EUR und Munich Re 2,6% auf 95,43 EUR.

Gegen den Trend verlieren ThyssenKrupp 1,7% auf 18,67 EUR. Die Schuldenkrise macht sich auch beim Stahlkocher bemerkbar. Das Unternehmen macht seine Prognose im Geschäftsbericht von verschiedenen Szenarien abhängig. Nach dem Milliardenverlust in der Ende September abgelaufenen Periode schließt ThyssenKrupp einen erneuten Fehlbetrag nicht aus. Die Analysten von Steubing sehen die Kursschwäche als Kaufgelegenheit: Die Preise zumindest in der Edelstahlsparte dürften bald drehen. Die Aktie verliert 2,2% auf 18,58 EUR.

Ein zurückhaltender Ausblick belastet derweil Vossloh nicht. Der EBIT-Ausblick liege zwar am unteren Ende der Analysten-Erwartungen. Günstig sei aber, dass die Dividende trotz eines Gewinnrückgangs beibehalten werde und der Auftragseingang steige. "Möglicherweise hängt die Messlatte nach den letzten Gewinnwarnungen nun bewusst etwas niedriger", so ein Händler. Vossloh steigen 3% auf 77,66 EUR.

DJG/mpt/hru/raz

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