Der Dienstag war kein Tag für schwache Nerven. Für Verunsicherung unter den Investoren sorgt die Ungewissheit, wie lange die US-Notenbank ultralockere Geldpolitik noch fortführt. Sollte Fed-Chairman Ben Bernanke am Mittwoch vor dem Wirtschaftsausschuss von Senat und Repräsentantenhaus die Möglichkeit eines Ausstiegs andeuten, könnte die Party an den Börsen schnell vorbei sein. Bisher wird aber noch gefeiert. Unterstützt von der Wall Street kletterte der DAX zwischenzeitlich auf ein Rekordhoch bei 8.476,2 Zählern. Den Tag beendete er mit einem Plus von 0,2 Prozent bei 8.472 Punkten.

"Bei der US-Notenbank kocht der Chef noch selbst", so Torsten Gellert, Managing Director FXCM. "Bernanke wird morgen wieder eine ausgewogene Balance in seiner Rede finden und alles in allem Kontinuität in der Geldpolitik andeuten". Wie die Aussagen am Kapitalmarkt aufgenommen werden, sei schwer zu prognostizieren. Gellert schließt nicht aus, dass einige Investoren ihre Gewinne mitnehmen. Damit hätten andere Anleger, die bisher nur an der Seitenlinie standen, die Möglichkeit, am Aktienmarkt einzusteigen.

Von Umschichtungen aus Anleihen in Aktien berichtete ein Marktteilnehmer. Die Bundesanleihem mit einer Laufzeit von zehn Jahren standen unter Abgabedruck, die Renditen sprangen auf 1,40 Prozent an. Mit steigenden Renditen auch in den USA stand der Goldpreis erneut unter Druck, der Preis für die Feinunze fiel auf 1.370 Dollar, nachdem er am Morgen noch bei 1.400 Dollar notierte.

Während die Kapitalerhöhung läuft, handelt die Aktie der Commerzbank sehr volatil. Nach den kräftigen Kursgewinnen am Vortag schloss sie 3,7 Prozent leichter bei 8,18 Euro. Nach einer Herunterstufung von J.P. Morgan schloss die Aktie der Deutschen Bank um 2,2 Prozent leichter bei 36,66 Euro. Die Solarwerte profitierten von guten Zahlen der US-Wettbewerber. Wacker Chemie schlossen 9 Prozent fester, SMA Solar legten um 4,6 Prozent zu.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@dowjones.co

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