Alt 17.05.13, 10:21
Standard Sektorumstufungen bewegen Kurse - Autowerte gesucht
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Leicht negative Vorgaben aus den USA und der bevorstehende Verfall an den Terminbörsen bremsen an den europäischen Finanzmärkten den frühen Handel. Wie so oft an Verfallstagen stehen viele Anleger erst einmal an der Seitenlinie. Der DAX verliert 0,3 Prozent auf 8.341 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,4 Prozent nach auf 2.795. Die Chancen stehen aber nicht schlecht, dass es im Handelsverlauf wieder nach oben geht. Zum einen haben die Kurse an den ostasiatischen Börsen überwiegend etwas angezogen, zum anderen könnte der Verfall der Optionen im Verlauf die Kurse stützen.

"Erfahrungsgemäß wirkt der Verfall trendverlängernd", meint ein Marktteilnehmer. Am Mittag laufen die Optionen auf den Dax aus, am Abend Optionen auf Einzelaktien. "Der kleine Verfall wirkt bei Einzelaktien meist stärker als ein großer, weil die Optionen auf Einzelaktien nicht mit den Futures aufgerechnet werden können", betont ein anderer Händler und weiter: "Wegen des hartnäckigen Aufwärtstrends an den keiner so richtig geglaubt hatte, dürfte es noch ziemlich viele Schieflagen geben".

Nachdem zuletzt das Geschehen übergeordnet von der lockeren Geldpolitik und der Hoffnung auf einen Konjunkturaufschwung geprägt wurde, kommen von dort nun Störfeuer. Neue US-Konjunkturdaten sind am Donnerstag schwach ausgefallen und mit John Williams tendiert nun ein Befürworter der lockeren Goldpolitik unter den US-Notenbankern etwas mehr zum Lager der "Hardliner", der so genannten Falken. Der Präsident der Notenbankfiliale in San Francisco hat angedeutet, die Notenbank könnte die Anleihekäufe zum Jahresende einschränken.

Der Euro liegt vor diesem Hintergrund weiter schwach im Markt, wenngleich er sich von seinen Tagestiefs etwas erholt zeigt mit 1,2875 Dollar. Der Goldpreis scheint sich nach der jüngsten Abwärtswelle etwas zu fangen und pendelt oberhalb des jüngsten Tiefs von 1.370 Dollar seitwärts. Über den Tag dürfte Gold als Risikoschutz aber voraussichtlich weniger gefragt bleiben, nachdem Inflation und ein Auseinanderbrechen der Eurozone in den Hintergrund getreten seien, sagt Analyst Gavan Nolan von Markit Credit Research. Institutionelle Investoren liquidierten daher ihre Gold-Fonds.

An den Aktienmärkten legen Automobiltitel deutlich zu. Der Sektorindex steigt um 1,1 Prozent und ist bislang Tagessieger. Die Credit Suisse hat die Branche auf "Overweight" erhöht und auch Goldman Sachs hat sich positiv für zyklische Aktien geäußert. Nach oben geht es besonders mit den Kursen der französischen Autohersteller, hier steigen Renault um 2,3 Prozent und Peugeot um 5,5 Prozent. Auf der anderen Seite geben Fiat knapp 2 Prozent ab, nachdem das Bankhaus Bernstein die Aktie auf "Marketperformer" abgestuft hat.

Am deutschen Markt steigen Lanxess um 2,4 Prozent. Das Unternehmen präsentiert sich derzeit institutionellen Anlegern im Ausland. Außerdem wird die Stimmung von einer positiven Studie zur Reifennachfrage in den USA gestützt. Lanxess ist Zulieferer für die Reifenhersteller.

Auf der anderen Seite geben Thyssen 1,2 Prozent ab. Das Minus von 8,3 Prozent bei Deutsche Telekom ist nicht nur dem Dividendenabschlag geschuldet, der Kurs verliert darüber hinaus rund 1,5 Prozent. Die Analysten der UBS haben den Telekom-Sektor auf "Untergewichten" abgestuft. Der Sektorindex fällt um 1,5 Prozent.

Der Branchenindex der Nahrungsmittel- und Getränkehersteller gibt derweil um 0,9 Prozent nach. Dieser Sektor ist von Goldman Sachs abgestuft worden, und zwar ebenfalls auf "Untergewichten". Unilever fallen hier um 1,5 Prozent zurück.

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