Alt 16.05.13, 09:45
Standard Warten auf Impulse aus USA - Goldpreis verliert weiter
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Nach dem Gipfelsturm kehrt an den europäischen Aktienmärkten etwas Ruhe ein. Die europäischen Börsen verzeichnen am Donnerstag nach gemischten Vorgaben und ohne große Impulse von Unternehmensseite leichte Verluste. Der DAX verliert 0,3 Prozent auf 8.333 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,5 Prozent auf 2.796 Zähler nach.

Mehr Leben erhoffen sich Investoren am Nachmittag von Konjunkturdaten aus den USA. Marktstratege Dirk Gojny von der National-Bank erwartet, dass die Daten zum US-Immobilienmarkt auf einen allmählichen Aufschwung in diesem Segment hindeuten könnten. Der ebenfalls anstehende Stimmungsindex der Notenbank von Philadelphia dürfte sich seiner Einschätzung nach verbessert haben. Zudem äußern sich zahlreiche Notenbanker im Tagesverlauf, was den Marktteilnehmer einen guten Überblick über die Zukunft der Geldpolitik in den USA geben könnte, so Gojny.

Am Devisenmarkt gibt der Euro tendenziell weiter nach und ist nun sogar unter 1,2850 Dollar gerutscht nach 1,2888 Dollar am Vorabend in den USA. Binnen Wochenfrist stand die Gemeinschaftswährung noch bei knapp 1,32 Dollar. Zuletzt geriet sie am Vortag stärker unter Druck, nachdem die BIP-Daten aus dem Euroraum enttäuschend ausgefallen waren. Sie haben Erwartungen Nahrung verliehen, dass die EZB länger als die US-Notenbank die geldpolitischen Zügel locker lässt. "Technisch ist das Bild weiterhin als belastend zu werten", so Analyst Ralf Umlauf von der Helaba.

Die US-Devise werde auf breiter Front gekauft, bemerkt Analyst Junichi Ishikawa von IG Securities. Zwar hätten schwächer ausgefallenen US-Konjunkturdaten am Vortag den Dollar zunächst gebremst, insgesamt werde er aber gestützt von der weiter positiven Stimmung für die Konjunkturentwicklung in den USA.

Auch beim in Dollar gehandelten Gold hinterlässt die Dollarstärke ihre Spuren. Nach seinem Rückfall auf unter 1.400 Dollar am Vortag steht das Edelmetall weiter unter Druck und kostet aktuell nur noch 1.371 Dollar. Neben dem festen Dollar verweisen Teilnehmer zur Begründung auf Sorgen, dass sich die physische Nachfrage nach Gold nicht mehr im bisherigen Maß fortsetzt. Hinzu komme als Belastungsfaktor, dass die Finanzlegende George Soros wie auch der Vermögensverwalter Blackrock ihre Goldbestände gesenkt haben.

Im DAX verliert die Aktie von Infineon 1,7 Prozent, nachdem die UBS das Papier von ihrer Favoritenliste gestrichen hat. Auch Ericsson flogen von der Liste und verlieren 1,3 Prozent.

Für Enttäuschung sorgen die Quartalszahlen von Zurich Insurance, die Aktie gibt um 4 Prozent nach. "Unter den Zahlen der Versicherer sind das mit Abstand die schwächsten", sagt ein Händler. Über den Erwartungen liegende Zahlen hat dagegen der schweizerische Luxusgüterkonzern Richemont vorgelegt. Das Papier legt um 5,2 Prozent zu. Papiere von Thomas Cook legen um 8 Prozent zu. Der zeitweise gegen den Untergang kämpfende Reiseveranstalter hat sich mit einem Befreiungsschlag Oberwasser verschafft durch eine Kapitalerhöhung und die Platzierung einer Unternehmensanleihe.

Die Aktie von Kabel Deutschland verliert fast 4 Prozent, nachdem bekannt wurde, dass Vodafone künftig auch das Festnetz der Deutschen Telekom nutzt. Vodafone-Papiere legen um 0,7 Prozent zu. "Das Interesse von Vodafone an Kabel Deutschland dürfte nun gen Null tendieren", so ein Händler. Zuletzt war immer wieder darüber spekuliert worden, dass Vodafone Interesse am Kabelnetz von Kabel Deutschland habe - und damit eine mögliche Übernahme des im MDAX gelisteten Unternehmens plane.

Novartis-Aktien verlieren nach einem Bericht des Wall Street Journal 0,7 Prozent. Unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Personen heißt es dort, die Schweizer wollen in den Übernahmepoker um den Generikakonzern Actavis einsteigen und ein Gebot für den drittgrößten Hersteller von Nachahmermedikamenten erwägen.

Kontakt zur Autorin: isabel.gomez@dowjones.com

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