Alt 28.06.13, 12:38
Standard Flaute im Maschinenbau dämpft die Stimmung
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Die europäischen Börsen geraten am Freitag nach enttäuschenden Auftragseingängen bei den deutschen Maschinenbauern leicht unter Druck. Nach der Erholung an den beiden vergangenen Tagen ist also Atemholen angesagt. Positive Vorgaben aus Japan hatten die Stimmung am Morgen noch gestützt. Dort ist die Industrieproduktion im Mai im vierten Monat in Folge gestiegen. Zudem haben sich die Güterpreise bei Null stabilisiert. Für ein Land, das seit Jahren unter Deflation leidet, sind das keine schlechten Nachrichten.

Der Dax verliert 0,2 Prozent auf 7.971 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,5 Prozent auf 2.607 Punkte nach unten. In Italien fiel der Geschäftsklimaindex im Juni deutlich auf 76,1 Prozent nach 80,2 im Mai. Die Börse in Mailand stellt daher mit einem Abschlag von 1,1 Prozent das Schlusslicht in Europa.

Für einen Dämpfer sorgten am Markt die Zahlen zu den Auftragseingängen im deutschen Maschinenbau für den Mai. Nach einem Hoffnungsschimmer im April sind die Bestellungen um real 5 Prozent zum Vorjahresmonat zurückgegangen. Besonders schlecht lief das Geschäft auf dem Heimatmarkt, der um 14 Prozent nachgab. Die Nachfrage aus dem Ausland stagnierte. Verbunden mit latenten Wachstumssorgen um China - einem der wichtigsten deutschen Exportmärkte - trüben die Zahlen die Stimmung deutlich ein.

Analysten erwarten, dass die Kurse am Nachmittag durch den Halbjahresultimo gestützt werden - schließlich wollen viele Investoren mit einer möglichst hohen Aktienquote ins zweite Halbjahr gehen. Ein Blick auf die europäischen Sektoren nach dem ersten Halbjahr zeigt, dass sich die Rohstoffwerte mit einem Abschlag von durchschnittlich 26 Prozent und die Öl- und Gaswerte mit einem Minus von 5 Prozent am schwächsten entwickelt haben. Hier machte sich vor allem das schwächere Wachstum in China bemerkbar.

Am Devisenmarkt nähert sich der Euro wieder an seine Tageshochs gegen den Dollar an und kostet 1,3063 Dollar. Mehrere Fed-Mitglieder sagten am Donnerstag, dass die Geldpolitik der US-Notenbank noch sehr lange lax bleiben werde, was den Dollar zeitweise belastete. Am Nachmittag könnte die Bekanntgabe des Einkaufsmanagerindex Chicago Akzente setzen. Gold notiert leicht erholt bei 1.201 Dollar, nachdem das Edelmetall im Tief bis auf 1.180 je Feinunze gefallen war.

Im DAX zieht die Aktie von ThyssenKrupp um 2,1 Prozent an. Das Papier reagiert damit auf einen Bericht in der Süddeutschen Zeitung, laut dem sich die RAG-Stiftung an dem Stahlkonzern beteiligen könnte. "Damit würde die Sorge um eine Kapitalerhöhung an Schrecken verlieren", sagt ein Händler. Ein verhaltener Ausblick auf das China-Geschäft des Mitbewerbers Nike belastet die Adidas-Aktie, die um 1,2 Prozent nachgibt. Im MDAX verliert das Puma-Papier dagegen nur 0,2 Prozent.

Nach einer zweiten Gewinnwarnung in diesem Jahr verliert die Aktie von SGL Carbon 6,9 Prozent. Die erwartete Erholung in den Geschäften mit Graphitelektroden und Graphitspezialitäten ist ausgeblieben. Seit Jahresbeginn notiert die Aktie mit einem Minus von 15 Prozent. Lediglich das Interesse aus der Automobilindustrie an einer Beteiligung an dem Kohlestoff-Spezialisten ließ den Aktienkurs dabei nicht weiter abrutschen.

Am Freitag handelt erstmals die Aktie des Gabelstaplerherstellers Kion in Frankfurt. Das Bookbuilding lief angesichts des schwierigen Börsenumfelds nur mau. Mit 24,19 Euro je Aktie startete das Papier nur leicht über dem Ausgabepreis von 24 Euro in die Börsenkarriere. Am Mittag notiert die Aktie des zweitgrößten Gabelstaplerhersteller der Welt hinter Toyota Industries bei 23,80 Euro.

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